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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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einzupacken.
    »Hey«, sagte Claire und erregte damit Shanes volle Aufmerksamkeit. »Danke.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Wofür?«
    »Für das beste Date, das ich je hatte.«
    »Das? Nee. Das war durchschnittlich. Ich kann das noch besser.«
    Sie legte den Kopf zur Seite. »Echt?«
    »Auf jeden Fall.«
    »Beweist du mir das?«
    Sie merkte erst, dass er ihre Hand ergriffen hatte, als seine warmen Finger über ihre Handfläche strichen und ihr eine Gänsehaut über den Rücken jagten. »Irgendwann«, sagte er. »Bald. Auf jeden Fall.«
    Sie stellte fest, dass sie schon wieder den Atem angehalten hatte, als ihr all die Möglichkeiten durch den Kopf gingen. Shane lächelte bedächtig und listig und sie hätte ihm am liebsten sofort und sehr lange geküsst.
    »Fertig?« Michael stand an ihrem Tisch und schaute auf sie herunter. Die Brillanz. die er auf der Bühne ausgestrahlt hatte, war etwas gewichen und er war einfach wieder Michael, der jetzt ein wenig müde war. Claire schluckte den heißen Kakao hinunter und nickte.
    Auch der schönste Abend war irgendwann mal zu Ende.
    ***
    Claire machte sich gerade bettfertig. als sie Eve schreien hörte - kein Kreischen nach dem Motto Hör auf, mich zu kitzeln, du Penner, sondern ein Alarmschrei aus vollem Halse, der wie eine Kreissäge die Luft zerschnitt. Claire streifte sich ihr Pyjama- Oberteil über, schnappte ihren Morgenmantel und rannte in den Flur hinaus. Shane war schon da und stürzte die Treppe hinunter. Er hatte noch immer Jeans und ein weites T-Shirt an.
    Als sie im Eingangsbereich ankamen, fanden sie Michael, der auf dem Boden saß und ein blutendes Mädchen in den Armen hielt. Eve ließ gerade die Schlösser an der Haustür zuschnappen.
    »Miranda«, sagte Michael und strich ihr das blutige Haar aus dem Gesicht. »Miranda, hörst du mich?«
    Claire stellte mit großem Entsetzen fest, dass es Eves Ab-und-zu-Freundin – war - ein Kind eigentlich, das in der linkischen Phase steckte, in der ein Mädchen sich danach sehnte und sich gleichzeitig davor fürchtete, eine Frau zu werden. Miranda war ein wenig fülliger geworden, seit Claire sie das letzte Mal gesehen hatte - sie war nicht mehr ganz so beängstigend dünn, sah aber noch immer wie ein verwahrlostes Kind aus.
    Und wie ein verletztes Kind. Sie hatte eine klaffende Wunde am Kopf, Blut rann an ihrem Hals herunter und tropfte auf Michaels Jeans und auf seine Hände.
    »Au«, sagte Miranda und begann zu weinen. »Au. Ich habe mir den Kopf angeschlagen...«
    »Alles okay, du bist jetzt in Sicherheit«, sagte Eve. Sie ging gegenüber von Michael in die Knie und streckte die Arme aus; Michael übergab ihr das Mädchen rasch. Seine Pupillen waren auf die Größe von Stecknadelköpfen geschrumpft und er schien - verändert. »Michael, vielleicht gehst du jetzt besser... Und wäschst dich.«
    Er nickte steif, schob sich an Shane und Claire vorbei und huschte blitzschnell die Treppe hinauf.
    »Krankenwagen?«, fragte Shane.
    »Nein! Nein, ich kann nicht!« Miranda war außer sich. »Bitte schickt mich nicht dorthin. Ihr wisst nicht... ihr wisst nicht, was sie tun werden... das Feuer...«
    Eve gelang es irgendwie, Miranda festzuhalten, obwohl sie wie verrückt um sich schlug. »Okay, beruhige dich, wir machen es nicht. Versprochen. Mach dich locker. Shane - vielleicht den Erste-Hilfe-Kasten? Handtücher und heißes Wasser?«
    »Ich helfe dir«, sagte Claire und sie und Shane machten sich auf den Weg in die Küche. Als sie zurückschaute, sah sie, dass Miranda aufgehört hatte, sich zu wehren, und erschöpft in Eves Armen lag. »Was zum Henker ist ihr zugestoßen?«
    »Morganville«, sagte Shane und zuckte mit der Schulter. Er stieß mit ausgestrecktem Arm die Küchentür auf und ging schnurstracks zu den Schränken unter der Spüle. Der Erste-Hilfe-Kasten ist in regem Gebrauch, dachte Claire, als sie das heiße Wasser aufdrehte und einige Geschirrtücher zusammenraffte.
    Mirandas Erste-Hilfe-Behandlung war nicht so schlimm, wie Claire es befürchtet hatte - die Wunde am Kopf war zwar blutig, stellte sich aber als oberflächlich heraus und Eve versah sie mit einem festen Pflasterverband.
    Die Löcher in Mirandas Hals sahen jedoch frisch aus. Als Eve danach fragte, sah Miranda verlegen aus und zog den Kragen ihres T-Shirts nach oben. »Das geht euch nichts an«, sagte sie.
    »Das war Charles, nicht wahr? Verdammter Mistkerl.« Eve verabscheute Vampire, die sich Minderjährige als Opfer aussuchten - nach allem, was

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