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Ballade der Liebe

Ballade der Liebe

Titel: Ballade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIANE GASTON
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Lächeln flog über sein Gesicht und schwand, als er ihr wieder in die Augen schaute. „Ja, ich glaube, Sie haben recht.“
    Ihr Atem beschleunigte sich, wie am Abend zuvor, als er sie unter dem glitzernden Funkenregen des Feuerwerks beinahe geküsst hätte. „Und was ist Ihr King’s Theatre?“, fragte sie, um die Spannung zwischen ihnen zu lösen. „Oder sind Sie bereits am Ziel Ihrer Wünsche?“
    „Mein King’s Theatre?“
    „Das, was Sie sich mehr als alles andere wünschen.“
    Seine Augen verdunkelten sich, und ihr war wieder, als schmelze ihr Inneres wie Bienenwachs.
    „Was ich mir mehr als alles andere auf der Welt wünsche …“, wiederholte er versonnen. „Ich will an etwas Bedeutendem teilhaben“, antwortete er schließlich. „Ja, das ist es.“ Er furchte die Stirn. „Lord Tannerton ist ein guter Dienstherr, aber …“ Seine Stimme verlor sich.
    „Aber Sie wollen höher hinaus?“, vermutete sie.
    Er nickte. „Ich will einen Posten in der Regierung. Vielleicht für einen Diplomaten arbeiten. Oder für den Premierminister. Oder für eine Königliche Hoheit.“
    „Eine Königliche Hoheit?“, entfuhr es ihr erstaunt.
    Er ließ die Zügel schnalzen und schüttelte den Kopf. „Es ist verrückt, ich weiß.“
    Sie legte ihre Hand an seinen Ärmel. „Es ist nicht verrückt. Auch nicht verrückter, als in King’s Theatre singen zu wollen.“ Aber es schien so unerreichbar zu sein, und das stimmte sie irgendwie traurig. „Das wäre Ihnen sehr wichtig, nicht wahr? So wichtig, dass Sie mit einer wie mir keinen Umgang pflegen würden.“
    Er legte seine Hand auf die ihre und neigte sich ihr zu. Wieder blieben die Pferde beinahe stehen.
    „Fahren Sie doch weiter, Herrgott noch mal!“, erklang in diesem Moment eine verärgerte Stimme.
    Ein junger Mann in einem schnittigen Phaeton näherte sich von hinten. Flynn ließ die Fuchsstuten antraben, und der Phaeton zog an ihnen vorbei, sobald die Straße breiter wurde.
    Während des restlichen Ausflugs redeten sie nicht mehr viel miteinander, und all die ungesprochenen Worte erhöhten die Spannung, doch Rose hätte noch stundenlang neben ihm in der Kutsche sitzen können. Allmählich füllte der Park sich mit eleganten Wagen, die Stunde nahte, in der die vornehme Welt sich in Hyde Park erging. Für das einfache Volk wurde es Zeit, das Feld zu räumen.
    Als die Karriole in die Straße einbog, verfinsterte sich Flynns Gesicht. „Was ist mit Ihnen, Flynn?“, fragte sie besorgt.
    „Ich habe wieder nicht mit Ihnen über Tannerton gesprochen“, entgegnete er gereizt. „Den eigentlichen Grund dieses Ausflugs. Und dann gibt es noch etwas, Rose.“
    Die Mahnung an den eigentlichen Zweck dieses Wiedersehens versetzte ihr einen Stich. „Und das wäre?“, fragte sie spitz.
    Er blickte ihr direkt ins Gesicht. „Es gibt noch einen Bewerber um Ihre Gunst. Lord Greythorne. Er ist wohlhabend, allerdings sind üble Gerüchte über ihn im Umlauf.“
    „Welche Gerüchte?“ Rose hatte nicht die Absicht, ihre Gunst irgendeinem Bewerber zu schenken, wer immer es sein mochte.
    „Das weiß ich eben nicht genau“, antwortete er wahrheitsgemäß.
    Sie zuckte die Achseln. „Jedenfalls danke ich Ihnen für die Warnung, Flynn.“
    „Es ist sehr wichtig, dass Sie sich nicht mit Greythorne einlassen.“
    Rose wollte sich mit keinem Mann einlassen, nicht für Geld oder kostbare Geschenke. Am liebsten hätte sie Flynn gesagt, er könne sämtlichen Bewerbern ausrichten, sie sollten sie gefälligst in Frieden lassen. Sie wollte singen. Das war ihr einziger Wunsch.
    Auch wenn ihr Vater ihr ständig damit in den Ohren lag, sie brauche einen wohlhabenden Gönner, wenn sie auf Londons Bühnen Erfolg haben wollte. Das schienen alle von ihr zu erwarten – Papa, Letty, der Marquess, dieser Greythorne.
    Flynn.
    Er redete immer noch, aber sie hatte ihm nicht zugehört. „Lord Tannerton wird gut zu Ihnen sein, Rose.“
    Aber sie liebte Lord Tannerton nicht. Das war der springende Punkt.
    Bei einem so vornehmen Mann könnte sie nie das finden, was Miss Hart mit ihrem Mr. Sloane gefunden hatte.
    „Ich brauche noch etwas Bedenkzeit, Flynn.“
    Er zügelte das Gespann vor dem Haus in der stillen Langley Street, sprang ab und hob Rose aus dem Wagen.
    Ihre Hände ruhten einen Moment länger als nötig an seinen Schultern. Sie wollte ihn wiedersehen. „Ich … ich singe heute in Vauxhall. Wenn Sie Lust haben …“
    Sein Blick schien etwas in ihren Augen zu suchen. „Ich werde da

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