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Ball der Vampire

Ball der Vampire

Titel: Ball der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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leid.
    »Da Sie beide gekannt haben«, sagte Barbara Pelt vorsichtig und ohne auf meine Worte einzugehen, »müssen Sie doch gewusst haben, dass Debbie mit Alcide eine starke Hassliebe verband - verbindet, egal, was Debbie gesagt oder getan hat.«
    »Oh, das stimmt allerdings«, erwiderte ich, vielleicht nicht sonderlich respektvoll. Wenn es jemanden gab, dem ich einen Gefallen getan hatte, indem ich Debbie Pelt umbrachte, so war es Alcide Herveaux. Sonst hätten er und La Pelt sich wahrscheinlich noch über Jahre, wenn nicht ihr Leben lang gegenseitig terrorisiert.
    Sam wandte sich ab, weil das Telefon klingelte, aber ich hatte das Lächeln in seinem Gesicht gesehen.
    »Wir glauben einfach, dass Sie noch irgendetwas wissen müssen, irgendein winziges Detail, das uns helfen könnte, herauszufinden, was aus unserer Tochter geworden ist. Wenn - wenn sie tot sein sollte, wollen wir, dass ihr Mörder seine gerechte Strafe erhält.«
    Ich sah die Pelts eine ganze Weile lang an und hörte, wie Sam im Hintergrund erstaunt auf etwas reagierte, das ihm am Telefon gesagt wurde.
    »Mr und Mrs Pelt, Sandra«, sagte ich. »Ich habe mit der Polizei geredet, als Debbie verschwand, und ich war zu jeder Art Zusammenarbeit bereit. Ich habe mit Ihren Privatdetektiven geredet, als sie hierherkamen, an meinen Arbeitsplatz, so wie jetzt Sie. Ich habe sie in mein Haus gelassen. Ich habe ihre Fragen beantwortet.« Nur nicht ganz aufrichtig. »Ihr Verlust tut mir wirklich leid, und ich habe Verständnis für Ihren Wunsch, herauszufinden, was aus Debbie geworden ist«, fuhr ich langsam fort, so dass ich mir jedes Wort zurechtlegen konnte. Ich holte tief Luft. »Aber das muss endlich aufhören. Genug ist genug. Ich kann Ihnen nichts anderes sagen als das, was ich bereits gesagt habe.«
    Sam legte auf und zwängte sich zu meiner Überraschung an mir vorbei und eilte in die Bar. Er hatte zu keinem im Büro ein Wort gesagt. Auch Pater Riordan sah ihm überrascht nach. Jetzt wollte ich die Pelts nur noch so schnell wie möglich loswerden. Irgendwas war da im Gange.
    »Ich weiß, was Sie meinen«, sagte Gordon Pelt steif, der sich zum ersten Mal in das Gespräch einschaltete. Es klang nicht, als ob er sich hier besonders wohlfühlte. »Und ich weiß auch, dass unser Verhalten vielleicht nicht sehr höflich gewesen ist. Aber Sie werden es sicher entschuldigen, wenn Sie bedenken, was wir durchgemacht haben.«
    »Oh, natürlich«, erwiderte ich, was weder die komplette Wahrheit noch eine komplette Lüge war. Ich schloss meine Handtasche, legte sie in die Schublade, wo alle Kellnerinnen ihre Sachen aufbewahrten, und eilte in die Bar.
    Der Aufruhr war förmlich zu spüren. Irgendwas war nicht in Ordnung; fast jedes Hirn im Merlotte's sandte Gedanken der Aufregung gemischt mit Sorge und einer Tendenz zur Panik aus.
    »Was ist los?«, fragte ich Sam und trat hinter die Bar.
    »Ich habe Holly gerade gesagt, dass die Schule angerufen hat. Hollys kleiner Sohn wird vermisst.«
    Es lief mir eiskalt den Rücken herunter. »Was ist passiert?«
    »Danielles Mutter nimmt Cody gewöhnlich von der Schule mit, wenn sie Danielles Tochter Ashley abholt.« Danielle Gray und Holly Cleary waren die ganze Schulzeit über dicke Freundinnen gewesen, und ihre Freundschaft hatte sich auch über die Scheidungen der beiden hinaus fortgesetzt. Sie arbeiteten am liebsten in derselben Schicht im Merlotte's. Danielles Mutter, Mary Jane Jasper, war nach Danielles Trennung von ihrem Mann ihr Rettungsanker gewesen, und von Zeit zu Zeit erstreckte sich Mrs Jaspers Großzügigkeit auch auf Holly. Ashley musste ungefähr acht Jahre alt sein, und Danielles Sohn Marc Robert war vier. Hollys einziger Sohn Cody war sechs und ging in die Grundschule.
    »Hat die Schule etwa erlaubt, dass Cody von jemand anderem mitgenommen wird?« Soweit ich wusste, achteten die Lehrer stets sehr streng darauf, dass kein Erwachsener ohne schriftliche Erlaubnis die Kinder abholte.
    »Niemand weiß, was mit dem kleinen Kerl passiert ist. Die Aufsicht führende Lehrerin, Halleigh Robinson, hat draußen gestanden und zugesehen, wie die Kinder in die Autos ihrer Eltern stiegen. Sie sagt, Cody sei plötzlich eingefallen, dass er ein Bild für seine Mama im Klassenzimmer vergessen hat, und er ist noch mal zurück in die Schule gerannt. Sie hat ihn nicht wieder rauskommen sehen, konnte ihn aber auch in der Schule nicht finden, als sie nach ihm suchte.«
    »Mrs Jasper hat also vor der Schule auf Cody gewartet?«
    »Ja,

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