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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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flüsterte ich. Geschockt stel te ich die Kiste ab und blickte den Flur entlang zu Mrs. Talbus Tür. »Ich hab meine Miete bezahlt!«

    Jenks kreiste unter der Decke. »Hey, Rachel, wo ist deine Katze?«
    Mit zunehmendem Ärger starrte ich auf meine Möbel. In dem engen Flur mit seinem schäbigen Plastikteppich schienen sie viel mehr Raum einzunehmen als sonst. »Wie kommt sie dazu-?«
    »Rachel!«, schrie Jenks. »Wo ist deine Katze?«
    »Ich habe keine Katze«, fauchte ich. Das war einer meiner wunden Punkte.
    »Ich dachte, al e Hexen hätten Katzen.«
    Ich ging inzwischen zielstrebig den Flur hinunter. »Mr.
    Dinky muss niesen, wenn er Katzen riecht.«
    Jenks folgte mir. »Wer ist Mr. Dinky?«
    »Er.« Ich zeigte auf das übergroße, gerahmte Bild eines weißen Chihuahua, das an der Tür meiner Vermieterin hing.
    Der potthässliche, glubschäugige Hund trug eine dieser Schleifen, die Eltern ihrem Baby antun, um zu zeigen, dass es ein Mädchen ist. Ich hämmerte an die Tür.
    »Mrs. Talbu? Mrs. Talbu!«
    Ich hörte das gedämpfte Kläffen von Mr. Dinky und ein Kratzen auf der anderen Seite der Tür, gefolgt von der schril en Stimme meiner Vermieterin, die versuchte, das Ding zum Schweigen zu bringen. Mr. Dinky wurde noch lauter und scharrte auf dem Boden, um sich zu mir durchzugraben.
    »Mrs. Talbu! Warum steht mein Zeug im Flur?«
    »Es hat sich rumgesprochen, Zuckerschnecke.« Jenks'
    Stimme kam nun von der Decke.
    »Du bist beschädigte Ware.«

    »Ich hab dir gesagt, dass du mich verdammt noch mal nicht so nennen sol st«, schrie ich und hämmerte weiter gegen die Tür.
    In der Wohnung schlug eine Tür zu und Mr. Dinkys Bel en wurde leiser und aggressiver. »Hauen Sie ab«, gel te Mrs.
    Talbus dünne Stimme durch die Tür, »Sie können hier nicht mehr wohnen.«
    Ich massierte meine schmerzende Handfläche. »Sie denken wohl, ich kann meine Miete nicht mehr zahlen?« Mir war es egal, dass mich die ganze Etage hören konnte. »Ich habe Geld, Mrs. Talbu. Sie können mich nicht einfach rausschmeißen. Ich habe die Miete für den nächsten Monat dabei.« Ich zog meinen durchnässten Scheck aus der Tasche und wedelte damit in Richtung Tür.
    »Ich habe Ihr Schloss ausgetauscht. Hauen Sie ab, bevor man Sie umbringt.« Ihre Stimme war zittrig.
    Ungläubig starrte ich die Tür an. Sie wusste von der Morddrohung der LS.? Und dann diese »arme alte Lady«-
    Masche. Sie konnte mich problemlos durch die Wand hindurch anschreien, wenn sie meine Musik zu laut fand. »Sie können mir nicht kündigen!«, rief ich vol er Verzweiflung.
    »Ich habe Rechte.«
    »Tote Hexen haben keine Rechte«, kommentierte Jenks.
    »Verdammt noch mal, Mrs. Talbu!«, schrie ich nun. »Ich bin noch nicht tot!«
    Keine Antwort. Ich stand da und dachte angestrengt nach.
    Sie wusste, dass ich kaum eine andere Zuflucht hatte.
    Viel eicht konnte ich in meinem neuen Büro wohnen, bis ich etwas gefunden hatte. Wieder bei meiner Mutter einzuziehen kam nicht infrage und mit meinem Bruder hatte ich nicht mehr gesprochen, seit ich zur I. S. gegangen war.
    »Und was ist mit meiner Kaution?« Hinter der Tür blieb es stil . Meine Wut hatte inzwischen eine Form angenommen, die tagelang anhalten konnte. »Mrs. Talbu«, sagte ich ruhig,
    »wenn Sie mir nicht den Rest dieser Monatsmiete und meine Kaution geben, werde ich hier vor Ihrer Tür sitzen bleiben. Ich werde hier sitzen bleiben, bis mich der Zauber der LS. trifft.
    Wahrscheinlich werde ich hier explodieren. Das wird einen großen, blutigen Fleck auf Ihrem Teppich hinterlassen, der nicht mehr weggeht. Und Sie werden sich diesen großen, blutigen Fleck jeden Tag ansehen müssen. Verstehen Sie mich, Mrs. Talbu?« Ich machte eine kurze, bedrohliche Pause.
    »Sie werden Teile von mir an der Decke finden.«
    Ich hörte ein Keuchen. »Oh, mein Gott, Dinky«, ächzte sie,
    »wo ist mein Scheckheft?«
    Ich sah zu Jenks hoch und lächelte bitter.
    Da war ein Rascheln, gefolgt von einem Moment der Ruhe und dem unverwechselbaren Reißen von Papier. Ich wunderte mich, warum sie immer noch einen auf alte Frau machte. Jeder wusste, dass sie härter war als versteinerter Dinosauriermist und uns wahrscheinlich al e überleben würde. Nicht einmal der Tod wol te sie haben.
    »Ich werde al en von dir erzählen, du Miststück«, schrie sie durch die geschlossene Tür. »Du wirst in dieser Stadt nicht einmal mehr ein Kel erloch mieten können.«
    Als ein Stück weißen Papiers unter der Tür hindurchgeschoben wurde, schnel te

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