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Ballade der Liebe

Ballade der Liebe

Titel: Ballade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIANE GASTON
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sein.“
    „Klopfen Sie am Bühneneingang. Ich sorge dafür, dass Sie eingelassen werden.“ Ihre Stimmung hob sich wieder, und jetzt hätte sie jauchzen mögen vor Glück.
    Flynn nahm ihre Hand und hielt sie einen verwirrend langen Moment fest. „Bis heute Abend.“
    Beschwingt eilte sie die Holzstiege hinauf und riss die Wohnungstür auf.
    Im Flur stand Letty, die Hände in die Hüften gestemmt, und blickte ihr mürrisch entgegen. „Warst du wieder mit diesem Flynn zusammen? Hat er dir endlich einen Treffpunkt mit dem Marquess genannt?“
    „Es gibt noch keine feste Vereinbarung, Letty. Aber Mr. Flynn wird mich rechtzeitig davon unterrichten.“
    „Wo bist du mit ihm gewesen, Mary Rose?“ Ihr Vater saß im Lehnstuhl vor dem Kamin.
    Rose trat zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf den kahlen Kopf. „Wir machten eine harmlose Kutschfahrt im Park, Papa, das war alles.“ Sie wollte in ihre Kammer.
    Doch Letty versperrte ihr den Weg. „Dieser Flynn. Hat er dir endlich gesagt, wie viel der Marquess bezahlt?“
    Rose blickte ihr unverwandt in die Augen. „Ich finde, du kannst stolz auf mich sein, Letty. Ich habe ihn hingehalten. Hast du nicht gesagt, ich soll ihn zappeln lassen, das treibe meinen Preis in die Höhe?“
    „Nun ja, ich …“, stammelte Letty, aber Rose rauschte an ihr vorbei und verschwand in ihrer Kammer.
    Auf dem Rückweg von den Stallungen, wo er Tanners Karriole und die Fuchsstuten abgeliefert hatte, begegnete Flynn seinem Dienstherrn.
    Tanner schlug ihm auf die Schulter. „Welch ein Zufall! Ich denke den ganzen Nachmittag an Sie. Haben Sie Fortschritte gemacht? Reden Sie schon, Mann!“
    Doch Flynn hatte ihm nichts zu sagen.
    „Heraus mit der Sprache. Was, zum Teufel, ist geschehen?“
    Während sie gemeinsam die Straße entlangschlenderten, erprobte Flynn seine Redegewandtheit. „Sie müssen mir in dieser Angelegenheit vertrauen, Mylord. Die Dame ist ein Sonderfall. Sie hatten völlig recht. Bei ihr ist großes diplomatisches Geschick erforderlich.“
    Tanner hielt ihn am Arm zurück. „Sagen Sie bloß nicht, der Smaragdring hat ihr nicht gefallen!“
    Flynn hatte völlig vergessen, dass er den Schmuck in der Tasche trug. „Ich habe ihn ihr nicht überreicht, Sir.“
    „Wieso nicht?“ Tanner machte ein verdutztes Gesicht.
    Flynn musste sich zwingen, ihn anzusehen. „Sie hätte ihn abgelehnt.“
    Tanner setzte sich wieder in Bewegung.„Mein Gott, sie ist wirklich seltsam. Welche Frau würde ein solches Geschenk zurückweisen?“
    Eine, die über Zauberkräfte verfügt, dachte Flynn. „Ja, sie ist rätselhaft“, antwortete er, „Das muss ich zugeben.“
    „Sie denken doch nicht etwa, dass sie Greythorne den Vorzug gibt, wie?“, fragte Tanner stirnrunzelnd.
    „Sie wusste nichts von Greythornes Interesse.“
    Tanner machte ein entsetztes Gesicht. „Und Sie haben ihr von ihm erzählt? Jetzt weiß sie, dass es einen Konkurrenten gibt.“
    „Sie wird sich an uns wenden, weil sie weiß, dass wir sein Angebot überbieten“, entgegnete Flynn seelenruhig.
    Nach ein paar Schritten begann Tanner zu lachen. „Sie ist eine harte Nuss, muss ich sagen. Ich bin nicht daran gewöhnt, mir so große Mühe zu geben. Eigentlich fängt die Sache jetzt erst an, richtig Spaß zu machen.“
    Offen gestanden, hatte Tanner sich bisher keine allzu große Mühe gegeben, abgesehen davon, Flynn Aufträge zu erteilen. „Ich brauche noch ein wenig Zeit, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Ich treffe mich heute Abend wieder mit ihr in Vauxhall.“
    Tanner klopfte ihm auf die Schulter. „Ausgezeichnet! Leider habe ich eine anderweitige Verpflichtung, sonst hätte ich Sie gerne begleitet.“
    Flynn verspürte Gewissensbisse wegen seiner Erleichterung über Tanners anderweitige Verpflichtung.
    „Haben Sie etwas über Greythorne in Erfahrung gebracht?“, fragte er.
    „Nicht das Geringste“, antwortete Tanner mürrisch.
    Als Flynn am Abend den Grand Walk in Vauxhall Gardens entlangschlenderte, dachte er an Greythorne und zermarterte sich vergebens den Kopf darüber, wer schlecht über ihn gesprochen hatte.
    Es blieb ihm noch eine gute Stunde, darüber zu rätseln, bevor das Orchester zu spielen begann.
    Eigentlich könnte er schon jetzt seinen Platz in der Seitenloge einnehmen, aber er wollte nicht riskieren, ihrem Vater zu begegnen, oder noch schlimmer, von dieser grässlichen Miss Dawes mit lästigen Fragen behelligt zu werden.
    Stattdessen setzte sich Flynn in eines der Gartenlokale, nippte an einem Glas

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