Ballade der Leidenschaft
Finger in sein seidiges schwarzes Haar geschlungen. „Oh ja, dazu war ich jederzeit bereit.“
Nun war es Ben, der sich zurückzog. „Warum?“, fragte er und umklammerte ihre Arme.
„Das weißt du.“ Voller Scheu errötete sie und wollte wegschauen. Aber er hielt ihr Kinn fest.
„Warum hast du deine Sachen gepackt und beschlossen, Fulford zu verlassen?“
Sie durfte mit ihrer Erklärung nicht warten, bis sie verheiratet waren. Wie sein eindringlicher Blick verriet, musste er es sofort wissen. „Ich wollte nicht zurückbleiben, wenn du wegreitest.“
Seine Kinnlade klappte nach unten. Zum ersten Mal in ihrem Leben ertappte sie Ben bei einer so uneleganten Entgleisung. „Du – wolltest mit mir kommen? Auf Heim und Herd verzichten? Meine Frau werden?“
Seufzend zuckte sie mit den Schultern. „ich wollte dein Leben teilen, falls du es mir gestattet hättest.“ Nun lächelte sie wieder. „Ich hoffte, du würdest mich heiraten. Aber ich dachte, vielleicht müsste ich dir den Antrag machen, so wie Cecily ihrem geliebten Adam.“
„Und deine Sehnsucht nach einem Ritter?“
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, küsste seine Wange, und er drückte sie fest an seine Brust. „Ach, das ? Der törichte Traum eines jungen Mädchens. Es ist der Lautenspieler des Herzogs, mit dem ich mein Leben wirklich verbringen will.“ Halbherzig versuchte sie, sich von ihm loszureißen. Aber lass mich meinen Ranzen holen. Da das unser Cottage ist, unser neues Heim, möchte ich meine Sachen hier haben.“
„Kommt gar nicht infrage. Hol das Zeug später, wir haben lange genug gewartet.“ Mit einer Hand hielt er sie fest, mit der anderen schob er den Türriegel vor und schloss die Fensterläden. Nur mehr der Feuerschein erhellte den Raum. Ehe Rose wusste, wie ihr geschah, wurde sie hochgehoben, warme Lippen pressten sich auf ihre. Ihr Blut schien heißer und schneller durch ihre Adern zu fließen. Ben ließ sie auf das Bett sinken, ungeduldig zerrte er an der Verschnürung ihres Kleides. Dann hielt er abrupt inne. „Aber vorher musst du mir noch etwas sagen.“
Sie öffnete den Verschluss seines Wamses, streifte es ihm von den Armen und warf es beiseite. Kokett zog sie die Brauen hoch. „Was denn?“
„Versuch bloß nicht, mich mit deinen Grübchen abzulenken! Du weißt ganz genau, was ich meine. Um Himmels willen, sag es!“
Da legte sie die Hände auf Bens Brust, ihr Blick hielt seinen fest. „Ich liebe dich, Benedict. Bitte heirate mich und – verlass mich niemals.“
Von einem heißen Glücksgefühl überwältigt, nahm er sie in die Arme. Eng umschlingen lagen sie auf dem feinen weißen Leinen.
„Oh Rose …“ Seine Stimme klang halb erstickt. Voller Begierde strich er über ihre Brüste und steigerte ihr Verlangen nach ihm ins Unermessliche. „Willst du wieder mein Knappe sein?“ Mit der anderen Hand ergriff er den Saum ihres Kleids.
„Nein, mein Liebster, jetzt nicht mehr.“ Sie hob ihre Hüften, damit er ihren Rock nach oben ziehen konnte. „Nie wieder.“
Ben richtete sich ein wenig auf, in seinem Blick zeichneten sich Leidenschaft und Verwirrung ab. „Kleine Blume?“
Lächelnd nutzte sie die Gelegenheit, um ihm die Tunika und das Hemd über den Kopf zu streifen. Dann streichelte sie seine muskulösen Schultern und hauchte einen Kuss auf seine Brust. „Oh, mein wunderbarer Benedict …“ Sein wohliger Schauer und sein halb unterdrücktes Stöhnen hallten in ihrem eigenen Körper wider. „Ich will nicht dein Knappe sein, weil dieses Spiel der Vergangenheit angehört. Ich heirate einen Lautenspieler. Und Lautenspieler haben keine Knappen, nicht einmal, wenn sie dem Herzog dienen.“
„Noch immer bin ich ein Gesandter des Herzogs“, entgegnete er und bedeckte ihren Hals mit Küssen. „Hier in Wessex braucht er Augen und Ohren. Es ist zu nahe an Winchester …“
Hastig zerrte sie an der Verschnürung seines Beinkleids und schob es hinab. Und dann waren Worte überflüssig, denn sein verzehrender Kuss raubte Rose den Atem. Bens Zunge glitt zwischen ihre Lippen, eine Nachahmung der endgültigen Vereinigung, die sie bisher nicht gewagt hatten.
Alle klaren Gedanken und alle Vernunft entglitten ihr. Ben ließ seine Finger über ihren Bauch wandern, noch tiefer hinunter, und er spürte ihre Bereitschaft. Gemeinsam stöhnten sie auf. Ihre Pulsschläge beschleunigten sich.
Jetzt, dachte sie, als er sich über sie legte. Jetzt.
Mit einem einzigen Stoß drang er in sie ein und verharrte
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