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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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machst noch immer einen auf Schwuchtel. Warte, bis ich Bär wieder auf dich loslasse, dann reden wir wieder'“, verkündet er in einer gruseligen Imitation seines jüngeren Bruders. „Du hast keine zwei Worte mit mir gewechselt, seit du vor zwei Wochen gegangen bist und trotzdem bist du hier.“
    Ich fluche leise vor mich hin. Ich sehe über den Zaun ihres Anwesens und kann den Ozean sehen. Es wird von Sekunde zu Sekunde nebliger und ich beginne zu frösteln. Möwen kreischen. Ich kann die Wellen hören, die an den Strand branden. . „Ich hab nachgedacht“, sage ich schließlich.
    Er hebt eine Augenbraue. „Worüber?“
    „Ich schätze darüber, was du an diesem Abend gesagt hast.“
    Er seufzt. „Hab mir schon gedacht, dass du das würdest. Du hast die Neigung alles zu über-analysieren.“
    „Was auch immer.“ Wir bücken uns, um mehr Müll aufzuheben. Er hält die offene Tüte vor mich und ich schiebe die Pappteller hinein. Ich senke den Blick und versuche mich auf etwas anderes zu konzentrieren, aber ich weiß, dass wir dabei sind, uns in gefährliche Gefilde zu bewegen. Gefilde, in denen es wenige bis keine trittsicheren Stellen gibt. Ich fange an zu denken, dass das hier eine beschissene Idee war.
    Du bist vielleicht der Einzige, auf den Otter hören wird, aber ich weiß mit Sicherheit, dass er der einzige ist, auf den du hören wirst , sagt Creed in meinem Kopf.
    Er sagte, dass er gedacht hat, seine eine Chance glücklich zu sein, verloren zu haben , flüstert Anna.
    Vielleicht hat Otter Recht, vielleicht denke ich wirklich zu sehr über Dinge nach. Aber ich wäre nicht so weit gekommen, ich hätte Ty nicht so weit kommen lassen können, wenn ich es nicht getan hätte. Ich staune wieder darüber, wie die Leute es anscheinend nicht verstehen können. Es ist nicht ihre Schuld, ich weiß das, denn sie waren noch nie zuvor in meiner Lage . Alles zu über-analysieren, war die einzige Art, wie wir überleben konnten. Ich versuche die Verwirrung, die in mir aufkommt, niederzuringen. In dieser Unterhaltung sollte es nicht um mich gehen. Es sollte um ihn gehen.
    „Du denkst zu viel, Bär. Das hast du schon immer getan“, sagt Otter, als könne er meine Gedanken lesen. „Das ist keine schlechte Sache. So bist du einfach.“
    „Na, danke.“
    „Fass das nicht falsch auf. Ich bin auch so.“
    „Ja?“, frage ich. „Vielleicht solltest du dran arbeiten.“
    Er sieht mich an, eine amüsierte Verstimmung auf sein Gesicht geschrieben. „Wann bist du so vorlaut geworden?“
    „Du hast eine Menge verpasst, Otter. Vielleicht solltest du diesmal für eine Weile in der Gegend bleiben.“
    „Bär –“, beginnt er.
    „Denkst du wirklich, dass du langsam zu alt wirst?“, unterbreche ich ihn, als sich in meinem Kopf eine Idee formt,
    „Schätze schon.“
    „Zu alt für eine Hüpfburg?“
    Er lacht und ist anscheinend überrascht davon. Er wirft einen Blick auf die aufragende Todesfalle, die noch bis morgen früh unter Creeds Kommando steht. „Ich weiß nicht, Bär. Wahrscheinlich endet es damit, dass ich das Teil zum Platzen bringe.“
    „Hör auf, so 'ne Pussy zu sein“, sage ich mit einem Hauch Herausforderung in der Stimme. Er sieht mich von oben bis unten an und wir wissen beide, dass er mich, ohne mit der Wimper zu zucken, zum Schweigen bringen könnte. Er lässt die Mülltüte fallen und wirft seine Hände in die Luft. Dann beginnt er, seine Schuhe abzustreifen.
    „Na bitte, alter Mann. Das ist schon besser“, kommentiere ich, als ich meine eigenen Schuhe abstreife. Er brummt eine Drohung gegen meine Person, läuft hinüber zu dem Eingang und lugt hinein. Ich sehe, wie er beginnt, seine Meinung zu ändern, also platziere ich meinen Fuß auf seinem Hintern und stoße, so fest ich kann. Er gibt einen grunzenden Laut von sich, als er mit dem Gesicht voran in die Hüpfburg fällt.
    Ich klettere hinein und es ist dunkel und ich kann ihn nicht sehen und dann greift er nach meinem Arm und erwischt ihn genau an derselben Stelle wie vorher, und ich habe beinahe genügend Zeit, einen Gedanken zu formen, wie auch immer der aussehen mag. Aber dann wirft er mich quer durch die Burg und ich pralle von der Wand ab und lande auf meinem Rücken. Er bewegt sich schnell und springt direkt neben mich, was mich wiederum in die Luft und dann wieder in die Wand fliegen lässt. Die ganze Zeit über lacht er schallend, es schallt durch die winzigen Abgrenzungen der Plastikburg. Ich stehe auf und werfe ihm einen wütenden

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