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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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während er sich mit Edden unterhielt. »Tote Könige, tote Rinder. . ah, hier ist es, Tote.«
    Hektisch durchwühlte ich die Tasche nach einem Stift.
    »Okay. .« Er las sich murmelnd den Text durch. »Es ist nicht schwer, aber ich glaube nicht, dass man es tagsüber machen kann.«
    »Warum nicht?«
    »Du weißt doch, dass Grabsteine aus unserer Welt auch im Jenseits sichtbar sind. Gut, dieser Zauber ermöglicht das auch bei unmarkierten Gräbern, man kann sie dann aber nur mit dem zweiten Gesicht im Jenseits sehen, und das geht erst nach Sonnenuntergang.«
    »Oder, wenn man in einer Kraftlinie steht«, flüsterte ich.
    Plötzlich wurde mir kalt. Das hatte ich nicht aus Büchern gelernt, mein Dad hatte es mir erzählt, als ich acht Jahre alt war.
    »Rachel«, protestierte er nach kurzem Zögern. »Das kannst du nicht machen. Wenn der Dämon erfährt, dass du dich an eine Kraftlinie gehängt hast, wird er versuchen, dich vol ständig ins Jenseits zu ziehen.«
    »Das kann er nicht, er hat keinen Anspruch auf meine Seele«, widersprach ich ihm leise, aber heftig.
    Wieder schwieg Nick lange, und ich hörte nur meinen eigenen Atem. »Ich halte nichts davon«, verkündete er schließlich.
    »Ich halte auch nichts davon, dass du Dämonen beschwörst.«
    Erneute Stil e. Ich sah kurz prüfend zu Trent und drehte ihm dann wieder den Rücken zu. Ich konnte nur hoffen, dass er kein übersinnliches Gehör hatte.
    »Okay«, gab Nick schließlich zu. »Aber ihm gehören zwei Drittel meiner Seele und ein Drittel von deiner. Was, wenn. .«

    »Seelen werden nicht so einfach addiert, Nick«, unterbrach ich ihn gereizt. »In solchen Fäl en heißt es: al es oder nichts, und dafür kann er weder von dir noch von mir genug beanspruchen. Und ich werde hier auf keinen Fal rausgehen, ohne zu beweisen, dass Trent diese Frau umgebracht hat.
    Also, wie lautet die Formel?«
    Ich wartete mit weichen Knien.
    »Hast du einen Stift?«, fragte er endlich, und ich nickte, da ich völ ig vergessen hatte, dass er mich ja nicht sehen konnte.
    »Ja«, antwortete ich und klemmte mir das Telefon an die Schulter, um mir den Text wie einen Spickzettel in die Handfläche schreiben zu können.
    »Okay. Sie ist nicht lang. Ich werde al es ins Englische Übersetzen, bis auf das zentrale Beschwörungswort. Wir haben keinen exakten Begriff für >Die glühende Asche der Toten*, und ich denke, es ist wichtig, das eindeutig richtig zu sagen. Warte kurz, dann kann ich mir einen passenden Reim überlegen.«
    »Es geht auch ohne Reim«, versicherte ich ihm. Das Ganze wurde ja immer besser. Die glühende Asche der Toten?
    Welche Sprache hatte denn dafür ein eigenes Wort?
    Er räusperte sich, und ich hielt den Stift bereit. »>Toter unter Toten, erstrahle wie der Mond. Lass al es verstummen außer den Ruhelosen.« Er zögerte kurz. »Dann kommt das eigentliche Schlüsselwort, es lautet >Favil a<.«
    »>Favil a<«, wiederholte ich und schrieb es mir in Lautschrift auf. »Gibt es eine rituel e Handbewegung?«

    »Nein. Der Zauber wirkt sich nicht physisch aus, deshalb brauchst du weder eine Geste noch ein Objekt für den Bezugspunkt. Sol ich al es noch mal wiederholen?«
    »Nein.« Mir wurde schon schlecht, wenn ich nur den Text in meiner Hand las. Sol te ich das wirklich machen?
    »Rachel«, sagte Nick besorgt. »Bitte sei vorsichtig.«
    »Sicher«, versprach ich. »Danke, Nick.« Plötzlich fiel mir noch etwas ein. »Hey, ahm, bitte pass auf mein Zauberbuch auf, bis wir uns das nächste Mal sprechen, okay?«
    »Ray-Ray?«, fragte er vorsichtig.
    »Wir klären das später«, sagte ich knapp mit einem weiteren nervösen Blick zu Edden und Trent. Ich musste nicht mehr sagen, er hatte verstanden.
    »Warte, leg noch nicht auf«, drängte Nick, und die Besorgnis in seiner Stimme ließ mich zögern. »Bitte lass mich mithören, ich kann hier nicht einfach so rumsitzen und dieses Ziehen spüren, ohne zu wissen, in welcher Gefahr du schwebst.«
    Unwil kürlich hatte ich angefangen, an meinem Zopf zu spielen, jetzt zwang ich meine Hand zur Ruhe. Nick als meinen Schutzgeist zu missbrauchen verstieß gegen al e meine moralischen Grundsätze - und ich bilde mir ein, eine Menge davon zu haben -, aber ich konnte jetzt nicht mehr zurück. Und ich würde es schließlich niemals machen, wenn ich mir nicht sicher sein könnte, dass Nick nichts passierte.
    »Ich reiche dich an Edden weiter, okay?«
    »Ausgerechnet Edden«, stöhnte er. Trotz al er Sorge funktionierte sein

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