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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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verfolgte den Austausch mit Interesse, und sowohl seine Gesichtszüge als auch seine Schultern entspannten sich zusehends.
    Schließlich legte er den Stift weg und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    Dann stel te sich auch noch Jonathan neben Trent, stützte eine Hand auf den Tisch und beugte sich runter, um ihm etwas zuzuflüstern. Mein Blick wanderte von Jonathans herablassendem Lächeln zu Eddens besorgtem Stirnrunzeln.
    Trent würde nach dieser Aktion wohl wieder den braven Bürger spielen, der noch dazu ungerechtfertigterweise vom FIB aufs Korn genommen worden war. Verdammt.
    Jonathan richtete sich wieder auf, und Trent warf mir einen spöttischen Blick zu. Ich wurde durch Edden abgelenkt, der Glenn die Anweisung gab, Jenks noch einmal den Garten absuchen zu lassen. Trent würde davonkommen. Er mordete fröhlich vor sich hin, und er würde damit durchkommen!
    Frustriert erwiderte ich Glenns hilflosen Blick, bevor dieser die Tür hinter sich schloss. Ich wusste, dass meine Zauber fehlerfrei waren, aber es konnte sein, dass sie nicht funktionierten, wenn Trent die Leiche mithilfe von Kraftlinienmagie versteckte. Dann hatte ich eine Eingebung.
    Kraftlinienmagie? Wenn er Dr. Anders damit verbarg, konnte ich sie auch damit finden.
    Ich sah Trent prüfend an und bemerkte, wie seine Zuversicht schwand, als er meinen Gesichtsausdruck registrierte. Er signalisierte Jonathan mit erhobenem Finger, sich ruhig zu verhalten, und konzentrierte sich ganz auf mich, in dem Versuch, herauszufinden, was in meinem Kopf vorging.
    Erdmagische Suchzauber gehörten zur weißen Magie, daraus folgerte ich, dass es in der Kraftlinienmagie nicht anders sein würde. Der Preis dafür war verschwindend gering, es würde mein Karma nicht stärker beeinflussen als zum Beispiel für ein Gratisgetränk meinen Geburtstag vorzutäuschen. Und egal, welche Magie ich anwandte - ein Suchzauber wurde durch den Gerichtsbeschluss abgedeckt.
    Nervös fuhr ich mir durch die Haare. Ich kannte keine Beschwörungsformel für so etwas, aber viel eicht fand Nick etwas Passendes in seinen Büchern. Und fal s Trent tatsächlich Kraftlinienmagie benutzte, um seine Spuren zu verwischen, musste es eine Linie in der Nähe geben.
    Hochinteressant.
    »Ich muss mal kurz telefonieren«, verkündete ich mit zitternder Stimme.
    Trent schien sprachlos zu sein. Ungewohnt, aber erfreulich.
    »Sie können gerne das Telefon meiner Sekretärin benutzen«, bot er mir schließlich an.
    »Danke, aber ich habe mein eigenes dabei«, antwortete ich, und wühlte in meiner Tasche nach dem Handy.
    Edden sah mich misstrauisch an, bevor er das Gespräch mit Trent und Jonathan wieder aufnahm. Offenbar versuchte er vorsichtshalber schon mal, die politischen Wogen zu glätten, die eine fehlgeschlagene Durchsuchung auslösen könnte. Angespannt verzog ich mich in die hinterste Ecke des Büros, um sowohl aus dem Sichtbereich der Kamera als auch außer Hörweite zu kommen.
    »Bitte sei zu Hause«, flüsterte ich, während ich das Telefonbuch aufrief und Nicks Nummer wählte. »Nimm ab, Nicky, bitte, nimm ab. .«
    Viel eicht war er beim Einkaufen, oder er machte die Wäsche, oder er schlief, oder er war unter der Dusche . .aber eigentlich war ich bereit, mein nicht existierendes Honorar darauf zu verwetten, dass er immer noch in dieses gottverdammte Buch vertieft war. Endlich wurde der Hörer abgenommen.
    Er war zu Hause. Ich liebe berechenbare Männer.
    »Ja?«, meldete er sich unkonzentriert.
    »Nick«, flüsterte ich, »Gott sei Dank.«

»Rachel? Was ist los?« Er klang besorgt.
    »Ich brauche deine Hilfe«, sagte ich und versuchte mit Blick auf Edden und Trent so leise wie möglich zu sprechen.
    »Ich bin mit Captain Edden bei Trent. Wir haben einen Durchsuchungsbefehl. Kannst du in deinen Büchern nach einem Kraftlinienzauber suchen, mit dem man, äh, Tote finden kann?«
    Am anderen Ende der Leitung blieb es lange stil . »Das mag ich so an dir, Ray-Ray«, meinte Nick schließlich. Im Hintergrund hörte ich, wie er ein Buch aus dem Regal zog und auf den Tisch warf. »Du sagst immer die nettesten Dinge.«
    Ich hörte ungeduldig zu, wie er die Seiten umblätterte.
    »Tote«, murmelte er unbeeindruckt, während die Schmetterlinge in meinem Bauch den Presslufthammer rausholten. »Also, ich habe hier tote Fairies und tote Geister.
    Reicht eine Beschwörung für Geister?«
    »Nein.« Ich kratzte an meinem abblätternden Nagel ack herum und spürte, dass Trent mich nicht aus den Augen ließ,

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