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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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der Geschwindigkeitsbegrenzung liegen würde, doch der Wagen bewegte sich kaum. Als der Fahrer zu schalten versuchte, heulte das Getriebe auf. Ich kannte diesen Klang. Francis, dachte ich, und mir stockte der Atem.
    »Das ist Francis!«, schrien Jenks und ich gleichzeitig, während ich mich umdrehte, auf der Suche nach dem zerbrochenen Rücklicht. Die abrupte Bewegung löste stechende Schmerzen aus, aber trotzdem kroch ich auf die hinterste Bank. Jenks saß wie festgenagelt auf meiner Schulter. »Das ist Francis!«, schrie ich wieder. »Umdrehen!
    Stopp! Das ist Francis!«
    Edden schlug mit der Hand auf das Armaturenbrett.
    »Verflucht, wir sind zu spät.«

    »Nein, verstehen Sie nicht? Trent hat sie ausgetauscht, die Biodrogen und den Brimstone. Die LS. ist noch nicht hier.
    Francis vertauscht das Zeug!«
    Edden starrte mich an. Sein Gesicht war in dem raschen Wechsel von Licht und Schatten kaum zu erkennen. Und noch immer bewegten wir uns in Richtung Flughafen.
    »Francis hat die Drogen, drehen Sie um!«, schrie ich. Der Transporter hielt an einer Ampel. »Captain?«, drängte der Fahrer.
    »Morgan«, sagte Edden schließlich, »wenn Sie denken, dass ich mir die Chance entgehen lasse, direkt vor der Nase der I. S. eine Ladung Brimstone einzukassieren, müssen Sie total verrückt sein. Sie wissen ja noch nicht einmal, ob er es wirklich gewesen ist.«
    Jenks lachte. »Das war Francis. Rachel hat seine Kupplung mit al er Sorgfalt ramponiert.«
    Ich zog eine Grimasse. »Francis hat die Drogen, und er wird sie mit dem Bus aus der Stadt schaffen. Ich würde mein Leben darauf verwetten.«
    Edden kniff die Augen zusammen und knirschte mit den Zähnen. »Das haben Sie soeben. Drehen Sie um, Clayton.«
    Ich sank in mich zusammen und stieß meinen angehaltenen Atem aus.
    »Captain?«
    »Sie haben doch gehört, was ich gesagt habe!«, blaffte Edden. »Drehen Sie um. Tun Sie, was die Hexe sagt.« Er wandte mir sein angespanntes Gesicht zu. »Sie sol ten sich besser nicht irren, Morgan«, knurrte er.

    »Tue ich nicht.« Ich stützte mich ab, als der Wagen in einem schnel en U-Turn herumgerissen wurde. Ich muss einfach recht haben.
    Ein Truck der I. S., offenbar auf dem Weg zum Flughafen, fuhr an uns vorbei, zwar ohne Sirene, aber mit Blaulicht.
    Edden schlug mit so viel Wucht auf das Armaturenbrett, dass er fast die Airbags auslöste. Anschließend griff er nach dem Funkgerät und brül te: »Rose, hat das Hundeteam am Busbahnhof etwas gefunden?«
    »Nein, Captain. Sie sind jetzt wieder auf dem Rückweg.«
    »Schick sie wieder raus. Wen haben wir in Zivil in den Hol ows?«
    »Sir?« Sie klang verwirrt.
    »Wer wurde nicht zum Flughafen beordert und ist jetzt in den Hol ows?«
    »Briston ist in Zivil im Newport Einkaufszentrum«, antwortete sie. Das leise Klingeln eines Telefons störte die Unterhaltung, und sie schrie: »Geht da mal einer ran?« Dann gab es eine kurze Pause. »Gerry ist ihr Back-up, al erdings in Uniform.«
    »Gerry«, murmelte Edden missgelaunt. »Schick sie beide zum Busbahnhof.«
    »Briston und Gerry zum Busbahnhof«, wiederholte sie langsam.
    »Weise sie an, ihr AZE zu benutzen«, fügte Edden mit einem Blick auf mich hinzu.
    »AZE?«, fragte Nick.
    »Anti-Zauber-Equipment«, antwortete ich.

    »Wir suchen einen männlichen Weißen, Anfang 30, Hexe.
    Sein Name ist Francis Percy, ein I.S.-Runner.«
    »Er ist nicht stärker als ein Hexer«, unterbrach ich ihn, während ich bei einem abrupten Stopp nach Halt suchte.
    »Der Verdächtige führt möglicherweise Zauber mit sich«, fuhr Edden fort.
    »Er ist harmlos.«
    »Nähern Sie sich ihm erst, wenn er zu verschwinden versucht.«
    »O ja«, schnaubte ich, als wir ruckartig anfuhren, »es kann sein, dass er Sie zu Tode langweilt.«
    Edden drehte sich zu mir um. »Halten Sie gefäl igst Ihre Klappe.«
    Ich zuckte mit den Schultern, bereute es aber sofort, da sie nun wieder schmerzten.
    »Haben Sie al es verstanden, Rose?«
    »Bewaffnet, gefährlich, keine Annäherung vor Fluchtversuch. Hab's.«
    Edden knurrte einen kurzen Dank und schaltete das Funkgerät aus.
    Jenks riss an meinem Ohr, und ich stieß einen Schrei aus.
    »Da ist er!«, kreischte der Pixie. »Da, direkt vor uns!«
    Nick und ich lehnten uns nach vorn, um besser sehen zu können. Das zerbrochene Rücklicht diente uns als Leuchtfeuer. Wir beobachteten, wie Francis den Blinker setzte und mit quietschenden Reifen in den Busbahnhof einbog.
    Eine Hupe ertönte und ich grinste schadenfroh: Francis war nur

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