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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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Vater.“
    Otter hebt Ty an den Armen hoch und dreht ihn im Kreis und der Junge lacht glücklich, während er sich dreht und dreht und dreht.

    N UN ist es fünf Stunden später und mir wird klar, warum Leute gewöhnlich keine Überraschungspartys mit so hohen Besucherzahlen geben. Wo das Haus vorher festlich und fröhlich ausgesehen hat, sieht es nun nach einem Friedhof aus, zu dem Partys zum Sterben gehen. Ich seufze, als ich eine weitere Mülltüte öffne; die sechste in der letzten halben Stunde. Creed grummelt vor sich hin, als er einen einsamen Schuh aufhebt, der aus irgendeinem Grund zurückgelassen wurde. Ich schwöre, es hat nichts mit dem Zauberer zu tun. Ich habe gezählt.
    Ich sehe durch das Fenster ins Wohnzimmer und sehe Ty, umringt von Geschenkpapier und -tüten, schlafend auf der Couch liegen. Ich hab keine Ahnung wie ich den ganzen Krempel heimbekommen soll. Ich hab keine Ahnung, wo wir ihn hin räumen sollen. Ich denke bereits über die Party im nächsten Jahr nach und schwöre mir, dass sie in unserer Wohnung, wo nur ein paar Leute hineinpassen, stattfinden wird. Das hier ist der Wahnsinn. .
    „Erinnere mich daran, das hier nie mehr wieder zu tun“, sagt Creed, und fasst damit meine Gedanken zusammen. „Wo zur Hölle ist Anna und warum hilft sie nicht?“
    Ich zucke mit den Schultern. „Wahrscheinlich macht sie drinnen sauber“, antworte ich, und verziehe mein Gesicht, als ich einen Stapel nasses Irgendwas vom Boden aufhebe. Ich erschauere und werfe es in den Beutel, während ich versuche, nicht darüber nachzudenken, was es sein könnte.
    Ich gehe hinüber zum Tisch und beginne die Pappbecher in den Müll zu werfen, als ich höre, wie Creed zu mir kommt. „Du hast gute Arbeit geleistet, Bär“, sagt er leise. „Der Junge wird sich bis in alle Ewigkeit an das hier erinnern.“
    „Das sollte er“, erwidere ich, und setzte mich mit einem Stöhnen in einen der Gartenstühle.
    Creed sieht mich an. „Ich meine es ernst, Bär. Ich bin stolz auf dich.“ Er schüttelt den Kopf. „Ich weiß nicht, ob ich an deiner Stelle tun könnte, was du tust.
    „Tja, also, wenn du dich besser fühlst: Ich hab auch nicht gedacht, dass ich es tun könnte“, sage ich müde.
    „Kann ich mir denken. Trotzdem...“ Er verstummt.
    „Warum bist du plötzlich so gefühlsduselig?“, frage ich ihn argwöhnisch. „Was willst du?“
    Er macht mit dem Kopf eine Bewegung über seine Schulter und ich beuge mich zur Seite, um an ihm vorbei zur Hüpfburg sehen zu können, wo Otter steht und mehr Zeug in einen Müllbeutel wirft.
    „Jetzt?“, jammere ich. „Ich bin so verdammt müde und es gibt noch so viel mehr Mist zu erledigen.“
    Er winkt ab. „Scheiß drauf. Der wird morgen auch noch da sein und ich bezweifele, dass du Ty dazu bekommst, sich von dieser Couch zu bewegen. Also kannst du auch genau so gut die Nacht dableiben. Ich schätze, ich gehe dann mal Anna fragen, ob sie anfangen will, sich mit mir zu betrinken, damit ich das ausnutzen und mich über sie hermachen kann.“ Ich werde einen Becher nach ihm, als er davongeht.
    „Du schuldest mir was“, rufe ich ihm nach und er zeigt mir den Mittelfinger, während er ins Haus geht und die Tür hinter sich schließt. Ich sehe zurück zu Otter, als dieser eine Mülltüte zuknotet und den Boden nach einer weiteren absucht. Vom Ozean her kommt Nebel auf und es beginnt kalt zu werden. Ich seufze demonstrativ, als ich aufstehe, mich strecke und mich fühle als zöge ich in den Krieg.
    „Hi“, sage ich, als ich zu ihm hinübergehe.
    „Hey, Bär“, antwortet er. „Tolle Party.“
    „Danke. Sah aus, als hättest du Spaß gehabt.“
    Sein Blick verfinstert sich. „Morgen früh werd ich's sicherlich merken. Zwanzig Kinder, die sich auf dir stapeln, ist ein guter Weg, dir dein Alter ins Gedächtnis zu rufen.
    Ich lache. „Kann ich mir vorstellen. Wenn es dir hilft, selbst ich fühle mich heute alt.“
    Er verdreht die Augen. „So viel besser. Danke, Bär. Ich bin was, lediglich acht Jahre älter als du?“
    „Jemand muss hier der alte Mann sein.“
    „Warum dann nicht ich, richtig?“
    „Richtig.“
    „Also“, sagt er.
    „Also“, sage ich.
    „Über was wollen Anna und Creed, dass du mit mir sprichst?“
    Davon schrecke ich auf. „Hm?“
    Er schnaubt. „Creed ist nicht wirklich der Großmeister des Subtilen. Komm schon, Bär, du solltest das inzwischen wissen. Was hat er vor ein paar Tagen zu mir gesagt? 'Du tust dir immer noch selbst leid, Otter. Du

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