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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Schnee, während ich den Kopf auf das Eis legte. Ich war so müde.
    Trent ertrank nicht. Ich hatte meinen Job getan. Jetzt konnte ich mich selbst retten.
    Ich griff nach oben, um mich auf das Eis zu ziehen - und versagte. Schnee fiel ins Wasser und bildete Matschpfützen, bevor er sank. Ich änderte die Taktik und versuchte mein Bein nach oben zu schieben. Es bewegte sich nicht. Ich konnte mein Bein nicht bewegen.
    »Okay«, sagte ich, weniger verängstigt als ich glaubte sein zu müssen. Die Kälte musste al es betäubt haben - sogar meine Gedanken waren verschwommen. Ich sol te irgendetwas tun, aber ich konnte mich nicht erinnern, was.
    Ich blinzelte, als ich Trent sah, dessen Beine immer noch im Wasser hingen. *
    »Oh, yeah«, flüsterte ich. Ich musste aus dem Wasser raus.
    Der Himmel über mir war schwarz, und die Nacht war bis auf das Pfeifen in meinen Ohren und das ferne Geräusch von Sirenen stil . Meine Finger wol ten nicht arbeiten, und ich musste meine Arme wie Keulen benutzen, um ein Stück Boot zu mir zu ziehen. Ich konzentrierte mich, um den Gedanken nicht zu verlieren, und schob es unter mich, damit es mich ein Stück weit anhob. Ich stöhnte, als es mir so gelang, ein Bein auf das Eis zu hieven. Dann rol te ich mich unbeholfen auf den Rücken, und das Eis fühlte sich warm an. Ich hatte es geschafft.
    »Wo sind al e?«, hauchte ich. »Wo ist Ivy? Wo ist die Feuerwehr? Wo ist mein Telefon?« Ich kicherte, als mir einfiel, dass es mit meiner Tasche auf dem Boden des Flusses lag, und wurde schlagartig wieder ernst, als ich an die bewusstlosen Menschen dachte, die in ihrer besten Abendgarderobe durch das eisige Wasser nach unten sanken, um ihr Gesel schaft zu leisten. Zur Höl e, ich würde sogar Denon, meinen vielgehassten ehemaligen Boss von der I.S. küssen, wenn er nur auftauchen würde.
    Das erinnerte mich an etwas. »Jonathan«, flüsterte ich.
    »Oh, Jo-o-ona-than«, sagte ich etwas lauter. »Wo bist du?
    Komm raus, komm raus, wo immer du bist - du riesige Missgeburt.«
    Ich hob den Kopf und war froh, dass ich in die richtige Richtung schaute. Ich spähte an meinem strähnigen Haar vorbei und konnte ein Licht sehen, ungefähr da, wo die Limo stand. Die Scheinwerfer waren auf den Fluss gerichtet und beleuchteten die Verwüstung und das sinkende Boot.
    Jonathans Silhouette stand am Kai. Ich wusste, dass er es war, weil er der Einzige war, den ich kannte, der so groß war.
    Er schaute in die falsche Richtung. Er würde mich niemals sehen, und ich konnte nicht mehr schreien.
    Verdammt. Ich würde aufstehen müssen.
    Ich versuchte es. Ich versuchte es wirklich. Aber meine Beine funktionierten nicht, und meine Arme lagen einfach nur da und ignorierten mich. Außerdem war das Eis warm, und ich wol te nicht aufstehen. Viel eicht sol te ich doch rufen. Viel eicht würde er mich hören.
    Ich holte tief Luft. »Jonathan«, flüsterte ich. Zur Höl e, das würde nicht funktionieren.
    Ich holte noch mal Luft. »Jonathan«, sagte ich wieder und hörte es diesmal trotz meiner pfeifenden Ohren. Ich hob den Kopf und schaute, aber er drehte sich nicht um. »Was sol 's«, sagte ich und ließ den Kopf zurück aufs Eis fal en. Der Schnee war warm, und ich presste mich hinein. »Das ist nett«, murmelte ich, aber ich glaube nicht, dass die Worte je wirklich über meine Lippen kamen.
    Ich fühlte mich, als würde die Welt sich um mich drehen, und ich konnte Wasser schwappen hören. Ich kuschelte mich auf das Eis und lächelte. Ich hatte seit Tagen nicht richtig geschlafen. Seufzend driftete ich weg und genoss die Wärme der Sonne, die plötzlich auf das Eis schien. Jemand schlang seine Arme um mich, und ich fühlte, wie mein Kopf gegen eine feuchte Brust fiel, als ich hochgehoben wurde.
    »Denon?«, hörte ich mich selbst murmeln. »Komm her, Denon. Ich schulde Ihnen einen dicken. . Kuss. .«
    »Denon?«, wiederholte jemand.
    »Ich trage sie, Sa'han.«
    Ich versuchte die Augen zu öffnen und versank wieder im Nichts, als ich Bewegung spürte. Ich döste, nicht wach, aber noch nicht völ ig eingeschlafen. Dann hörte die Bewegung auf, und ich versuchte zu lächeln, bevor ich einschlief. Aber etwas zwickte und pulsierte auf meiner Wange, und meine Beine taten weh.
    Irritiert drückte ich gegen das Eis und stel te fest, dass es weg war. Ich saß aufrecht, und jemand schlug mir ins Gesicht.
    »Das reicht«, hörte ich Trent sagen. »Du wirst sie verletzen.«
    Das Zwicken verschwand und ließ nur das Pulsieren zurück.

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