Band 3 - Blutjagd
durchnässt, und mir war kalt. Fröstelnd schlang ich die Arme um mich. »Okay.« Ich tastete meine Rippen ab und entschied, dass nichts gebrochen war. »Noch mehr, was ich wissen sol te?«
»Du hast in weniger als zwanzig Minuten eine ganze Kanne Kaffee getrunken.«
Das erklärte wahrscheinlich mein Zittern. Das musste es sein. Dämonen auszutricksen war langsam ein alter Hut. Ich setzte mich neben Ceri und atmete langsam aus. Ivy würde bald zu Hause sein. »Magst du Lasagne?«
Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Oh, ja, bitte.«
24
Meine Turnschuhe machten auf dem Teppich von Trents hinteren Fluren kein Geräusch. Sowohl Quen als auch Jonathan waren bei mir, und ich konnte mich nicht recht entscheiden, ob sie mich höflich begleiteten oder meine Gefängniswärter waren. Wir hatten bereits die öffentlichen Bereiche der Büros und Konferenzräume durchquert - al e leer, weil Sonntag war -, hinter denen Trent seine il egalen Aktivitäten versteckte. Offiziel kontrol ierte Trent einen großen Teil des Transportwesens von Cincinnati und damit einen Großteil der Waren, die aus al en Richtungen kamen und die Stadt auch wieder in al e Richtungen verließen: per Bahn, über die Straße und sogar über einen kleinen städtischen Flughafen.
Hinter den Kulissen kontrol ierte Trent noch eine Menge mehr. Er verwendete dieselben Transportwege, um seine il egalen genmanipulierten Produkte aus der Stadt zu schaffen und seine Brimstone-Verkäufe zu erhöhen. Dass Saladan sich in die Geschäfte seiner Heimatstadt einmischte, nervte den Mann wahrscheinlich gewaltig. Saladan zeigte ihm den Stinkefinger. Und heute Abend würde ich entweder beobachten, wie Trent diesen Finger abriss und ihn Saladan in irgendeine Körperöffnung stopfte, oder einen Schlag einstecken musste. Ich mochte Trent nicht, aber ich würde ihn am Leben halten, fal s der zweite Fal eintreten sol te.
Obwohl ich nicht weiß, warum, dachte ich, während ich Quen folgte. Hier hinten war die Einrichtung karg, und sogar die lieblose Festtagsdekoration der vorderen Räume fehlte.
Der Mann war Schleim. Als er mich dabei erwischte hatte, wie ich etwas aus seinem hinteren Büro stahl, hatte er mich gejagt wie ein Tier. Mein Gesicht wurde warm, als ich erkannte, dass wir in dem Flur waren, der genau zu diesem Zimmer führte.
Einen halben Schritt vor mir und sehr angespannt ging Quen in seinem fast uniformartigen schwarzen Kampfanzug.
Heute trug er darüber eine eng anliegende schwarzgrüne Jacke, die einen fast glauben ließ, Scotty würde ihn jeden Moment nach oben beamen. Meine Haare kitzelten mich im Nacken, und ich bewegte absichtlich den Kopf ein wenig, um zu fühlen, wie die Spitzen über meine Schultern strichen. Ich hatte sie mir heute Nachmittag schneiden lassen, damit die Strähne, die AI mir geklaut hatte, nicht mehr auffiel. Die Cremespülung, die die Stylistin verwendet hatte, konnte sie nicht wirklich bändigen.
Über meiner Schulter hing die Kleiderhül e, in der das frisch gereinigte Outfit war, das Kisten für mich ausgesucht hatte. Ich hatte sogar an den Schmuck und die Stiefel gedacht. Ich würde mich nicht umziehen, bevor ich mir nicht sicher war, ob dieser Auftrag wirklich stattfand. Ich hatte so ein vages Gefühl, dass Trent viel eicht anders dachte -und außerdem sahen meine Jeans und mein Sweatshirt mit dem Howlers-Logo neben Jonathans maßgeschneiderter Eleganz wunderbar unpassend aus.
Der widerliche Kerl ging immer irritierende drei Schritte hinter uns. Er hatte uns auf den Stufen zu Trents Hauptgebäude erwartet und war seitdem eine stil e, anklagende, professionel kalte Präsenz im Hintergrund. Der Mann war mindestens zwei Meter groß, und seine Gesichtszüge waren scharf. Die aristokratische Nase ließ ihn immer aussehen, als hätte er etwas Widerliches gerochen.
Seine Augen waren stahlblau, und sein sorgfältig frisiertes Haar wurde langsam grau. Ich hasste ihn und bemühte mich wirklich sehr, darüber hinwegzusehen, dass er mich gefoltert hatte, als ich drei unwirkliche Tage lang als Nerz eine Gefangene in Trents Büro gewesen war.
Bei der Erinnerung wurde mir warm, und ich zog im Gehen meinen Mantel aus. Es war schwierig, weil keiner der Männer mir anbot, in der Zwischenzeit meine Kleidertasche zu tragen. Je weiter wir nach hinten gingen, desto feuchter wurde die Luft. Im Hintergrund konnte man fast verschwindend leise das Geräusch von fließendem Wasser hören, das von was weiß ich woher ins Gebäude gepumpt
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