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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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haarscharf einer Kol ision mit einem Bus entgangen.

    »Okay«, meinte Edden, als wir über den Parkplatz fuhren, um möglichst weit vom Eingang entfernt zu halten. »Wir haben fünf Minuten, bis das Hundeteam eintrifft, und fünfzehn, bis Briston und Gerry hier sind. Er muss das Gepäck am Schalter aufgeben und registrieren lassen, damit haben wir einen wundervol en Eigentumsnachweis.« Edden löste seinen Sicherheitsgurt und setzte sich in seinem Schalensitz auf, als der Transporter hielt. Sein breites Grinsen erinnerte an einen Vampir auf der Jagd. »Niemand wirft auch nur einen Blick auf ihn, bis al e da sind, verstanden?«
    »Ja, verstanden.« Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Ich hatte grundsätzlich ein Problem damit, Befehle entgegenzunehmen, aber was er sagte, machte Sinn. Nervös rutschte ich über die Bank, um aus Nicks Fenster sehen zu können. Francis mühte sich gerade mit drei flachen Kisten ab.
    »Ist er das?« Eddens Stimme war eiskalt.
    Ich nickte. Jenks kletterte an meinem Arm hinunter, balancierte auf der Fensterdichtung und schlug hektisch mit den Flügeln, um das Gleichgewicht zu halten. »Ja«, fauchte er, »das ist die Pflaume.«
    Als ich meinen Blick vom Fenster löste, merkte ich, dass ich fast auf Nicks Schoß saß. Verlegen zog ich mich auf meinen Platz zurück. Die Wirkung des Aspirins ließ nach, und obwohl mein Amulett noch einige Tage halten würde, drang der Schmerz immer wieder in beunruhigenden Schüben durch.
    Aber es war die Erschöpfung, wegen der ich mir wirklich Sorgen machte. Mein Herz schlug so heftig, als hätte ich gerade einen Sprint hinter mir, und es war klar, dass das nicht nur von der Aufregung kam.
    Francis schlug die Autotür zu und trottete auf das Gebäude zu. Er war die Selbstgefäl igkeit in Person, als er in seinem grel en Hemd mit dem hochgestel ten Kragen hineinstolzierte. Ich konnte mir ein abfäl iges Grinsen nicht verkneifen, als er eine Frau anlächelte, die gerade das Gebäude verließ, und sich eine Abfuhr einhandelte. Als ich mich jedoch an die Angst erinnerte, die er in Trents Büro ausgestanden hatte, verwandelte sich meine Verachtung in Mitleid für den unsicheren Mann. Oder zumindest fast.
    »Okay, Jungs und Mädels«, holte mich Edden in die Gegenwart zurück. »Clayton, Sie bleiben hier. Schicken Sie Briston rein, wenn sie ankommt. Ich wil keine Uniform in Sichtweite der Fenster haben.« Er beobachtete, wie Francis durch die Doppeltüren ging. »Rose sol al e vom Flughafen abziehen und hierher beordern. Sieht so aus, als ob die Hexe, ich meine natürlich, Ms. Morgan, recht gehabt hätte.«
    »Ja, Sir.« Clayton griff widerwil ig nach dem Autotelefon.
    Die Türen öffneten sich. Es war ziemlich offensichtlich, dass wir keine typischen Busreisenden waren, aber Francis war wahrscheinlich zu blöd, um das zu bemerken. Edden stopfte die gelbe FIB Kappe in seine Gesäßtasche, und Nick war sowieso unauffäl ig, er sah so aus, als ob er hierher gehörte.
    Aber meine Blutergüsse und die Armschlinge zogen so viel Aufmerksamkeit auf sich, dass ich mir genauso gut eine Glocke hätte schnappen und ein Schild um den Hals hängen können mit der Aufschrift: »Arbeite für Zaubersprüche.«
    »Captain Edden?« Er war bereits ausgestiegen und wartete auf mich. »Geben Sie mir noch eine Minute.« Nick und Edden wechselten einen verwunderten Blick, als ich begann, in meiner Tasche herumzuwühlen. »Das ist doch nicht dein Ernst, Rachel«, sagte Jenks von Nicks Schulter herab. »Auch mit zehn Kosmetikzaubern könntest du das nicht kaschieren.«
    »Hau ab und wandel dich«, murmelte ich. »Francis wird mich erkennen, ich brauche ein Amulett.«
    Edden beobachtete mich interessiert. Mit steigendem Adrenalinspiegel stöberte ich weiter mit meiner gesunden Hand in der Tasche, um einen Alterszauber zu finden. Letzten Endes kippte ich den gesamten Inhalt über dem Sitz aus, schnappte mir den richtigen Zauber und beschwor ihn. Als ich ihn um meinen Hals hängte, gab Edden ein Geräusch von sich, das sowohl ungläubig als auch bewundernd war. Seine Akzeptanz - nein, seine Wertschätzung -freute mich wirklich.
    Dass er mein Schmerzamulett angenommen hatte, war ein Grund gewesen, warum ich mich dazu bereit erklärt hatte, ihm den ein oder anderen Gefal en zu tun. Menschliche Anerkennung meiner Künste ging mir immer runter wie Öl.
    Weichei.
    Ich stopfte meine Sachen zurück in die Tasche und schob mich ächzend aus dem Transporter.
    »Endlich fertig?«, meinte

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