Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
war.
    Vervol ständigt wurde die Ansammlung durch ein paar Obdachlose. Ein alter Tattergreis bemerkte meinen Blick und zwinkerte.

    Das brachte mich zur Besinnung - ich war hier nicht sicher.
    Die I. S. konnte überal sein und nur darauf warten, mich dingfest zu machen.
    »Entspann dich, Rachel«, flüsterte Jenks, als ob er meine Gedanken gelesen hätte. »Die I. S. wird dich nicht hochnehmen, wenn der Captain des FIB dabei ist.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?«
    Ich spürte einen Luftzug im Nacken, als er mit seinen momentan nutzlosen Flügeln schlug.
    »Bin ich nicht.«
    Nick öffnete die Augen und setzte sich auf. »Wie geht's dir?«, fragte er leise.
    »Ganz gut«, antwortete Jenks, »danke der Nachfrage.
    Wusstest du schon, dass irgend so ein Penner vom FIB mir einen verdammten Flügel abgerissen hat? Meine Frau wird mich umbringen.«
    Ich konnte mir ein Lächeln abringen. »Ich bin hungrig«, antwortete ich Nick. »Und erschöpft.«
    Nick warf mir einen schnel en Blick zu, bevor er wieder Francis anstarrte. »Möchtest du etwas essen?« Er klimper te mit einigen Münzen in seiner Hosentasche, dem Wechselgeld von der Taxifahrt zum FIB. »Es reicht noch für etwas aus dem Automaten da hinten.«
    Mein Lächeln vertiefte sich. Es war schön, dass sich jemand um mich sorgte. »Sicher, danke. Wenn es geht, irgendwas mit Schokolade.«
    »Schokolade«, bestätigte Nick, stand auf und sah erst abschätzend zu dem Automaten am anderen Ende des Raums, dann noch einmal zu Francis. Das Ekel hing inzwischen halb über der Theke und versuchte wahrscheinlich, die Telefonnummer der Frau zu ergattern. Ich beobachtete Nick, als er sich auf den Weg zum Automaten machte. Für einen so schlaksigen Mann bewegte er sich erstaunlich geschmeidig. Ich fragte mich erneut, was er wohl angestel t hatte, das ihn mit dem FIB in Berührung gebracht hatte.
    »Irgendwas mit Schokolade«, flötete Jenks. »0 Nick, du bist mein Held!«
    »Erstick dran«, sagte ich gewohnheitsmäßig.
    »Weißt du was, Rachel«, meinte er, als er es sich auf meiner Schulter noch etwas bequemer machte, »du gibst eine wirklich schräge Oma ab.«
    Ich war zu müde, um mir dazu etwas Passendes einfal en zu lassen. Außerdem war ich gerade darauf konzentriert, möglichst tief zu atmen, ohne mir weitere Schmerzen zuzufügen. Unruhig schaute ich zwischen Francis und Nick hin und her.
    »Jenks«, sagte ich mit Blick auf Nicks große Gestalt vor dem Süßigkeiten-Automaten. Offenbar zählte er gerade das Kleingeld. »Was hältst du von Nick?«
    Der Pixie prustete vergnügt, riss sich aber zusammen, da er bemerkte, dass ich es ernst meinte.
    »Er ist okay, würde nie etwas tun, was dich verletzten könnte. Da ist zwar dieser merkwürdige Heldenkomplex, aber du scheinst ja auch gerettet werden zu müssen. Du hättest mal sein Gesicht sehen sol en, als du bewusstlos auf Ivys Couch gelegen hast. Ich hatte das Gefühl, dass er gleich selbst ins Gras beißt. Aber erwarte nicht, dass er deine Vorstel ung von Recht und Unrecht teilt.«
    Ich runzelte die Stirn, was mir prompt neue Schmerzen einbrachte. »Schwarze Magie?«, flüsterte ich. »Mein Gott, Jenks. Sag mir nicht, dass er sie tatsächlich praktiziert.«
    Jenks ließ sein Windspiel-Lachen erklingen. »Nein. Ich meine doch nur, dass er kein Problem damit hat, Bücher aus Bibliotheken zu klauen.«
    »Oh.« Ich musste an sein Unbehagen im FIB-Büro und dann im Transporter denken. War das wirklich al es, hatte er sich nur Sorgen um das Buch gemacht? Es fiel mir schwer, das zu glauben. Aber Pixies waren dafür bekannt, dass sie Charaktere verdammt gut einschätzen konnten, egal wie flatterhaft, launisch oder großmäulig sie selbst auch sein mochten. Gleichzeitig fragte ich mich, ob Jenks seine Meinung wohl ändern würde, wenn er von meinem Dämonenmal erfuhr. Ich hatte Angst zu fragen. Verflucht noch mal, ich war sogar zu ängstlich, um es ihm zu zeigen.
    Ich schaute hoch, als ich Francis lachen hörte. Er schrieb etwas auf und schob der Fahrkartenverkäuferin das Papier zu. Dann berührte er mit einer Hand seine schmale Nase und grinste sie rattenartig an. »Schlaues Mädchen«, flüsterte ich, als sie das Papier zerknül te und über ihre Schulter warf, sobald Francis sich der Tür zugewandt hatte.
    Mein Herz setzte kurz aus. Er ging zur Tür!
    Verdammt.
    Ich sah mich Hilfe suchend um, doch Nick kämpfte gerade mit dem Automaten und hatte mir den Rücken zugedreht, und Edden war in ein Gespräch mit einem

Weitere Kostenlose Bücher