Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bali Lombok

Bali Lombok

Titel: Bali Lombok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MairDumont
Vom Netzwerk:
7-Tage-Woche
(Sinta)
, der Beginn eines
Pawukon
-Zyklus.
    Man wird auf einem
Tika
nichts Geschriebenes finden, dafür stehen in den einzelnen Kästchen diverse, regelmäßig verteilte geometrische Figuren, welche die herausragenden Tage eines
Pawukon
symbolisieren.
    Die besonders wichtigen Tage eines
Pawukon
ergeben sich, wenn bestimmte Tage der 3-Tage-, 5-Tage- und 7-Tage-Woche zusammentreffen. Solch ein bedeutender Tag ist z. B. Kajeng Kliwon , der der letzte Tag der 3-Tage-Woche und gleichzeitig der letzte Tag der 5-Tage-Woche ist und regelmäßig alle (3 x 5 =) 15 Tage auftritt. Von großer Bedeutung sind auch die
Tumpek
-Tage, wenn der letzte Tag der 5-Tage-Woche mit dem letzten Tag der 7-Tage-Woche zusammenfällt, was alle (5 x 7 =) 35 Tage vorkommt. Diese 35-Tage-Periode wird gern als Monat bezeichnet.
Saka-Kalender
    Das zweite in Bali gebräuchliche Kalendersystem ist der
Saka
-Kalender, ein Mondkalender, der auf das Jahr 78 n. Chr. zurückgeht. Er istnach einer südindischen Herrscher-Dynastie benannt. Der
Saka
-Kalender hat 12 Monate
(Sasih)
mit 30 bzw. 29 Tagen, die mit dem Neumond
(Tilem)
enden. Mitte des Monats ist also Vollmond
(Purnama)
, ein wichtiges Datum für viele
Odalan
. In den
Pura Dalem
, den Unterweltstempeln, feiert man das
Odalan
dagegen oft an
Tilem
, in der dunkelsten Nacht des Monats.
    Kurioserweise endet das
Saka
-Jahr mit dem letzten Tag des 9. Monats und beginnt wieder mit dem 1. Tag des 10. Monats. Begründet wird das damit, dass die Zahl 9 die höchstmögliche Ziffer ist, während sich z. B. die 10 wieder aus einer 1 und einer 0 zusammensetzt. Nyepi , der erste Tag eines
Saka
-Jahres (Neujahr), ist immer kurz vor oder nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche der nördlichen Erdhalbkugel, also meistens im März. Der Bezug auf den Frühlingsbeginn der Nordhemisphäre erklärt sich daraus, dass der
Saka
-Kalender aus Indien stammt, das eben nördlich des Äquators liegt. Durch regelmäßiges Hinzufügen eines zusätzlichen Schaltmonats jedes 3. oder 4. Jahr wird das etwas kürzere
Saka
-Jahr immer wieder dem gregorianischen Kalender angeglichen.
    Die schwarz-weiß gedruckten balinesischen Papierkalender, auf die kein Haushalt Balis verzichten kann, stellen eine Kombination der verschiedenen Systeme dar. Jeweils bezogen auf einen gregorianischen Monat sind hier alle Tage mit ihren entsprechenden
Pawukon
-Namen versehen. Weiterhin aufgeführt sind die jeweiligen Tagesnamen auf Englisch, Indonesisch und Japanisch und es wird Bezug genommen auf den chinesischen, den islamischen, den buddhistischen und natürlich den
Saka
-Kalender. Sämtliche balinesischen, christlichen, islamischen und staatlichen Feiertage sowie die wichtigsten balinesischen Tempelfeste sind in gesonderten Rubriken aufgelistet.
Kunst und Kultur
Rituale und Feste
    Die Balinesen unterscheiden fünf verschiedene Kategorien von festlich begangenen Riten:
  Dewa Yadnya – Riten für die Götter bzw. für Gott
Sanghyang Widhi
in seinen unzähligen Erscheinungsformen
  Pitra Yadnya – Riten für die Ahnen
  Rsi Yadnya – Riten für die Hindu-Heiligen (selten zu sehen)
  Manusia Yadnya – persönliche Übergangsriten
  Bhuta Yadnya – exorzistische Riten zur Besänftigung bzw. Vertreibung der Dämonen
    Für eine Auflistung der
Galungan
,
Kuningan
und
Nyepi
Termine der nächsten Jahre s. S. 44 .
Dewa-Yadnya-Riten
    Zu den wichtigsten Zeremonien dieser Gruppe zählen sicherlich die Odalan , die Jahresfeiern jedes einzelnen Tempels auf Bali. Da es nach vorsichtigen Schätzungen 10 000 oder mehr Tempel auf der Insel gibt, die kleinen Haus- oder Familientempel nicht mitgezählt, hat man sehr gute Chancen, auch bei einem nur einwöchigen Aufenthalt so ein Fest mitzuerleben.
    Die
Odalan
der meisten Tempel (vor allem die, die ab dem 16. Jh. erbaut wurden) folgen dem
Pawukon
-Kalender, sie wiederholen sich also alle 210 Tage. Bei vielen anderen Tempeln (älter als 16. Jh.) werden die
Odalan
-Daten dagegen nach dem
Saka
-Kalender bestimmt, was bedeutet, dass die Feste alle 354 (oder 355) Tage stattfinden bzw. alle 383 (oder 384) Tage, falls das
Saka
-Jahr einen Schaltmonat enthält. Im Falle des
Saka
-Kalenders begeht man die Tempelfeste fast immer an Vollmond
(Purnama)
bzw. an Neumond
(Tilem)
, der dunkelsten Nacht eines Monats, wenn es sich um Unterweltstempel
(Pura Dalem)
handelt. Beim Tourist Office bekommt man den
Calendar of Events
, eine Broschüre, in der die wichtigsten Feste Balis für den Lauf eines ganzen Jahres

Weitere Kostenlose Bücher