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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Uniformierten vertieft, der wohl zur Busgesel schaft gehörte.
    Sein Gesicht war gerötet, und er fixierte die Kisten hinter dem Schalter. »Jenks«, befahl ich knapp, »hol Edden.«
    »Und wie? Sol ich viel eicht da rüberkriechen?«
    Francis hatte die Tür schon fast erreicht. Dem draußen wartenden Clayton traute ich nicht einmal zu, einen Hund vom Pinkeln abzuhalten. Ich stand auf und betete darum, dass Edden sich endlich umdrehen würde. Wieder ein Gebet, das nicht erhört wurde. »Hol ihn«, murmelte ich und ignorierte Jenks' Wutausbruch, als ich ihn von meiner Schulter nahm und auf den Boden setzte.
    »Rachel!«, schrie Jenks. Ich humpelte so schnel wie es irgend ging, um zwischen Francis und die Tür zu gelangen, doch ich war zu langsam.
    »Entschuldigen Sie, junger Mann?«, träl erte ich. Mein Puls raste, als ich den Arm nach ihm ausstreckte. »Könnten Sie mir viel eicht sagen, wo sich der Gepäckbereich befindet?«
    Francis wirbelte herum. Verzweifelt versuchte ich, mir weder die Angst, dass er mich erkennen könnte, noch den Hass auf ihn und seinen Verrat anmerken zu lassen. »Das ist hier das Schaltergebäude des Busbahnhofs«, sagte er, die dünnen Lippen zu einem genervten Lächeln verzogen, »hier gibt es keinen Gepäckbereich. Ihre Sachen sind draußen am Straßenrand.«
    »Wie bitte?«, fragte ich laut, während ich in Gedanken Edden mit diversen Flüchen belegte. Wo zum Teufel steckt er? Ich kral te mich in Francis' Arm, und er warf einen herablassenden Blick auf meine schrumpelige Hand.
    »Es ist draußen!«, schrie er und wol te sich losreißen. Als er mein Parfüm roch, versuchte er, angewidert zurückzuweichen, doch ich ließ ihn nicht los. Aus dem Augenwinkel sah ich Nick neben dem Süßigkeitenautomaten, wie er fassungslos auf meinen leeren Stuhl starrte. Dann suchte er die Menschenmenge nach mir ab, und seine Augen weiteten sich entsetzt, als er mich ausmachte. Wie angestochen raste er zu Edden hinüber.
    Francis hatte seine Papiere unter den Arm geklemmt und versuchte, sich von meinen unnachgiebigen Fingern zu befreien.
    »Lassen Sie mich gehen, Lady«, sagte er drängend. »Hier kann man kein Gepäck abholen.«
    Mein Griff erschlaffte, und er sprang zurück. Verstört sah ich zu, wie er sein Hemd zurechtzog. »Schräge alte Fledermaus«, sagte er schnaufend. »Wie stel t ihr alten Schachteln das nur an, schwimmt ihr in eurem Parfüm?« Er hielt inne, dann fiel ihm die Kinnlade runter. »Morgan«, zischte er hasserfül t. »Er hat mir versichert, du seiest tot.«
    »Bin ich ja auch«, erwiderte ich dreist, wenn auch mit weichen Knien. Inzwischen hielt mich nur noch das Adrenalin aufrecht.
    Francis' dämliches Grinsen bewies, dass er keine Ahnung hatte, was hier vor sich ging. »Du wirst jetzt schön brav mit mir kommen. Denon wird mich befördern, wenn er dich sieht.«

    Ich schüttelte den Kopf. Wenn ich das hier nicht streng nach Vorschrift machte, würde Edden mir den Kopf abreißen.
    »Francis Percy, aufgrund der mir vom FIB übertragenen Macht klage ich Sie an wegen böswil iger Verschwörung mit dem Ziel, il egale Biodrogen zu vertreiben.«
    Sein Grinsen verschwand und die Haut unter dem hässlichen Stoppelbart erblasste. »Scheiße!« Er wandte sich zur Flucht.
    »Stopp!«, rief Edden endlich, doch er war zu weit weg, um eingreifen zu können.
    Ich stürzte mich auf Francis und umschlang seine Knie, sodass wir mit einem lauten Knal auf dem Boden aufschlugen. Er wand sich und landete einen Tritt gegen meine Brust, der mich gequält nach Luft ringen ließ. Über uns zischte etwas durch die Luft. Als ich ruckartig den Kopf hob, sah ich Sterne. Francis zappelte immer verzweifelter.
    Nein, dachte ich, als an der gegenüberliegenden Wand ein blauer Flammenbal explodierte. Diese Sterne sind real!
    Die Wucht der Detonation ließ den Boden beben. Frauen und Kinder schrien und drängten sich an den Wänden zusammen.
    »Was war das?«, stammelte Francis. Er ließ nicht nach in seinen Befreiungsversuchen, aber für einen Augenblick beobachteten wir beide wie hypnotisiert, was um uns herum geschah. Eine flackernde blaue Flamme erreichte die hässliche gelbe Wand und breitete sich kurz zu einem gleißend hel en Lichtteppich aus, bevor sie in sich zusammenfiel und verpuffte. Verängstigt drehte ich mich um. Im Durchgang zu den hinteren Büros stand ein ordentlich in Schwarz gekleideter kleiner Mann, der selbstbewusst eine rot leuchtende Kugel aus Jenseitsessenz auf seiner Hand balancierte. Eine

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