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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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beschädigten Flügel, was mich zu einem gequälten Lächeln veranlasste. »Maitake-Pilze?«
    »Ein Viertelpfund«, entgegnete er und ich legte in Gedanken noch mal die gleiche Menge drauf. Für einen Pixie war er echt in Ordnung.
    Ivy runzelte die Stirn und begann, mit ihrer Kette zu spielen. »Es gibt einen Grund, warum niemand seinen Vertrag bricht. Der Letzte, der das versucht hat, wurde durch eine Turbine gesogen.«
    Mit verbissener Miene drehte ich mich um und starrte aus dem Fenster. Ich erinnerte mich, obwohl es schon fast ein Jahr her war. Es hätte ihn umgebracht, wenn er nicht schon längst tot gewesen wäre. Im Büro rechnete man jetzt fast täglich mit der Rückkehr dieses Vampirs. »Ich frag dich nicht nach deiner Erlaubnis. Ich frage, ob du jemanden weißt, der was Bil iges zu vermieten hat.« Ivy blieb stil und ich drehte mich wieder um, um sie ansehen zu können. »Ich habe ein bisschen was auf die Seite gelegt. Ich kann ein kleines Büro eröffnen, Leuten zur Seite stehen, die Hilfe benötigen.«
    »Oh, um des lieben Blutes wil en«, unterbrach mich Ivy.
    »Du kannst viel eicht abhauen und ein Geschäft für Glücksbringer aufmachen. Aber deine eigene Agentur?« Sie schüttelte ihren Kopf, sodass ihr schwarzes Haar flog. »Ich bin nicht deine Mutter, aber wenn du das machst, bist du tot.
    Jenks? Sag es ihr.«
    Jenks nickte feierlich und ich wandte mich wieder zum Fenster. Es war dumm gewesen, sie um Hilfe zu bitten. Der Taxifahrer nickte. »Tot«, sagte er. »Tot, tot, tot.«
    Das wurde immer besser und besser. Mit Jenks und dem Fahrer würde die ganze Stadt von meinen Absichten wissen, bevor ich auch nur ins Büro gekommen war.
    »Egal, ich wil nicht mehr darüber reden.«
    Ivy drapierte einen Arm über die Lehne. »Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass dir viel eicht jemand eine Fal e stel en wil ? Jeder weiß, dass Leprechauns immer versuchen, sich freizukaufen. Fal s man dich erwischt, bist du dran.«
    »Ja, ich habe daran gedacht.« Ich hatte es nicht, aber das würde ich ihr nicht auf die Nase binden. »Mein erster Wunsch wird sein, nicht erwischt zu werden.«
    »Das ist es immer«, warf der Leprechaun verschmitzt ein.
    »Das ist dein erster Wunsch?« Wütend nickte ich. Der Leprechaun grinste und zeigte ihre Grübchen. Sie war schon so gut wie zu Hause.
    »Pass auf«, sagte ich zu Ivy. »Ich brauche deine Hilfe nicht.
    Und vielen Dank für gar nichts.« Ich durchsuchte meine Tasche nach dem Portemonnaie. »Setzen Sie mich bitte hier ab. Ich wil einen Kaffee. Jenks, Ivy wird dich zur I. S.
    zurückbringen. Kannst du das für mich machen, Ivy? Um der alten Zeiten wil en?«
    Sie protestierte: »Rachel, du hörst mir nicht zu.«
    Der Taxifahrer setzte den Blinker und zog rüber. »Pass auf dich auf, Zuckerschnecke.«
    Ich stieg aus, riss die Hintertür auf und packte meinen Leprechaun an dessen Uniform. Meine Handschel en hatten ihren Vergrößerungszauber vol kommen aufgehoben, sie war jetzt ungefähr so groß wie ein stämmiges zweijähriges Kind.
    Ich warf einen Zwanziger auf den Sitz. »Ich denke, das reicht für meinen Anteil.«
    »Es gießt immer noch«, heulte der Leprechaun.
    »Halt's Maul.« Die Tropfen prasselten auf mich ein, der Regen ruinierte meinen Haarknoten und die Strähnen klebten mir im Nacken. Ivy beugte sich vor, um etwas zu sagen, aber ich schlug schnel die Tür zu. Ich hatte nichts mehr zu verlieren. Mein Leben bestand aus einem Haufen magischer Scheiße und ich konnte noch nicht mal Dünger daraus machen.
    »Aber ich werde doch nass«, beschwerte sich der Leprechaun.
    »Wil st du zurück ins Auto?« Meine Stimme war ruhig, aber innerlich kochte ich. »Wenn du wil st, können wir die ganze Sache vergessen. Ich bin mir sicher, dass Ivy deinen Fal gerne übernimmt. Zwei Jobs in einer Nacht! Sie wird einen Bonus bekommen.«
    »Nein«, antwortete sie, auf einmal sehr kleinlaut.
    Noch immer aufgebracht schaute ich über die Straße zu Starbucks. Hier wurden den Snobs aus den Nobelvierteln die Bohnen auf sechzig verschiedene Arten zubereitet, ohne dass man es ihnen recht machen konnte. Da es auf dieser Seite des Flusses lag, würde das Kaffeehaus um diese Zeit wahrscheinlich leer sein. Es war der perfekte Ort, um ein bisschen zu schmol en und sich dann wieder zu sammeln. Ich schleifte den Leprechaun zur Tür und versuchte anhand einer Tafel im Fenster den Preis für eine Tasse Kaffee herauszubekommen, was sich als schwierig erwies, da al es noch in der Vor- Wandel

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