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Ball der Vampire

Ball der Vampire

Titel: Ball der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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»Aber wofür? Wofür eigentlich?«
    »Für die Reise nach New Orleans. Sie können doch mitkommen, nicht wahr?«
    »Ich ... ich glaube schon. Ich muss nur meinen Boss fragen.«
    »Diantha und ich kümmern uns um das hier, während Sie um Erlaubnis fragen und packen«, sagte Mr Cataliades.
    Ich musste blinzeln. »Okay«, erwiderte ich. Irgendwie schien es unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Und dann müssen wir nach New Orleans aufbrechen«, sagte er. »Ich glaubte, ich würde Sie reisefertig antreffen. Ich dachte, Gladiola wäre geblieben und hätte Ihnen geholfen.«
    Ich zwang mich, meinen Blick von der Leiche abzuwenden, und sah den Rechtsanwalt an. »Ich verstehe das alles nicht.« Aber dann erinnerte ich mich doch an etwas. »Mein Freund Bill wollte mit nach New Orleans, wenn ich hinfahre, um Hadleys Wohnung aufzulösen«, sagte ich. »Falls er... falls er das einrichten kann, hätten Sie was dagegen, wenn er mitfährt?«
    »Sie möchten also, dass Bill Compton mitfährt.« Ein Anflug von Überraschung lag in seiner Stimme. »Bill steht in der Gunst der Königin, ich hätte also nichts dagegen.«
    »Okay, sobald es ganz dunkel ist, werde ich mich mit ihm in Verbindung setzen. Hoffentlich ist er in der Stadt.«
    Ich hätte Sam natürlich anrufen können, aber ich wollte weg von dieser seltsamen Beerdigung auf meiner Auffahrt. Als ich abfuhr, trug Mr Cataliades gerade die schlaffe kleine Leiche vom Waldrand herüber. Die untere Hälfte.
    Diantha füllte schweigend die Schubkarre mit Brennholz.

       Kapitel 12
    »Sam«, sagte ich leise, »ich brauche ein paar Tage frei.« Als ich vor der geöffneten Tür seines Wohnwagens stand, war ich ziemlich überrascht, dass Sam Gäste hatte, obwohl ich auf dem Parkplatz natürlich die anderen Wagen neben seinem Pick-up gesehen hatte. JB du Rhone und Andy Bellefleur hockten auf Sams Sofa, Bier und Kartoffelchips in bequemer Reichweite vor sich auf dem Tisch. Sam gab sich einem Männlichkeitsritual hin. »Guckt ihr Sport?«, fügte ich hinzu und versuchte, nicht zu erstaunt zu klingen. Über Sams Schulter winkte ich JB und Andy zu, und sie winkten zurück: JB begeistert, Andy weniger. Wenn man sagen kann, dass jemand vieldeutig winkt, würde ich genau das von Andy behaupten.
    »Äh, ja, Basketball. Die LSU Tigers von der Louisiana-Universität spielen ... oh, hm. Du brauchst also ein paar Tage frei. Ab sofort?«
    »Ja«, sagte ich. »Ist so eine Art Notfall.«
    »Worum geht's denn?«
    »Ich muss nach New Orleans, um die Wohnung meiner Cousine Hadley aufzulösen«, erklärte ich.
    »Und das muss jetzt gleich sein? Du weißt doch, Tanya ist noch immer neu, und Charlsie hat angerufen, dass sie ganz aufhört. Arlene ist nicht mehr so zuverlässig wie früher, und Danielle und Holly sind noch ganz durcheinander von diesem Vorfall in der Schule.«
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Wenn du mich raussetzen willst und dir lieber jemand anders suchst, verstehe ich das natürlich.« Es brach mir das Herz, das auszusprechen, aber ich wollte Sam gegenüber fair sein; das musste ich einfach.
    Sam schloss die Tür des Wohnwagens hinter sich und kam zu mir heraus. Er sah verletzt aus. »Sookie«, begann er einen Augenblick später, »du warst in den vergangenen fünf Jahren immer absolut zuverlässig. Du hast erst zwei- oder vielleicht dreimal insgesamt frei gemacht. Ich werde dich doch nicht feuern, nur weil du ein paar Tage frei haben willst.«
    »Oh. Tja, klasse.« Ich konnte spüren, wie mein Gesicht rot anlief. An Lob war ich nicht gewöhnt. »Liz' Tochter könnte bestimmt einspringen.«
    »Ich telefoniere die Liste ab«, sagte er freundlich. »Wie kommst du nach New Orleans?«
    »Ich werde mitgenommen.«
    »Von wem?«, fragte er in sanftem Ton. Er wollte vermeiden, dass ich mich über seine Fragen aufregte. (So viel konnte ich immerhin aus seinen Gedanken herauslesen.)
    »Vom Rechtsanwalt der Königin«, erwiderte ich noch leiser als vorher. Die Einwohner von Bon Temps waren Vampiren gegenüber zwar grundsätzlich tolerant, könnten aber vielleicht doch ein wenig aufgeregt reagieren, wenn sie erführen, dass Louisiana eine Vampirkönigin besaß und dass deren geheime Regentschaft in vielerlei Hinsicht auch Auswirkungen auf sie hatte. Bedachte man allerdings den üblen Ruf der Politik in Louisiana, standen die Chancen, dass die Leute das alles einfach für den ganz normalen Wahnsinn hielten, gar nicht so schlecht.
    »Du willst Hadleys Wohnung auflösen?«
    Ich hatte Sam

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