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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Hände entkrampfte und meine Tasche mit den Amuletten auf den Schoß zog. »Es ist mir egal, ob Leon Bairn als schmierige Schicht auf dem Gehweg endete. Ich höre auf.
    Und nichts, was du sagst, kann mich davon abhalten.«
    Ivy trat von einem Fuß auf den anderen. Es war ihre Unruhe, die mich besänftigte. Ivy besorgt? Das hatte ich noch nie erlebt.
    »Ich wil mit dir gehen«, sagte sie schließlich.
    Für einen Moment war ich sprachlos. »Was?«, bekam ich noch heraus.
    Betont lässig ließ sie sich nieder und beauftragte ihre Eule damit, den Leprechaun zu bewachen. Mit einem durchdringenden Geräusch löste sie den Verschluss des Armbands und legte es neben sich auf die Bank, während Jenks auf den Tisch sprang, die Augen weit aufgerissen und den Mund zur Abwechslung mal geschlossen. Der Junior brachte den Kindersitz und unsere Drinks. Wir warteten schweigend, bis er al es mit zitternden Händen abgestel t hatte, um sich dann im Hinterzimmer zu verkriechen.
    Mein Becher war angeschlagen und nur halb vol . Ich spielte mit dem Gedanken, bei meinem nächsten Besuch ein Amulett unter dem Tisch zu deponieren, das jeden Tropfen Milch im Umkreis von 2 Metern verderben würde. Doch dann entschied ich, dass es wichtigere Dinge gab, um die ich mich kümmern musste. Wie zum Beispiel die Frage, warum Ivy ihre Bilderbuchkarriere das sprichwörtliche Klo runterspülen wol te.
    »Warum?«, fragte ich niedergeschlagen. »Der Boss liebt dich. Du kannst dir deine Aufträge aussuchen. Letztes Jahr hast du sogar bezahlten Urlaub bekommen.«
    Ivy betrachtete das Bild und wich meinem Blick aus.
    »Und?«
    »Ganze vier Wochen! Du warst in Alaska, um die Mitternachtssonne zu erleben.«
    Sie zog ihre schmalen Augenbrauen zusammen und griff ordnend in das Gefieder ihrer Eule. »Wir teilen die Miete, die Nebenkosten, die Verantwortung. Wir arbeiten unabhängig voneinander, wenn es sein muss, arbeiten wir zusammen.
    Wie früher.«
    Ich warf mich auf meinem Sitz zurück, was meinem Arger al erdings nicht wirklich Luft machte, da ich mich nur in bequeme Polster fal en lassen konnte.
    »Warum?«, fragte ich noch einmal.
    Ihre Finger lösten sich von der Eule. »Ich bin sehr gut in dem, was ich mache«, sagte sie ausweichend. Ein Hauch von Verletzlichkeit lag in ihrer Stimme. »Ich werde dir nicht im Weg stehen, Rachel. Kein Vampir wird es jemals wagen, gegen mich vorzugehen. Ich kann das auf dich übertragen.
    Ich werde die Vampire unter den Auftragskil ern von dir fernhalten, bis du das Geld hast, dich aus deinem Vertrag freizukaufen. Mit meinen Verbindungen und deinen magischen Fähigkeiten können wir uns so lange am Leben halten, bis die I. S. das auf uns ausgesetzte Kopfgeld zurückzieht. Aber ich wil einen der Wünsche.«
    »Es wurde kein Kopfgeld auf uns ausgesetzt«, sagte ich schnel .
    »Rachel. .« Sie versuchte mir gut zuzureden. In ihren braunen Augen sah ich eine Besorgnis, die mich alarmierte.
    »Rachel, es wird ein Kopfgeld geben.« Sie lehnte sich so weit vor, dass ich am liebsten zurückgewichen wäre. Ich prüfte die Luft, um herauszufinden, ob ihr der Geruch von Blut anhaftete, roch jedoch nur den Orangensaft. Sie hatte unrecht. Die I. S. würde keinen Preis auf meinen Kopf aussetzen. Sie wol ten, dass ich ging. Ivy war die Einzige, die sich Sorgen machen sol te.
    »Ich auch«, sagte Jenks plötzlich. Er schwang sich auf den Rand meines Bechers. Schil ernder Staub rieselte von seinem verletzten Flügel und hinterließ einen öligen Film auf meinem Kaffee. »Ich wil bei euch mitmachen. Und ich wil einen Wunsch. Ich schmeiße die I. S. hin und bin euer Backup. Ihr werdet einen brauchen. Rachel, du bekommst die vier Stunden vor Mitternacht, Ivy die vier danach, oder was auch immer ihr für einen Zeitplan wol t. Ich habe jeden vierten Tag frei, bekomme sieben bezahlte Urlaubstage und einen Wunsch. Ihr lasst mich und meine Familie im Büro wohnen, ganz gemütlich in den Wänden. Und ihr bezahlt mir genauso viel, wie ich jetzt bekomme, vierzehntäglich.«
    Ivy nickte und nippte an ihrem Saft. »Das klingt gut. Was denkst du?«
    Mir fiel die Kinnlade runter. Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. »Ich kann euch nicht meine Wünsche geben.«
    Der Leprechaun nickte nur. »Doch, kannst du«.
    »Nein«, sagte ich ungeduldig. »Ich meine, ich brauche sie.«
    Bei dem Gedanken, dass Ivy recht haben könnte, wurde mir mehr als unbehaglich. »Ich habe bereits einen benutzt, um nicht geschnappt zu werden, wenn ich sie gehen lasse. Dann

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