Band 1 - Blutspur
den ich insgeheim ihren >Planungsmodus< nannte. »Jenks und ich werden zum FIB gehen und ihnen den Fal erklären«, erläuterte sie sachlich. »Für den tatsächlichen Zugriff kannst du dann später zu uns stoßen.«
»Momentchen mal. Ich werde zum FIB gehen, es ist mein Fal .« Ihr finsterer Blick war sogar im Halbdunkel des Flurs zu erkennen, und ich wich unbehaglich einen Schritt zurück. »Es ist immer noch das FIB«, sagte sie nüchtern. »Es ist sicherer, ja. Aber sie könnten dich festnehmen, nur um sich in dem Ruhm zu sonnen, dass sie einen Runner festgenagelt haben, an dem sich die I. S. die Zähne ausgebissen hat. Einige dieser Typen würden viel dafür geben, eine Hexe zu töten, und das weißt du.«
Ich fühlte mich krank. »Okay«, wil igte ich zögernd ein.
»Du hast recht. Ich halte mich bedeckt, bis ihr dem FIB
erklärt habt, was los ist.«
Ivys Miene wechselte von Entschlossenheit zu Schock. »Du stimmst mir tatsächlich zu?«
Der Kaffeeduft lockte mich zurück in die Küche. Ivy folgte mir lautlos. Als ich den hel en Raum betrat, verschränkte ich unwil kürlich schützend die Arme vor der Brust. Die Erinnerung an den nächtlichen Angriff der Fairy-Attentäter erstickte jede Aufregung, die die Aussicht auf Trents Verhaftung in mir ausgelöst hatte.
Ich würde zusätzliche Zauber brauchen. Starke Zauber.
Andere Zauber. Ganz andere Zauber. Viel eicht. . viel eicht sogar schwarze. Bei dem Gedanken daran wurde mir übel.
Nick und Jenks hatten die Köpfe zusammengesteckt, und Jenks versuchte, ihn dazu zu bringen, das Honigglas zu öffnen. Aus Nicks freundlicher, aber entschlossener Weigerung schloss ich, dass er sich nicht nur mit Vamps, sondern auch mit Pixies auskannte. Ich stel te mich neben die Kaffeemaschine und wartete, bis das Wasser durchgelaufen war. Ivy öffnete den Küchenschrank und gab mir drei Tassen. In ihrem Gesicht stand die Frage geschrieben, warum ich plötzlich so angespannt war. Sie war ein Vampir, dadurch hatte sie mehr Ahnung von Körpersprache als Dr. Ruth.
»Die LS. ist immer noch hinter mir her«, sagte ich leise.
»Und wann immer das FIB einen bedeutenden Schachzug macht, zieht die I. S. auf der Stel e nach. Das heißt, wenn ich mich in der Öffentlichkeit bewege, brauche ich etwas, das mich vor ihnen schützt. Etwas Starkes. Ich kann mir etwas zusammenbrauen, während ihr beim FIB seid, und stoße dann am Flughafen zu euch«, sagte ich langsam.
Ivy stand an der Spüle und beobachtete mich argwöhnisch. »Das klingt nach einer guten Idee«, entgegnete sie. »Ein paar Vorbereitungen, das ist gut.«
Meine Nervosität stieg. Schwarze Erdmagie verlangte immer eine Tötung, deren Opfer Bestandteil der Mixtur war.
Das galt besonders für die starken Zauber. Ich musste wohl herausfinden, ob ich dazu in der Lage war. Ich schlug die Augen nieder und stel te die Becher in eine ordentliche Reihe. »Jenks, wie sieht es an der Attentäterfront aus?«
Er flog herüber und landete so dicht neben meiner Hand, dass die Luftbewegung seiner Flügel meine Haare durcheinanderbrachte. »Kaum der Rede wert. Die letzte Sichtung deiner Person ist immerhin schon vier Tage her.
Jetzt sind es nur noch die Fairies. Gib meinen Kindern fünf Minuten, und wir lenken sie lange genug ab, dass du hier rausschleichen kannst.«
»Gut. Sobald ich angezogen bin, mache ich mich auf den Weg, um ein paar neue Zauber zu suchen.«
»Wozu?«, fragte Ivy besorgt. »Du hast doch einen Haufen Zauberbücher hier.«
Ich spürte den feuchten Schweiß auf meinem Hals. Die Vorstel ung, dass Ivy ihn ebenfal s wahrnehmen konnte, wirkte nicht gerade beruhigend auf mich. »Ich brauche etwas Stärkeres.« Ivys Gesicht blieb regungslos. Meine Schultermuskeln verkrampften in Reaktion auf meine Befürchtungen. Ich holte tief Luft und senkte den Blick. »Ich wil etwas Offensives«, sagte ich leise. Dabei stützte ich eine Hand in den El bogen und rieb mir nervös das Schlüsselbein.
»Wow, Rachel«, sagte Jenks. Seine Flügel rauschten, als er direkt vor mein Gesicht schwebte. Die Besorgnis in seinem kleinen Gesicht trug nicht gerade zu meinem Wohlbefinden bei. »Das ist irgendwie verdammt nah an schwarzer Magie, oder?«
Mein Herz klopfte wild, obwohl ich doch noch gar nichts
^etan hatte. »Nah dran? Zur Höl e, es ist schwarze Magie«, sagte ich. Ich warf einen Blick zu Ivy rüber, die aber noch immer keine Reaktion zeigte. Nick wirkte auch nicht sonderlich erschrocken, als er aufstand und auf mich zukam, um sich
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