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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Golden Retriever zeigte. Sie lächelte breit und zeigte ihre Zähne. Ich bekam eine Gänsehaut.
    »Was für ein alter Typ?«
    »Auf der anderen Straßenseite. Er hat dich beobachtet.«
    Ich stel te das gerahmte Bild wieder hin und glättete die Kissen des ihr gegenüber stehenden Sessels, bevor ich mich setzte. Passende Einrichtung, wie nett. Es gab sogar eine alte Kaminuhr, die beruhigend tickte. In einer Ecke stand ein Widescreen-Fernseher mit einem eingebauten CD Player. Der DVD-Player im Fach darunter war auch nicht von schlechten Eltern. Ivy schien Ahnung von Unterhaltungselektronik zu haben.
    »Ich bringe meine Sachen her, sobald sie von dem Fluch gereinigt worden sind.« Neben dieser Ausstattung würde mein Zeug noch bil iger aussehen. »Was die Reinigung übersteht«, fügte ich hinzu.
    Die Reinigung überstehen? Ich schloss meine Augen und massierte meine Stirn. »O nein. Ich kann meine Amulette ja gar nicht von dem Fluch befreien.«
    Ivy balancierte ihren Becher auf einem Knie, während sie ein Magazin durchblätterte. »Hmm?«
    »Die Amulette«, stöhnte ich. »Die I. S. hat meine Amulette verflucht. Wenn ich sie in Salzwasser eintauche, um den Fluch zu brechen, wird sie das ruinieren. Und ich kann mir auch keine neuen kaufen.« Ich verzog das Gesicht, als ich ihren verständnislosen Blick sah. »Wenn die I. S. in meiner Wohnung war, dann war sie bestimmt auch in dem Laden.
    Ich hätte gestern noch welche kaufen sol en, bevor ich gekündigt habe. Aber ich hätte nie gedacht, dass es sie überhaupt interessiert, wenn ich gehe.« Lustlos richtete ich den Schirm der Tischlampe. Es hatte sie ja auch nicht interessiert, bis Ivy mit mir gegangen war. Deprimiert starrte ich an die Decke.
    »Ich dachte, du weißt, wie man einen Zauber herstel t«, bemerkte Ivy vorsichtig.
    »Ja, aber es ist eine Scheißarbeit. Und wo bekomme ich die Zutaten her?« Ich fühlte mich elend. Die Amulette al e selbst machen zu müssen. .
    Ich hörte das Rascheln von Papier, hob meinen Kopf und beobachtete Ivy, wie sie in ihrem Magazin blätterte. Auf dem Cover war Schneewittchen mit einem Apfel abgebildet. Ihr Lederkorsett war offen, sodass man ihren Bauchnabel sehen konnte. Ein Tropfen Blut funkelte wie ein Juwel in ihrem Mundwinkel. Das warf ein ganz neues Licht auf die Sache mit dem Schlafzauber. Mr. Disney wäre erschüttert gewesen. Es sei denn, er war ein Inderlander. Das würde einiges erklären.
    »Kannst du dir nicht einfach kaufen, was du brauchst?«, fragte Ivy.
    Ich meinte, einen Hauch von Sarkasmus in der Frage zu hören. »Doch, aber bevor ich es benutzen könnte, müsste ich al es in Salzwasser tauchen, um sicherzugehen, dass nicht daran herumgepfuscht wurde. Es wäre fast unmöglich, das ganze Salz loszuwerden. Und das würde die Mischung verfälschen.«
    Jenks schoss mit einem irritierenden Winseln aus dem Kamin, umgeben von einer Rußwolke. Ich fragte mich, wie lange er schon im Schornstein gesessen und uns belauscht hatte. Er landete auf einer Box mit Papiertüchern und wischte einen Fleck von seinem Flügel, wobei er aussah wie eine Kreuzung aus Libel e und Zwergkatze. »Sind wir ein bisschen besessen?«, fragte er und beantwortete dadurch gleichzeitig meine unausgesprochene Frage.
    »Kaum ist die I. S. hinter dir her und wil dich mit ihrer schwarzen Magie schnappen, schon wirst du paranoid.«
    Genervt schlug ich gegen die Tücherbox, sodass er in die Luft geschleudert wurde.
    Er fing sich schnel und verharrte im Schwebeflug zwischen mir und Ivy. »Du hast den Garten noch nicht gesehen oder, Sherlock?«
    Ich warf das Kissen nach ihm, dem er spielend auswich, woraufhin es die Lampe neben Ivy traf. Beiläufig fing diese sie auf, bevor sie auf dem Boden aufschlug. Dabei wandte sie weder den Blick von ihrem Magazin noch vergoss sie auch nur einen Tropfen von dem Kaffee, den sie noch immer auf ihrem Knie balancierte. Meine Nackenhaare stel ten sich auf.
    »So sol st du mich auch nicht nennen«, fuhr ich Jenks an, um meine Furcht zu überspielen. Selbstzufrieden schwebte er vor mir auf und ab. »Was?«, fragte ich abfäl ig. »Im Garten findet man mehr als Gras und tote Leute?«
    »Könnte sein.«
    »Wirklich?« Das wäre das erste positive Erlebnis des Tages.
    Ich stand auf, um einen Blick aus der Hintertür zu riskieren.
    »Kommst du mit?«
    Ivy studierte gerade eine Anzeige für Ledervorhänge.
    »Nein«, sagte sie, scheinbar völ ig desinteressiert.
    Also war es Jenks, der mich durch die Hintertür in den Garten

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