Band 1 - Blutspur
Morgan. Welch eine skurrile Art, zu sterben, so vol er Lust. Für deine Seele wäre es al erdings besser gewesen, wenn du dich vor Hunden gefürchtet hättest.«
Ich holte aus und hinterließ tiefe Kratzspuren in seinem Gesicht. Das Wesen zuckte nicht einmal. Aus den Wunden trat Blut aus, viel zu dickflüssiges und viel zu rotes Blut. Es drehte mir die Arme auf den Rücken und hielt mit einer Hand meine Handgelenke fest. Mir wurde schlecht, als es brutal an meinem Arm zog. Doch dann drückte es mich gegen die Wand, und ich bekam eine Hand frei und konnte nach ihm schlagen. Mühelos fing es meine Hand ab. Unsere Blicke trafen sich, und meine Knie gaben unter mir nach. Der altmodische Gehrock hatte sich in eine Lederjacke verwandelt, dazu trug es schwarze Hosen. Blondes Haar und ein Dreitagebart ersetzten den rötlichen Teint. In jedem Ohr glitzerten zwei Stecker. Kisten lächelte mich an und schlug verführerisch mit seiner roten Zunge.
»Du stehst auf Vampire, kleine Hexe?«, flüsterte das Ding.
Ich strampelte wie wild und versuchte zu entkommen.
»Noch nicht ganz richtig«, murmelte es und ich wehrte mich noch stärker, als sich seine Gestalt erneut veränderte. Das Wesen schrumpfte, bis es nur noch einen Kopf gröIser war als ich. Sein Haar wuchs, färbte sich schwarz und glättete sich. Der blonde Stoppelbart verschwand, und das Gesicht verlor an Farbe, während Kists kantiger Kiefer sich rundete.
»Ivy«, flüsterte ich schockiert.
»Du kannst mir jeden Namen geben«, sagte es, und seine Stimme wurde weich und feminin. »Sol es wirklich dieser sein?«
Ich war wie versteinert. »Du machst mir keine Angst«, flüsterte ich.
Seine Augen wurden schwarz. »Aber Ivy.«
Mühevol löste ich mich aus meiner Erstarrung und versuchte, mich loszureißen, als es mein Handgelenk zu sich heranzog. Ich begann zu schreien, als es den Mund öffnete und seine Fangzähne entblößte. Ohne weitere Spielchen schlug es sie in mein Handgelenk, und es fühlte sich an, als ob Feuer durch meinen Arm raste und sich im ganzen Körper verteilte. Ich konnte nicht mehr aufhören zu schreien und krümmte mich vor Schmerzen, während es wie ein Hund an meinem Unterarm zu nagen begann.
Als ich fühlte, wie meine Haut zerfetzt wurde, warf ich mich verzweifelt hin und her. Schließlich riss ich mein Knie hoch und schob das Wesen von mir weg. Es ließ mich tatsächlich los, und ich fiel schluchzend auf den Rücken.
Meine Furcht blockierte mich völ ig. Es war, als stünde Ivy vor mir, mit meinem Blut auf ihren lächelnden Lippen. Das Ivywesen hob eine Hand, um sich das Haar aus den Augen zustreichen, und hinterließ eine rote Spur auf seiner Stirn.
Ich schaffte es nicht. . ich konnte hiermit einfach nicht umgehen. Verzweifelt versuchte ich, zur Tür zu gelangen.
Das Ding streckte mit der Schnel igkeit eines Vampirs den Arm aus und riss mich zurück. Neue Schmerzen rasten durch meinen Körper, als es mich gegen die Betonwand knal te. Es war Ivys blasse Hand, die mich gegen die Mauer drückte.
»Lass mich dir zeigen, was Vampire hinter verschlossenen Türen treiben, Rachel Mariana Morgan«, hauchte es.
In diesem Moment erkannte ich, dass ich in diesem Kel er sterben würde.
Das Ding, das Ivy war, schob sich näher an mich heran. Ich fühlte meinen Puls unter der Haut. Mein Handgelenk war heiß und kribbelte. Ivys Gesicht war nun ganz nah an meinem. Das Wesen wurde immer besser darin, Bilder aus meinem Bewusstsein zu ziehen. Es trug jetzt ein Kruzifix um den Hals, und ich roch Orangensaft. Sein Blick war von lüsternem Hunger verschleiert. »Nein«, flehte ich, »bitte nicht.«
»Ich kann dich haben, wann immer ich wil , kleine Hexe«, flüsterte es mit Ivys Stimme.
In meiner wachsenden Panik versuchte ich weiter, mich zu befreien, doch ohne Erfolg. Das Ivywesen grinste erneut. »Du bist ja völ ig verängstigt.« Die leise Stimme klang beinahe liebevol . Es neigte seinen Kopf, und das schwarze Haar strich über meine Schulter. »Hab keine Angst, es wird dir gefal en.
Sagte ich nicht, dass es so sein würde?«
Etwas berührte meinen Nacken. Ich stöhnte leise, als ich erkannte, dass es ein schnel er Zungenschlag gewesen war.
»Du wirst es lieben«, sagte es mit Ivys kehligem Flüstern.
»Großes Pfadfinderehrenwort.«
Die Erinnerung an Ivy, wie sie mich in den Sessel drückte, schoss mir durch den Kopf. Das Wesen stöhnte vor Lust und drückte meinen Kopf zur Seite.
»Oh, bitte«, stöhnte es, und ich fühlte die eisige Schärfe
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