Bali Lombok
aufgelistet sind. Auch im Internet sind Feste aufgelistet, z. B. www.asien-feste.de .
Die meiste Zeit steht ein balinesischer Tempel ziemlich verlassen da, erst an seinem
Odalan
erwacht er zum Leben. Für gewöhnlich dauert dieses Fest, abgesehen von der Vorbereitung, drei Tage, bei kleinen Tempeln vielleicht auch nur einen Tag, bei großen bis zu zehn Tage. Da während dieser Zeit die Götter im Tempel anwesend sind, muss ihnen zu Ehren das Heiligtumgeschmückt werden. Für die gesamte Dauer eines
Odalan
reißen die Aktivitäten im und um den Tempel nicht ab. Prozessionen festlich gekleideter Frauen tragen Opfergaben herbei, oft bis zu 2 m hohe Türme aus Früchten, Kuchen oder anderen Speisen, die kunstvoll arrangiert sind. Vor den Schreinen setzen sie die Opfer ab, beten zu den Göttern und werden vom Priester mit heiligem Wasser besprengt. Haben die Götter die Essenz der Speiseopfer angenommen, bringen die Frauen die Gaben nach Hause, wo sie von der Familie verzehrt werden.
Nachts unterhält man die Götter und die Festteilnehmer mit Musik und Tänzen, besonders heilige Tänze werden nur im Inneren des Tempels aufgeführt, weniger heilige im Tempelvorhof. Auch Hahnenkämpfe dürfen nicht fehlen, um die allgegenwärtigen Dämonen mit dem vergossenen Blut bei guter Laune zu halten. Balinesische Volksopern
(Arja)
sowie
Wayang-Kulit
-Aufführungen sind ebenfalls häufig während eines
Odalan
zu sehen. Bei großen Tempelfesten verwandelt sich die Umgebung des Heiligtums in einen Jahrmarkt mit Dutzenden von Essen- und Verkaufsständen.
Im Gegensatz zu den
Odalan
, die immer nur für einzelne Tempel zelebriert werden, gibt es auch
Dewa-Yadnya
-Riten, die von inselweiter Bedeutung sind. Sie richten sich ausschließlich nach dem
Pawukon
-Kalender und finden folglich alle 210 Tage statt.
Am auffälligsten sind die Tage zwischen Galungan und Kuningan , wenn sämtliche Dorfstraßen mit Penjor geschmückt werden: lange, verzierte Bambusstangen, deren Spitzen sich in einem anmutigen Bogen zur Straßenmitte hin neigen, weil kunstvoll aus Palmblättern und Früchten gearbeitete Opfergaben
(Capah)
daran hängen.
Vor dem Eingang eines jeden Gehöftes ist ein kleiner Bambusaltar aufgestellt. Daran ist ein Lamak befestigt, ein langer, schmaler, mattenähnlicher Behang. Er wird aus dunkelgrünen Blättern der Zuckerpalme und hellgrünen Blättern junger Kokospalmen geflochten, meist in einem komplizierten Muster geometrischer Figuren. Oft ist das Cili-Motiv dargestellt, eine stark stilisierte, menschenähnliche Gestalt, welche die Reisgöttin
Dewi Sri
symbolisiert.
Die
Galungan
-Periode beginnt mit dem
Galungan
-Tag am Mittwoch der elften
Pawukon
-Woche und endet elf Tage später mit dem
Kuningan
-Tag am Samstag der zwölften Woche. Das Fest symbolisiert einen mythologischen Kampf der Götter gegen die Mächte des Bösen. Auch wenn die Götter immer wieder siegen, sind die Dämonen doch nie völlig unterlegen. Nur wenn beide Kräfte im Gleichgewicht stehen, herrschen Harmonie und Frieden. Während der
Galungan
-Tage sind die vergöttlichten Ahnen aller balinesischen Familien in den Haustempeln zu Besuch, wo sie mit Gebeten und Opferzeremonien willkommen geheißen und unterhalten werden. Die Balinesen nutzen die Feiertage meist für Familientreffen und Ausflüge. Am
Kuningan
-Tag kehren die göttlichen Ahnen wieder in ihre himmlischen Gefilde zurück. Der Name
Kuningan
bezieht sich auf die Tatsache, dass an diesem Tag gelb
(Kuning)
gefärbter Reis geopfert wird.
Eine zweite wichtige Periode heiliger Tage ereignet sich am Ende des
Pawukon
-Zyklus und zu Beginn eines neuen Zyklus. Der letzte Tag des
Pawukon
, Samstag der 30. Woche, ist der Göttin Saraswati geweiht, der Gattin Brahmas. Sie ist die Gottheit der schönen Künste, der Literatur und der Gelehrsamkeit. An ihrem Festtag ehren die Balinesen alle Bücher mit Opfern und Gebeten, vor allem die alten, heiligen
Lontar
-Schriften, in denen sich die Göttin manifestiert. Schüler und Schülerinnen erscheinen festlich gekleidet mit Opfergaben in ihren Schulen und bedanken sich bei
Dewi Saraswati
dafür, dass sie ihr Wissen erweitern dürfen. Studenten treffen sich zu einer Zeremonie im großen Tempel Pura Jagatnata in Denpasar. Allerdings darf am
Saraswati
-Tag weder gelesen noch geschrieben werden.
Die ersten vier Tage der ersten
Pawukon
-Woche sind ebenfalls speziellen Riten gewidmet, die besonders in Nord-Bali mit großem Aufwand zelebriert werden. Der erste Tag, Banyu
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