Bali Lombok
Streitkräfte einen aufopferungsvollen Guerillakrieg gegen die Invasoren begannen. Im Frühjahr 1949 waren, abgesehen von den Außeninseln und den großen Städten auf Java und Sumatra, alle Gebiete in republikanischer Hand. Im August 1949 wurde Holland von der UN gezwungen, ein Abkommen zu unterzeichnen, das Indonesien die endgültige Unabhängigkeit gewährte und die Rückgabe der besetzten Gebiete (außer West-Papua) an Indonesien sicherstellte.
Unabhängigkeit
Die Verfassung von 1950 machte Indonesien zu einem Einheitsstaat, der dem Präsidenten (Sukarno) nur eine repräsentative Rolle zuwies. Innerhalb der folgenden sieben Jahre lösten sich sieben unterschiedliche Regierungen ab, die jeweils von verschiedenen Parteien gebildet wurden oder Koalitionsregierungen waren. In der Nation wuchs die Desillusionierung mit den Ergebnissen der Revolution.
Staatspräsident Sukarno erklärte 1957 seine Gelenkte Demokratie , die den Parteienzwist der 1950er-Jahre beenden sollte. Er kritisierte das westliche Demokratiekonzept als ungeeignet für Indonesien. Dagegen stellte er das traditionelle System von
Musjawarah
und
Mufakat
(Diskussion und Konsens). Sukarnos Annäherung an die kommunistischen asiatischen Länder und der enge Kontakt zu China wurden vom Westen mit Sorge beobachtet. Zur gleichen Zeit brachen Sezessionsbestrebungen auf Sumatra und anderen Außeninseln aus. In Padang (Sumatra) wurde die Revolutionäre Regierung der Republik Indonesien ausgerufen, der sich mehrere andere Provinzen anschlossen.
Die Zentralregierung reagierte schnell, und Ende 1958 waren die Aufstände niedergeschlagen. Sukarno, die Armee und die nicht kompromittierte PKI waren jetzt die Machtfaktoren in der Republik. 1959 wurde die alte Präsidial-Verfassung von 1945 durch ein Dekret des Präsidenten wieder in Kraft gesetzt. Das Konzept Nasakom (Nationalismus, Religion, Kommunismus) wurde eingeführt. Sukarnos Macht in der Periode bis 1965 lag in der Balance zwischen Armee und PKI.
Suhartos „Neue Ordnung“
In der Nacht des 30. September 1965 wurden fünf Armeegeneräle unter bisher ungeklärten Umständen erschossen. Die Armeeführung stellte die Ermordung der Generäle als kommunistischen Aufstandsversuch dar, und der Aufstieg General Suhartos begann. In den folgenden Monaten wurde die PKI zerschlagen und mehrere Hunderttausend Menschen ermordet. Wer für die Attentate verantwortlich war, ist bis heute ungeklärt. Offiziell war die PKI der Drahtzieher, was aber nie wirklich untersucht worden ist. Die Rolle der westlichen Staaten an diesem Putsch liegt ebenfalls im Dunkeln, denn Archive sind teilweise unzugänglich und Akten verschwunden.
Am 11. März 1966 fanden in Jakarta und anderen Städten große Demonstrationen gegen Sukarno statt. Die militärische Führung zwang Sukarno damit, zahlreiche Machtbefugnisse an Suharto abzutreten. Die PKI wurde verboten, 15 von Sukarnos Ministern wurden verhaftet.
Am 12. März 1967 trat General Suharto sein Amt als Präsident der Republik Indonesien an. Suhartos Laufbahn begann in der Kolonialarmee. Während des Unabhängigkeitskriegs war er republikanischer Truppenführer in Zentral-Java, 1960 bereits stellvertretender Stabschef der Armee, 1962 Befehlshaber der Truppen zur Befreiung West-Papuas. Im Herbst 1965 war er führend an der Zerschlagung der PKI beteiligt, im folgenden Jahr entmachtete er systematisch den bisherigen Präsidenten Sukarno. Mit Unterstützung des Militärs führte er das Regime der „Neuen Ordnung“ ein.
Die Neue Ordnung brachte dem Land zweifellos viele Verbesserungen. Während es einerseits gelang, die Inflation unter Kontrolle zu bringen, konnten andererseits mithilfe großzügiger Unterstützungen aus dem Westen zahlreiche Entwicklungsprogramme umgesetzt werden. Die Infrastruktur wurde spürbar ausgebaut und die Exportwirtschaft angekurbelt, gleichzeitig verbesserten sich die allgemeinen Lebensbedingungen der jährlich um ca. 3 Mio. Menschen anwachsenden Bevölkerung.
Man sprach sogar schon von einem indonesischen Wirtschaftswunder. Die Lebensmittelproduktion wurde um 50 % gesteigert. War Indonesien in den 1960er-Jahren noch der größte Reisimporteur der Welt, konnte es sich ab 1985 selbst versorgen (seit 1991 müssen aber wieder Jahr für Jahr größere Mengen eingeführt werden). Das Pro-Kopf-Einkommen stieg ebenso wie die durchschnittliche Lebenserwartung. Groß angelegte Familienplanungskampagnen zeigten deutliche Erfolge (2,4 % Zuwachsrate in den 1970er-Jahren; 1,8
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