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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Hand auf Ivys Kruzifix auf ihrer Brust. »Rachel. .«, hauchte sie und ließ betroffen die Schultern hängen.
    AI machte einen Schritt auf sie zu, und sie wirbelte im Kreis herum wie eine Tänzerin, mit wehenden Haaren, ein Bein ausgestreckt. Sie rezitierte ein unbekanntes, mit Dunkelheit erfül tes Gedicht, und ein Kräuseln von Jenseitsenergie legte sich zwischen uns. Mit bleichem Gesicht und um sich geschlungenen Armen starrte sie ihn zitternd aus ihrem kleinen Schutzkreis an.
    Der stattliche Dämon strahlte und rückte die Spitze an seinem Kragen zurück. »Ceri, wie schön dich zu sehen. Ich vermisse dich, Liebste«, schnurrte er.
    Das Kinn der jungen Frau zitterte. »Bann ihn, Rachel«, sagte sie, und ihre Angst war offensichtlich.
    Ich versuchte zu schlucken, aber es gelang mir nicht. »Ich habe eine Linie angezapft. Er hat einen Präzedenzfal . Er hat eine Aufgabe für mich.«
    Ihr Augen weiteten sich. »Nein. .«

    AI runzelte die Stirn. »Ich war seit tausend Jahren nicht mehr in der Bibliothek. Sie haben hinter meinem Rücken getratscht, Ceri. Ich musste meine Karte neu beantragen, es war sehr beschämend. Jeder weiß, dass du weg bist. Zoe macht mir den Tee. Es ist der schlimmste Tee, den ich je getrunken habe - er kann den Zuckerlöffel nicht halten, mit nur zwei Fingern. Komm doch zurück.« Sein ansprechendes Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. »Es wird deine Seele wert sein.«
    Ceri zuckte zusammen. Mit hoch erhobenem Kinn sagte sie stolz: »Mein Name ist Ceridwen Merriam Dulciate.«
    AI stieß einen belustigten, rauen Laut aus. Er nahm seine Bril e ab und lehnte sich mit dem El bogen auf den Tresen.
    Sein spottender Blick war auf mich gerichtet, als er murmelte:
    »Ceri, wärst du so lieb und würdest uns einen Tee machen?«
    Fassungslos beobachtete ich, wie Ceri den Kopf senkte und einen Schritt machte. AI kicherte, als sie einen angewiderten Schrei von sich gab und am Rand des Kreises anhielt. Ihre winzigen Fäuste waren gebal t, und sie schäumte vor Wut.
    »Alte Gewohnheiten sterben langsam«, spottete er.
    Übelkeit stieg in mir auf. Sogar jetzt gehörte sie noch ihm.
    »Lass sie in Ruhe«, knurrte ich.
    Wie aus dem Nichts traf mich seine Hand. Ich wurde mit brennendem Kiefer gegen den Tresen geschleudert.
    Keuchend klappte ich zusammen, und meine Haare fielen über mein Gesicht. Langsam hatte ich es satt.
    »Schlag sie nicht!«, giftete Ceri mit hoher Stimme.
    »Stört es dich?«, fragte er nachlässig. »Schmerz trifft sie mehr als Angst. Was gut ist - Schmerz lässt eine Person länger am Leben als Angst.«
    Meine Schmerzen verwandelten sich in Wut. Mit hochgezogenen Augenbrauen forderte er mich dazu heraus, zu protestieren, als ich wieder atmen konnte. Seine Ziegenaugen glitten zu dem kopfgroßen Kesseln, den er mitgebracht hatte. »Lass uns anfangen, ja?«
    Ich schaute auf den Zauberkessel und erkannte das Gebräu an seinem Geruch. Es war der Trank, mit dem man einen Vertrauten schaffte. Angst ließ mich frösteln, und ich schlang die Arme um mich. »Ich bin schon mit deiner Aura überzogen«, sagte ich. »Mich noch mehr nehmen zu lassen, wird keinen Unterschied machen.«
    »Ich habe dich nicht nach deiner Meinung gefragt.«
    Ich sprang zurück, als er sich bewegte. Grinsend hielt er mir den Korb entgegen, der in seiner Hand erschienen war.
    Ich konnte Wachs riechen. »Positioniere die Kerzen«, befahl er, offensichtlich von meiner schnel en Reaktion amüsiert.
    »Rachel. .«, flüsterte Ceri, aber ich konnte sie nicht ansehen. Ich hatte versprochen sein Vertrauter zu sein, und jetzt würde ich es werden. Unglücklich wanderten meine Gedanken zu Ivy, als ich die milchig grünen Kerzen auf den Stel en aufstel te, die ich mit schwarzem Nagel ack gekennzeichnet hatte. Warum konnte ich nie die richtige Wahl treffen?
    Als sich die letzte Kerze nahm, zitterten meine Hände. Sie hatte Furchen, als hätte etwas versucht, den Kreis zu brechen, indem es sich durch die Kerze grub. Etwas mit furchtbar langen Kral en.
    »Rachel«, bel te AI, und ich zuckte zusammen. »Du hast sie nicht mit ihren Ortsnamen gesetzt.«
    Ich hielt die letzte Kerze noch in der Hand und starrte ihn ausdruckslos an. Hinter ihm leckte sich Ceri nervös die Lippen.
    »Du weißt ihre Ortsnamen nicht«, stel te AI fest, und ich schüttelte den Kopf. Ich wol te nicht wieder geschlagen werden, aber AI seufzte nur. »Ich werde sie selber setzen, wenn ich sie anzünde«, grummelte er, und sein bleiches Gesicht nahm eine rötliche

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