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Ball der Vampire

Ball der Vampire

Titel: Ball der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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hart dafür gearbeitet, eine Hexe zu werden, und jetzt war sie stolz auf ihre magischen Kräfte.
    Es war, als würde ich in einem Buch lesen.
    »Wenn's mal nicht so gut läuft, helfe ich bei einer Freundin aus, die gleich beim Jackson Square einen Laden für Magie hat. Als Wahrsagerin«, gab sie zu. »Und manchmal mache ich magische Touren durch New Orleans für Touristen. Das kann ganz lustig sein, und je stärker ich sie in Angst und Schrecken versetze, desto besser fallen die Trinkgelder aus. Und mit allem zusammengenommen komme ich schon hin.«
    »Sie treiben auch ernsthafte Magie«, sagte ich, und sie nickte glücklich. »Für wen?«, fragte ich. »Die normale Welt gibt doch nicht zu, dass so etwas existiert.«
    »Die Supras zahlen wirklich gut«, sagte sie, überrascht, dass ich danach erst fragen musste. Eigentlich musste ich das gar nicht, aber es war am einfachsten, ihre Gedanken zu lenken, indem ich sie direkt nach dem fragte, was ich wissen wollte. »Besonders die Vampire und Werwölfe. Sie mögen Hexen zwar nicht besonders, aber gerade die Vampire sind ganz versessen auf jeden kleinen Vorteil, den sie sich verschaffen können. Alle anderen sind längst nicht so organisiert.« Mit einer wegwerfenden Geste fegte sie die schwächeren Geschöpfe der übernatürlichen Welt beiseite, die Werfledermäuse, Werkatzen und sonstige Gestaltwandler. Sie unterschätzte die Kräfte der anderen Supras, ein echter Fehler.
    »Und wie sieht's mit Elfen aus?«, fragte ich neugierig.
    »Die haben genug eigene Magie«, sagte sie achselzuckend. »Die brauchen mich nicht. Ich weiß, jemandem wie Ihnen fällt es sicher schwer, zu akzeptieren, dass es solch ein unsichtbares, aber ganz natürliches Talent gibt, das alles in Frage stellt, was Sie von Haus aus gelernt haben.«
    Ich unterdrückte ein ungläubiges Lachen. Sie wusste wirklich gar nichts über mich. Wer weiß, worüber Hadley und sie sich unterhalten hatten, über Hadleys Familie jedenfalls nicht. Als mir das durch den Kopf schoss, schrillte eine Alarmglocke im hintersten Winkel meines Hirns und forderte mich auf, diesen Gedankengang weiterzuverfolgen. Doch ich schob ihn beiseite, um später darüber nachzudenken. Jetzt musste ich erst mal mit Amelia Broadway zurechtkommen.
    »Würden Sie sagen, dass Sie ein großes übernatürliches Talent besitzen?«, fragte ich.
    Ich konnte spüren, wie sie die Welle von Stolz, die in ihr hochstieg, zu unterdrücken versuchte. »Ich habe etwas Talent«, erwiderte sie bescheiden. »Dieses Apartment habe ich zum Beispiel mit einem Tempus-Stasis-Zauber belegt, als ich nicht weiter sauber machen konnte. Obwohl seit Monaten niemand mehr hier drin war, riecht man doch gar nichts, oder?«
    Das erklärte, warum von den fleckigen Handtüchern kaum ein Geruch ausging. »Sie betreiben also Hexerei für Supras, arbeiten als Wahrsagerin am Jackson Square und machen hin und wieder magische Touristenführungen. Nicht gerade normale Bürojobs.«
    »Richtig.« Sie nickte, glücklich und stolz.
    »Das heißt, Sie bestimmen Ihren Arbeitsplan selbst?« Ich konnte Amelias Erleichterung darüber, dass sie nicht mehr in ein Büro musste, förmlich hören. Sie hatte drei Jahre lang bei der Post gearbeitet, ehe sie eine vollwertige Hexe wurde.
    »Ja.«
    »Würden Sie mir dann vielleicht helfen, Hadleys Wohnung auszuräumen? Ich bezahle Sie natürlich dafür.«
    »Aber sicher helfe ich Ihnen. Je schneller die Sachen hier raus sind, desto schneller kann ich die Wohnung wieder vermieten. Und was die Bezahlung angeht: Warum warten wir nicht erst mal ab, wie viel Zeit ich da reinstecken kann? Manchmal bekomme ich so was wie, na ja, Notrufe.« Amelia lächelte mich so strahlend an, dass sie glatt als Zahnpastareklame durchgegangen wäre.
    »Hat seit Hadleys Tod nicht die Königin die Miete gezahlt?«
    »Doch, hat sie. Aber es ist irgendwie gruselig, dass Hadleys Zeug noch immer hier oben herumsteht. Und es hat schon zwei Einbruchsversuche gegeben. Der letzte war erst vor zwei Tagen.«
    Mir erstarb das Lächeln auf den Lippen.
    »Zuerst dachte ich ja noch«, plapperte Amelia weiter, »dass so was eben vorkommt, wenn jemand stirbt und die Todesanzeige in der Zeitung steht. Einbrüche während Beerdigungen sind keine Seltenheit. Es gibt natürlich keine Todesanzeigen für Vampire, vermutlich, weil die sowieso schon tot sind oder weil die anderen Vampire keine Texte an die Zeitung schicken ... wäre aber ganz interessant zu erfahren, wie die das handhaben. Sie könnten

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