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Ballade der Leidenschaft

Ballade der Leidenschaft

Titel: Ballade der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Townend
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allgemein bekannt. Während Hoël das Herzogtum Bretagne offiziell regierte, legten viele Barone, darunter Comte Remond von Quimperlé, nur Lippenbekenntnisse zur Autorität des Herrschers ab. Tag für Tag schlossen und brachen die Aristokraten neue Bündnisse. Mit Bretonen und Normannen, mit allen Leuten wurden Geschäfte gemacht, nur der momentane Vorteil zählte. Die Adeligen besaßen etwa so viel Ehrgefühl wie höfische Huren.
    Rozenn legte eine Hand auf Bens Arm, nur eine ganz leichte, freundschaftliche Berührung. Trotzdem krampften sich seine Bauchmuskeln zusammen, rührten sich sinnlichere Körperstellen, die sich gar nicht rühren dürften. Ärgerlich runzelte er die Stirn.
    „Nett von dir, Ben, aber nicht nötig. Glücklicherweise bot Mark mir einen vernünftigen Preis für einen Großteil von Pers Stoffballen an. Hoffentlich kann ich den Rest auf dem Markt verkaufen.“
    Nett. Das war neu … „Also kannst du Pers Schulden begleichen?“
    „Ja.“
    „Das freut mich. Rose?“
    „Hm?“, murmelte sie und unterdrückte ein Gähnen.
    „Wenn du mich jemals brauchst, für irgendetwas, musst du es nur sagen.“ Er führte ihre Hand an seine Lippen. „Stets zu deinen Diensten.“
    Ihre braunen Augen schienen zu tanzen, die Grübchen zu locken. „Das weiß ich. Leider bist du zu selten hier, um mir beizustehen.“
    Schuldbewusst senkte er den Blick. War es ein Fehler, Rose zu benutzen, um nach England zu gelangen? Für ein Nomadenleben eignete sie sich ebenso wenig wie seine Mutter – wie die meisten Frauen. Rozenn wünschte sich Sicherheit, eine angesehene Position. Natürlich verstand er das. Aber insgeheim überlegte er, ob sie damit nicht nur unablässig den vermeintlichen Makel bekämpfte, ein Findelkind zu sein. Wäre es für Herzog Hoël nicht lebenswichtig, eine Verbindung mit seinen Männern in England herzustellen, würde Ben den ganzen Plan aufgeben …
    „Hast du etwas von Adam gehört, seit er abgereist ist, Rose? Als ich von der Schlacht bei Hastings hörte, betete ich, er möge am Leben bleiben.“
    „Zum Glück hat er die Kämpfe überlebt. Ein Bote überbrachte Comte Remond diese Nachricht. Bei Hastings konnte Adam sich sogar auszeichnen. Dafür belohnte ihn Herzog William, der neue König von England, mit einem Landgut und einer Ehefrau.“
    „Mit einer Ehefrau ?“
    „Ja, sie heißt Cecily of Fulford.“ Diesmal gähnte Rozenn unverhohlen. „Ich werde die beiden bald besuchen.“
    „Tatsächlich?“ Ben heuchelte ungläubiges Staunen. „Meine Rozenn verlässt Quimperlé? Unmöglich!“ Sie warf ihm einen so seltsamen Blick zu, dass er beschloss, seine Verblüffung nicht zu übertreiben, und den Kopf schüttelte. „Adam – wieder verheiratet – kaum zu fassen … Arme Frau, niemals wird er sie so innig lieben wie seine Gwenn.“
    „Wie könnte er? Aber er ist herzensgut und sicher ein rücksichtsvoller Ehemann – das wird genügen.“
    „Ach, wirklich? Galt das auch für deine Ehe? War Per rücksichtsvoll?“
    „Jetzt gehst du zu weit, Ben“, mahnte sie erbost, „obwohl du ein alter Freund bist …“ Dann ließ sie die Schultern hängen, und ihr Zorn verflog. „Wie du inzwischen weißt, war Per nicht rücksichtsvoll. Warum nur hat er sich so viel Geld geliehen?“ Seufzend stützte sie ihr Kinn auf eine Hand und starrte ins Herdfeuer.
    Dahinter musste noch mehr stecken. Ben wartete, aber Rozenn schwieg. Früher hätte sie ihm alle ihre Geheimnisse anvertraut. Durch sein Herz bohrte sich ein schmerzhafter Stich. Er musste etwas mehr über ihren geplanten Besuch bei Adam erfahren und herausfinden, was sie von Sir Richards Heiratsantrag hielt. Doch sie war müde und melancholisch gestimmt. Deshalb wollte er sie nicht bedrängen und sich bis zum Morgen gedulden.
    „Tut mir leid, meine Kleine.“ Er neigte sich vor und berührte ihre Wange. „Sei nicht traurig. Sonst verschwinden diese Grübchen, und sie sind so schön.“
    „Schöne Grübchen?“ Rose riss sich zusammen und bedeckte seine Hand mit ihrer. „Was für ein Narr du bist!“
    „Es ist wahr, sie sind sehr schön. Von diesen Grübchen träume ich, und ich preise sie in meinen Liedern. Ihretwegen bekämpfen sich die Ritter auf ihren Turnieren …“
    „Dummkopf. Oh Ben, es ist wunderbar, dich wiederzusehen. Ich – ich habe dich vermisst.“
    „Und ich dich.“
    Nun gähnte sie erneut.
    Ben stand auf. „Hat Gräfin Muriel dich für morgen zu sich bestellt?“
    „Ja, zum ersten Tageslicht.“
    „Dann

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