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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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nicht ein bisschen, als die Blase aus Kraftlinienenergie aus uns hervorbrach. Ich warf einen Blick auf seine Uhr, konnte aber nicht sehen, wie viel Zeit uns noch blieb.
    Trent schüttelte sich die Haare aus den Augen, ließ aber meinen Arm nicht los. Gehetzt ließ er den Blick über die mit goldenden Schlieren überzogene Blase und die Leute davor wandern. Sein Gesicht verlor jeglichen Ausdruck. Er schluckte schwer und packte meinen Arm noch fester. Offenbar verbrannte ihn nichts mehr, aber der Druck würde sich nach und nach wieder bis zum ursprünglichen Level erhöhen. »Er ist wirklich groß«, sagte er und beobachtete das unwirkliche Schimmern. »Du kannst einen ungezogenen Kreis dieser Größe halten?«
    »Kann ich«, bestätigte ich knapp und mied den Blickkontakt. Seine Haut an meiner war warm, und es ging ein Kribbeln davon aus. Ich mochte die Intimität nicht. »Und ich wol te ihn so groß, damit wir Spielraum haben, wenn die Druckwel e uns trifft. Sobald du loslässt oder ich ihn berühre. .«
    »Bricht er zusammen«, beendete Trent den Satz für mich.
    »Ich weiß. Du beginnst zu faseln, Morgan.«
    »Halt den Mund«, rief ich, nervös wie ein Pixie in einem Raum vol er Frösche. »Viel eicht bist du es gewöhnt, dass Bomben um dich herum explodieren, aber für mich ist es das erste Mal!«
    »Wenn du Glück hast, ist es nicht das letzte Mal«, sagte er.
    »Halt einfach den Mund«, blaffte ich. Ich konnte nur hoffen, dass ich nicht so verängstigt aussah wie er. Fal s wir die Explosion überlebten, war da immer noch das Nachspiel.
    Fal ende Bootsteile und eisiges Wasser. Super. »Ahm, wie lang?«, fragte ich und hörte, wie meine Stimme zitterte. Mein Telefon klingelte wieder.
    Er schaute nach unten. »Zehn Sekunden. Viel eicht sol ten wir uns hinsetzen, bevor wir umfal en.«
    »Sicher, das ist wahrscheinlich eine gute I-«
    Ich keuchte auf, als ein Donnern den Boden erschütterte.
    Ich griff nach Trent, in dem verzweifelten Bemühen, unseren Halt aneinander nicht abreißen zu lassen. Der Boden hob sich, und wir fielen um. Er kral te ich in meine Schulter und zog mich an sich, um mich davon abzuhalten, wegzurol en.
    So eng an ihn gepresst konnte ich Seide und After-shave riechen.
    Mein Magen bäumte sich auf, und ein Feuerblitz schoss um uns herum. Ich schrie, als meine Ohren taub wurden. In einer irrealen, geräuschlosen Bewegung brach das Boot auseinander, und wir wurden nach oben geschleudert. Die Nacht verwandelte sich in Schlieren von rotem Feuer und schwarzem Himmel. Das Kribbeln des brechendes Kreises überspülte mich. Dann fielen wir.
    Trents Griff löste sich, und ich schrie, als Feuer mich überströmte. Meine von der Explosion betäubten Ohren fül ten sich mit Wasser, und ich konnte nicht atmen. Ich brannte nicht. Ich ertrank. Es war kalt, nicht heiß. Panisch kämpfte ich gegen das schwere Wasser, das mich zu erdrücken schien.
    Ich konnte mich nicht bewegen. Ich wusste nicht, wo oben war. Die Dunkelheit war vol er Blasen und Bootsteile. Ich bemerkte ein leises Glühen zu meiner Linken, riss mich zusammen und hielt darauf zu, und sagte meinem Hirn dabei immer wieder, dass es die Oberfläche war, auch wenn es schien, als schwämme ich zur Seite, nicht nach oben.
    Gott, ich hoffte, dass dort wirklich oben war.
    Ich durchbrach die Oberfläche, konnte aber immer noch nichts hören. Die Kälte traf mich mit vol er Wucht. Ich keuchte, und die Luft schnitt wie Messer in meine Lunge.
    Dankbar atmete ich noch einmal ein. So kalt, dass es wehtat.
    Es regnete immer noch Bootsteile. Ich trat Wasser und war froh, dass ich ein Kleid trug, in dem ich mich bewegen konnte. Das Wasser schmeckte nach Ol, und das bisschen, was ich geschluckt hatte, lag mir schwer im Magen.
    »Trent!«, schrie ich und hörte mich selbst wie durch ein Kissen. »Trent!«
    »Hier!«
    Ich schüttelte mir die nassen Haare aus den Augen und drehte mich um. Erleichterung durchflutete mich. Es war dunkel, aber zwischen dem schwimmenden Eis und den Holzteilen sah ich Trent. Sein Haar lag nass an seinem Kopf, aber er schien nicht verletzt zu sein. Zitternd stieß ich mir den einen Schuh vom Fuß, den ich noch anhatte, und begann, in seine Richtung zu schwimmen. Um mich herum landeten platschend Bootstücke im Wasser. Wie können sie immernoch fal en?, fragte ich mich. Zwischen uns schwamm genügend Treibgut, um zwei Boote zu bauen.
    Mit einem geübt aussehenden Schwimmzug machte sich auch Trent auf den Weg. Offensichtlich hatte er

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