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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ich nahm es, Rachel. Ich nahm mehr, als ich hätte nehmen sol en.
    Er hätte mich aufhalten müssen, aber er ließ es geschehen.«
    Der Schrecken des Ganzen lähmte mich.
    »Kist versuchte, uns aufzuhalten. Er versuchte uns zu trennen, Piscary daran zu hindern, mir immer noch mehr zu geben. Aber mit jedem Schluck verlor ich einen Teil von mir.
    Ich glaube, ich. . habe Kist verletzt. Ich glaube, ich habe ihn zerbrochen. Ich weiß nur noch, dass er irgendwann ging und Piscary. .« Als sie den Namen des Meistervampirs aussprach, wurde ihre Stimme weich und kehlig. »Piscary holte mich zurück.« Sie räkelte sich lasziv unter der schwarzen Bettdecke. »Er legte sanft meinen Kopf an seine Schulter und hielt mich fest, und schließlich erkannte ich, dass er mich wol te, und dann fand ich heraus, dass er mir noch so viel mehr geben konnte.«
    Ein erschrecktes Keuchen drang aus ihrer Kehle, und sie kauerte sich wieder krampfhaft zusammen, verwandelte sich von der gesättigten Geliebten zurück in das geschlagene Kind. »Ich nahm al es, und er ließ mich. Ich wusste, warum er es zuließ, aber ich tat es trotzdem.«
    Ivy schwieg, aber ich spürte, dass das noch nicht al es war.
    Ich wol te nichts mehr davon hören, aber sie musste es loswerden, sonst würde es ihr langsam, aber stetig den Verstand rauben.
    »Mit jedem Zug, den ich nahm, spürte ich, wie sein Hunger größer wurde. Mit jedem Schluck stieg seine Gier. Ich wusste, was passieren würde, wenn ich nicht aufhörte, aber er sagte, dass es nicht schlimm sei, und es war doch so lange her«, flüsterte sie gequält. »Ich wol te nicht aufhören. Ich wusste, was geschehen würde, aber ich wol te einfach nicht aufhören. Es war al es meine Schuld, al ein meine Schuld.«
    Der klassische Satz eines Vergewaltigungsopfers. »Es war nicht deine Schuld«, widersprach ich und legte vorsichtig die Hand auf die Bettdecke, in Höhe ihrer Schulter.
    »Doch, war es«, beharrte sie, und wieder wechselte ihre Stimmlage, wurde tief und sinnlich, sodass ich hastig die Hand wegzog. »Ich wusste, was geschehen würde. Als ich ihn vol ständig in mich eingesogen hatte, forderte er sein Blut zurück, genau, wie ich es erwartet hatte. Und ich gab es ihm.
    Ich wol te es tun, und es war fantastisch.«
    Ich holte zitternd Luft.
    »Oh Gott, ja«, flüsterte Ivy. »Ich fühlte mich so lebendig.
    Ich hatte drei Jahre lang nicht mehr wirklich gelebt. Ich war eine Göttin. Ich konnte Leben spenden, und ich konnte es nehmen. Ich sah bis auf den Grund seines Wesens und wol te so sein wie er. Und als sein Blut in meinen Adern brannte als wäre es mein eigenes, als seine Kraft und seine Macht mich erfül ten und mir die grässliche, wundervol e Wahrheit seines Daseins offenbarten, fragte er mich, ob ich sein Nachkomme sein würde. Er bat mich, Kistens Platz einzunehmen, erklärte mir, dass er nur darauf gewartet habe, dass ich erkenne, welche Bedeutung es habe, bevor er es mir anbot. Und dass ich nach meinem Tod ihm ebenbürtig sein werde.«
    Ich streichelte ihr beruhigend über den Kopf, bis sie die Augen schloss und aufhörte zu zittern. Sie wurde schläfrig, und ihr Gesicht entspannte sich, als ihr Bewusstsein einen Weg fand, mit diesem Alptraum umzugehen. Oder hing ihre Müdigkeit viel eicht damit zusammen, dass der Himmel hinter den Vorhängen langsam hel er wurde?
    »Ich ging zu ihm, Rachel«, flüsterte sie, und ihre Lippen bekamen wieder etwas Farbe. »Ich ging zu ihm, und er riss mich wie ein wildes Tier. Ich begrüßte den Schmerz. In seinen Zähnen lag die Wahrheit Gottes, die sich tief in meine Seele grub. Er fiel über mich her, völ ig hemmungslos und vol er Freude, sich seine Macht wieder zu holen, nachdem er sie mir geschenkt hatte. Und ich genoss jeden Moment davon, sogar, als er meine Arme zerquetschte und mir den Hals zerfetzte.«
    Ich zwang mich dazu, weiter ihren Kopf zu streicheln.
    »Es tat so weh«, wisperte sie mit ganz kleiner Stimme, und ihre Lider flatterten. »Niemand hat genügend Vampirspeichel in sich, um solche Schmerzen zu lindern, und mit meinem Blut nahm er auch meine Qualen in sich auf. Ich wol te ihm mehr geben, ihm meine Loyalität beweisen, ihm zeigen, dass ich sein Nachkomme sein wol te, auch wenn ich ihn enttäuscht hatte, weil es mir nicht gelungen war, dich zu zähmen. Und Blut schmeckt so viel besser, wenn es beim Sex getrunken wird, die Hormone verleihen ihm Süße. Also bot ich mich ihm an. Er lehnte ab, obwohl er es so sehr wol te. Er hatte Angst, mich

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