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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hinunter und hielt nur kurz an, um die Vase aufzuheben und auf die unterste Treppenstufe zu stel en. Es war eigentlich ein Einmachglas mit einem Schutz-Pentagramm darauf, und ich seufzte leise, als ich die rote Rose wieder hineinstel te. So etwas hatte ich seit Jahren nicht mehr gesehen.
    Ich fühlte ein Kribbeln in meiner Magengrube, als Kistens Schritte lauter wurden.
    »Gott schütze Sie«, sagte er, als er an mir vorbeiging.
    Offensichtlich dachte er, dass ich die Blume dort hinstel te und sie nicht nur aufhob. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber David zwickte mich in den Arm.
    »Ivy!«, schrie Kisten und hämmerte gegen die Tür. »Lass uns gehen! Wir kommen sonst zu spät!«
    David eskortierte mich über die Straße und zu seinem Auto, seine Hand immer an meinem El bogen. Es war glatt, und die Absätze, die ich trug, waren nicht für Eis gemacht.
    »Sehr schön«, sagte er und klang widerwil ig beeindruckt.
    »Aber es ist ja nicht so, als hätten Sie mit ihm geschlafen.«
    »Ganz ehrlich?«, fragte ich, als er die Tür für mich öffnete.
    »Habe ich.«
    Schockiert und irgendwie angewidert sah er mich an. Aus dem Inneren der Kirche hörte man ein leises: »Du verarschst mich doch! Zum Teufel, das war sie? Das ist doch verdammt noch mal nicht möglich!«
    Ich presste meine Finger gegen die Stirn. Zumindest fluchte er nicht so, wenn ich in der Nähe war. Über die Autotür hinweg schaute ich David an. »Es ist diese Spezies-Geschichte, oder?«, fragte ich ausdruckslos.
    Er erwiderte nichts. Mit zusammengebissenen Zähnen sagte ich mir, dass er denken konnte, was er wol te. Ich musste nicht seinen Standards entsprechen. Viele Leute mochten es nicht. Vielen Leuten war es völ ig egal. Mit wem ich schlief hatte nichts mit unserer beruflichen Beziehung zu tun.
    Mit noch mieserer Laune stieg ich ein und zog die Tür zu, bevor er es für mich tun konnte. Ich legte meinen Gurt an, er glitt hinter das Lenkrad und startete sein kleines graues Auto. Ich sprach kein Wort, als er ausparkte und Richtung Brücke fuhr. Der Geruch von Davids Aftershave wurde erdrückend, und ich öffnete das Fenster.
    »Es macht Ihnen nichts aus, ohne Ihre Amulette da reinzugehen?«, fragte David.
    Sein Tonfal war überraschenderweise frei von Ekel, und daran hielt ich mich fest. »Ich war schon öfter amulettlos«, sagte ich. »Ich vertraue Ivy, dass sie sie mir bringt.«
    Sein Kopf bewegte sich nicht, auch wenn seine Augen sich ein wenig verengten. »Mein alter Partner ging nirgendwo ohne seine Amulette hin. Ich habe ihn immer ausgelacht, wenn wir irgendwo reingegangen sind und er drei bis vier davon um den Hals hängen hatte. >David<, sagte er dann,
    >das hier sagt mir, ob sie lügen. Das hier lässt mich wissen, ob sie einen Verkleidungszauber haben. Und das hier verrät mir, ob sie genug Energie in ihrem Chi gespeichert haben, um uns al e wegzusprengen.<«
    Ich warf ihm einen Seitenblick zu, und meine Laune besserte sich etwas. »Es macht Ihnen also nichts aus, mit Hexen zu arbeiten.«
    »Nein.« Er nahm eine Hand vom Lenkrad, als wir über einen Bahnübergang rumpelten. »Seine Amulette haben mir eine Menge Schmerzen erspart. Aber ich weiß nicht, wie oft er nach dem richtigen Zauber gesucht hat, wenn eine rechte Gerade die Sache schnel er geregelt hätte.«
    Wir überquerten den Fluss und kamen ins echte Cincinnati. Die vorbeigleitenden Gebäude ließen Schatten über mich hinweghuschen. Er hatte also nur Vorurteile, wenn Sex mit ins Spiel kam. Damit konnte ich umgehen. »Ich bin nicht völ ig hilflos«, sagte ich etwas freundlicher. »Ich kann einen Schutzkreis um mich selbst errichten, wenn es nötig ist. Aber eigentlich bin ich eine Erdhexe. Was die Sache erschwert, weil es schwieriger ist, jemanden zu verhaften, der nicht dieselbe Magie hat wie man selbst.« Ich zog eine Grimasse, die er nicht sehen konnte. »Andererseits habe ich keine Chance, Saladan mit Kraftlinienenergie zu besiegen, also ist es okay, dass ich es nicht mal versuchen werde. Ich werde ihn mit meinen Erdzaubern erledigen oder mit meinem Fuß in seinen Weichteilen.«
    David hielt an einer Ampel. Sein Gesicht zeigte das erste Mal Interesse, als er sich zu mir umdrehte. »Ich habe gehört, dass sie drei Kraftlinien-Kil er erledigt haben.«
    »Oh, das.« Mir wurde warm. »Da hatte ich Hilfe. Das FIB
    war auch da.«
    »Aber Sie haben Piscary al eine erledigt.«
    Die Ampel schaltete um, und ich war ihm dankbar, dass er nicht auf das Auto vor uns auffuhr, um es

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