Ball der Traeume
wichtig für die Firma. Wenn wir den Auftrag bekommen, wird uns das ein ganzes Stück nach vorn bringen. Deshalb müssen wir uns auch alle erdenkliche Mühe geben. Sie werden sich in der entsprechenden Kleidung bestimmt noch besser fühlen. Ich weiß, Damien ist manchmal ein wenig taktlos. Aber machen Sie sich nichts daraus. Er hat sich von ganz unten hochgearbeitet und hatte einfach nicht die gleichen Voraussetzungen wie die meisten von uns."
Das hörte Eve zum ersten Mal. Damiens Enthüllungen über seine Familie fielen ihr ein. Irgendwie passte das alles nicht recht zusammen. Er war Multimillionär, trotzdem sollte man Mitleid mit ihm haben? Seltsam!
Aber sie dachte nicht mehr daran, als sie später am Nachmittag in den teuersten Boutiquen der Stadt nach passenden Outfits suchte. Sie hätte sich nie träumen lassen, dass sie einmal in so teuren Läden einkaufen würde, und es machte ihr großen Spaß. Doch bei allem schweiften ihre Gedanken oft zu Damien zurück.
War diese Familientragödie der Grund für seinen unbedingten Willen zum Erfolg? Musste er deshalb der ganzen Welt beweisen, dass er der Größte war?
Wie auch immer, sie würde nicht zu denjenigen gehören, die ihn bedauerten. Und sie würde auf der Reise Abstand zu ihm halten. Ein Intermezzo mit Kleopatra war eine Sache, aber Eve Summers konnte er nicht so leicht verführen.
Ein bisschen ärgerte es sie ja, dass sie ihn als Frau nicht beeindrucken konnte. Wahrscheinlich würde er nicht mit der Wimper zucken, wenn sie ihm verriet, dass sie die schöne Unbekannte vom Ball war.
Doch Eve plagte noch eine andere Sorge.
Was sollte sie tun, wenn sie schwanger war?
Das war ziemlich unwahrscheinlich, schließlich hatten sie bisher nur einmal miteinander geschlafen. Aber die Möglichkeit bestand natürlich trotzdem.
O nein, plötzlich war alles so kompliziert! Sie nahm sich vor, auf der Reise möglichst Distanz zu Damien zu halten. Zwei Tage waren ja keine lange Zeit, da sollte es ihr doch wohl gelingen, ihn auf Abstand zu halten. In zwei Wochen würde sie ihre Tage haben, und alles wäre wieder beim Alten. Es gab wirklich keinen Grund, ihm ihr Geheimnis zu enthüllen.
Sie hatte sich verspätet. Das Flugzeug sollte in einer halben Stunde abfliegen, und von Eve war keine Spur zu sehen. Hoffentlich hatte sie es sich nicht noch im letzten Moment anders überlegt. Er hatte schließlich alles organisiert, einschließlich der Pflegerin für ihre Mutter.
Was war nur los mit Miss Summers? Sie schien so nervös zu sein, was ihre bevorstehende Geschäftsreise betraf. Aber warum? Er hatte ihr schließlich versichert, dass er an ihr als Frau nicht interessiert war. Zugegeben, sie war fantastisch in ihrem Job. Aber sie war nun einmal nicht sein Typ.
Er mochte Frauen, die extrovertiert, verführerisch und sexy waren. So wie die Frau vom Ball zum Beispiel. Er musste oft an sie denken, doch leider hatten all seine Nachforschungen keinen Erfolg gehabt. Die geheimnisvolle Frau blieb ein Geheimnis. Wenn ihn der Gedanke, mit ihr vereint zu sein, nicht weiterhin so erregt hätte, hätte Damien meinen können, das Ganze nur geträumt zu haben. Er träumte auch davon, sie erneut zu besitzen. Aber wie sollte das geschehen, wenn er sie nicht einmal ausfindig machen konnte? Doch irgendwie erhöhte dies den Reiz noch.
Stirnrunzelnd sah er sich in der Lounge nach einer Frau mit einem Pferdeschwanz und einer Hornbrille mit dicken Gläsern um und bestellte beim Kellner einen Espresso. Wo blieb denn Eve Summers nur? Wo, zum Teufel, konnte sie sein? Sie würde ihn doch nicht in letzter Minute im Stich lassen?
Eine Blondine in einem hellgrünen Hosenanzug näherte sich der Bank, auf der er saß, und er rückte zur Seite, um Platz für sie zu machen.
"Ich habe mich gefragt, ob Sie vor mir hier sein werden."
Das war doch – das war doch – Er sah die junge Frau entgeistert an. Das konnte doch nicht etwa Miss Summers sein?
Doch, bei näherem Hinsehen entpuppte sie sich als genau die Frau, auf die er die ganze Zeit gewartet hatte. Sie sieht völlig verändert aus. Er starrte sie entgeistert an.
"Ich habe mir erlaubt, ein Büro für uns reservieren zu lassen, damit wir die Wartezeit nutzen können. Hier entlang, bitte!"
Damien folgte ihr den Korridor entlang in einen kleinen Raum. Er konnte die Verwandlung noch immer nicht fassen. Was war nur mit seiner kleinen grauen Maus geschehen? Sie duftete noch immer genau wie vorher nach Aprikosen, sah aber ganz anders aus. Der
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