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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Farbe meiner Aura angenommen. Offensichtlich hatte Jonathan das nicht erwartet. Ich fuhr mir mit der Hand durch die ungewohnt kurzen Haare. »Ahm. . Uups.«
    »Was haben Sie mit dem Fenster gemacht?«, rief er.
    »Nichts.« Ich trat schuldbewusst einen Schritt zurück. »Ich habe es nur berührt, das ist al es, 'tschuldigung.«
    Jonathans falkenartiges Gesicht wurde noch hässlicher. Mit langen, ruckartigen Schritten kam er auf mich zu. »Sie Möchtegern. Sehen Sie sich an, was Sie mit dem Fenster gemacht haben! Ich werde nicht erlauben, dass Quen Ihnen heute Nacht Mr. Kalamacks Sicherheit anvertraut.«
    Ich merkte, wie ich rot anlief, und weil es das Einfachste war, um die Verlegenheit loszuwerden, verwandelte ich sie in Wut. »Das war nicht meine Idee«, schnauzte ich. »Und ich habe gesagt, dass mir das mit dem Fenster leid tut. Sie sol ten froh sein, dass ich Sie nicht auf Schmerzensgeld verklage.«
    Jonathan holte tief Luft. »Wenn er Ihretwegen zu Schaden kommt, werde ich. .«
    Ich wurde noch wütender, als die Erinnerung an die drei Tage in der Höl e, in denen er mich gefoltert hatte, wieder hochkam. »Halten Sie den Rand!«, zischte ich. Genervt davon, dass er größer war als ich, stieg ich auf einen nahe stehenden Couchtisch. »Ich bin nicht mehr in einem Käfig«, sagte ich und hatte immerhin die Geistesgegenwart, ihn nicht mit einem Finger in die Brust zu stechen. Sein Gesicht war erst verdutzt und wurde dann cholerisch. »Das Einzige, was Ihren Kopf und meinen Fuß momentan davon abhält, sich wirklich nahe zu kommen, ist meine zweifelhafte Professionalität. Und wenn Sie mich jemals wieder bedrohen, schleudere ich Sie durch den halben Raum, bevor Sie Bleistiftspitzer sagen können. Verstanden, Sie riesige Missgeburt?«
    Frustriert bal te er seine großen Hände zu Fäusten.
    »Los, Elfenjunge«, fauchte ich schäumend vor Wut, und fühlte, wie die Kraftlinienenergie, die ich in meinem Kopf gespeichert hatte, fast in meinen Körpers überfloss. »Gib mir einen Grund.«
    Das Geräusch einer sich schließenden Tür riss unsere Aufmerksamkeit zur Galerie im zweiten Stock. Jonathan verbarg seinen Ärger und trat einen Schritt zurück. Plötzlich kam ich mir auf dem Couchtisch ziemlich blöd vor. Trent in seinem feinen Hemd mit der Anzughose hielt erstaunt an und blinzelte. »Rachel Morgan?«, wandte er sich sanft an Quen, der dicht hinter ihm stand. »Nein. Das ist inakzeptabel.«
    In dem Versuch noch irgendetwas aus der Situation zu machen, warf ich eine Hand in die Luft, legte die andere in die Hüfte und posierte wie eines dieser Messemädchen, die Autos präsentieren. »Ta-da!«, rief ich strahlend und war mir dabei sehr bewusst, dass ich hier in Jeans und Sweatshirt stand und einen Haarschnitt hatte, den ich eigentlich nicht ausstehen konnte. »Hi, Trent. Ich bin heute Abend Ihr Babysitter. Wo versteckt ihr Kerle den teuren Alkohol?«

Trent zog die Augenbrauen zusammen. »Ich wil sie nicht hier haben. Zieh deinen Anzug an. Wir gehen in einer Stunde.«

    »Nein, Sa'han.«
    Trent hatte sich schon abgewandt, blieb jetzt aber abrupt stehen. »Kann ich einen Moment mit dir reden?«, fragte er leise.
    »Ja, Sa'han«, sagte der kleinere Mann respektvol , rührte sich aber nicht vom Fleck.
    Ich sprang vom Tisch. Wusste ich, wie man einen guten ersten Eindruck macht, oder was?
    Trent runzelte die Stirn, und sein Blick wanderte vom starrköpfigen Quen zum nervösen Jonathan. »Ihr hängt da beide drin«, erkannte er.
    Jonathan verschränkte die Hände hinter dem Rücken und bewegte sich unauffäl ig noch einen Schritt von mir weg.
    »Ich vertraue Quens Urteil, Sa'han«, sagte er, und seine tiefe Stimme klang klar durch den leeren Raum. »Ms. Morgans Urteil jedoch vertraue ich nicht.«
    Gekränkt schnaubte ich. »Gehen Sie und lutschen Sie Löwenzahn, Jon.«
    Der Mann verzog die Lippen. Ich wusste, dass er die Kurzform seines Namens hasste. Und auch Trent sah nicht glücklich aus. Er warf einen kurzen Blick auf Quen und kam dann mit schnel en, gleichmäßigen Schritten die Treppe herunter. Er trug schon die Hose seines dunklen Designeranzugs und sah aus wie ein Covermodel für GQ.
    Sein dichtes blondes Haar war nach hinten gekämmt, und sein Hemd spannte auf dem Weg nach unten leicht an den Schultern. Die Energie in seinen Schritten und das Glitzern in seinen Augen sagten mir, dass Elfen in den vier Stunden um Sonnenauf- und Untergang anscheinend am besten drauf waren. Um seinen Hals lag eine dunkelgrüne

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