Band 3 - Blutjagd
zum Anfahren zu drängen. »Trents Securitychef hat mir geholfen«, gab ich zu.
»Er hat ihn abgelenkt«, sagte David leise. »Sie waren diejenige, die ihn bewusstlos geschlagen hat.«
Ich presste die Knie zusammen und drehte mich um, um ihn anzuschauen. »Woher wissen Sie das?«
Davids Kiefer spannte sich an und entspannte sich wieder, aber er hielt den Blick auf die Straße gerichtet. »Ich habe heute Morgen mit Jenks gesprochen.«
»Was!«, rief ich und stieß mir fast den Kopf an der Decke.
»Ist er okay? Was hat er gesagt? Haben Sie ihm gesagt, dass es mir leid tut? Wird er mit mir sprechen, wenn ich ihn anrufe?«
David sah mich schief an, während ich den Atem anhielt. Er bog auf die Schnel straße ab und sagte dann: »Nein zu al en Fragen. Er ist sehr verärgert.«
Ich ließ mich in den Sitz zurücksinken, durcheinander und besorgt.
»Sie müssen ihm danken, fal s er jemals wieder mit Ihnen redet«, sagte David gepresst. »Er hält große Stücke auf Sie, und das ist der Hauptgrund, warum ich meine Meinung nicht geändert habe und Sie jetzt mit zu Saladan nehme.«
Mein Magen verkrampfte sich. »Was meinen Sie?«
Er zögerte, während er ein Auto überholte. »Er ist verletzt, weil Sie ihm nicht vertraut haben, aber er hat nicht ein einziges schlechtes Wort über Sie verloren und hat Sie sogar verteidigt, als ich Sie einen flatterhaften Hohlkopf genannt habe.«
Mir schnürte es die Kehle zu, und ich starrte aus dem Beifahrerfenster. Ich bin so ein Esel.
»Er hängt der verqueren Meinung an, dass er es verdient hätte, dass man ihn anlügt; dass Sie es ihm nicht erzählt haben, weil Sie nicht geglaubt hätten, dass er den Mund halten kann und dass Sie damit wahrscheinlich recht hatten.
Er ist gegangen, weil er Sie im Stich gelassen hat, nicht andersrum. Ich habe ihm gesagt, dass Sie ein Trottel waren, und dass jeder Partner, der mich anlügt, mit aufgerissener Kehle enden würde.« David schnaubte verächtlich. »Er hat mich rausgeschmissen. Ein zehn Zentimeter großer Kerl hat mich rausgeschmissen. Und hat mir erklärt, dass ich Ihnen besser helfe, oder er würde mich verfolgen, sobald das Wetter wärmer wird, und mir im Schlaf eine Lobotomie verpassen.«
»Er könnte es«, sagte ich gepresst. Ich konnte die unterdrückten Tränen in meiner Stimme hören.
»Ich weiß, dass er es könnte, aber deswegen bin ich nicht hier. Ich bin hier wegen der Dinge, die er nicht gesagt hat.
Was Sie mit Ihrem Partner gemacht haben, war erbärmlich, aber eine so ehrenwerte Seele würde nicht so viel von jemandem halten, der es nicht verdient. Al erdings kann ich nicht erkennen, warum er so viel von Ihnen hält.«
»Ich habe die letzten drei Tage versucht, mit Jenks zu reden«, würgte ich um den Kloß in meiner Kehle herum. »Ich versuche, mich zu entschuldigen. Ich versuche, das al es in Ordnung zu bringen.«
»Das ist der zweite Grund, warum ich hier bin. Fehler können aus der Welt geschafft werden, aber wenn sie öfter als einmal passieren, sind es keine Fehler mehr.«
Ich schwieg und bekam Kopfweh, als wir an einem den Fluss überblickenden Park vorbeifuhren und in eine Seitenstraße einbogen. David berührte seinen Kragen, und ich konnte an seiner Körperhaltung ablesen, dass wir fast da waren. »Und es war irgendwie auch meine Schuld, dass es rauskam«, sagte er leise. »Eisenhut hat die Tendenz, die Zunge zu lockern. Das tut mir leid, aber es war trotzdem falsch von Ihnen.«
Es war egal, wie es rausgekommen war. Jenks war wütend auf mich, und ich verdiente es.
David setzte den Blinker und fuhr in eine gepflasterte Einfahrt. Ich zog meinen grauen Rock gerade und rückte meine Jacke zurecht. Dann wischte ich mir über die Augen, setzte mich aufrecht hin und versuchte, professionel auszusehen und nicht, als würde gerade meine gesamte Welt um mich herum zusammenbrechen. Al es, worauf ich mich verlassen konnte, war ein Werwolf, der nichts von mir hielt.
Ich hätte al es dafür gegeben, Jenks auf meiner Schulter sitzen zu haben, der dumme Witze über meine neue Frisur riss oder darüber, dass ich roch wie etwas, das gerade aus einer Scheune gekrochen war. Al es.
»Ich würde den Mund halten, wenn ich Sie wäre«, sagte David finster, und ich nickte, absolut deprimiert. »Das Parfüm meiner Sekretärin ist im Handschuhfach. Sprühen Sie ihre Strumpfhose damit ein. Der Rest riecht okay.«
Gehorsam tat ich, was er gesagt hatte. Meine übliche Abneigung dagegen, dass jemand mir sagte, was ich zu tun
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