Band 3 - Blutjagd
Versicherungsvertreter, keine I.S.-Runner. Check sie auf Zauber, und dann führ sie nach oben. Das Gesetz verpflichtet sie, al es vertraulich zu behandeln, sogar, dass sie überhaupt hier waren.« Er schaute David an und schüttelte sich den Surfer-Pony aus den Augen. »Habe ich recht?«
David lächelte ihn mit diesem Wir-Jungs-halten-zusammen-Grinsen an, das ich so hasste.
»Ja, Sir«, sagte er so laut, dass seine Stimme in der einfachen weißen Diele hal te. »Wir könnten unsere Arbeit nicht machen, wenn es diesen kleinen konstitutionel en Zusatz nicht gäbe.«
Lee hob bestätigend die Hand, drehte sich um und verschwand in den offenen Flur. Eine Tür schloss sich, und ich zuckte zusammen, als Candice nach meiner Aktentasche griff.
Mein Adrenalinspiegel stieg, und ich klammerte mich an der Tasche fest.
»Entspann dich, Grace«, sagte David herablassend, als er sie mir wegnahm. »Das ist nicht ungewöhnlich.«
Die zwei Vamps im Hintergrund traten vor, und ich zwang mich dazu, mich nicht zu bewegen. »Sie müssen meine Assistentin entschuldigen«, sagte David, als er unsere Taschen zu dem Tisch trug und erst seine, dann meine öffnete und zur Inspektion herumdrehte. »Eine neue Assistentin einzulernen ist schrecklich.« *
Candices Gesichtsausdruck wurde spöttisch. »Haben Sie ihr das blaue Auge verpasst?«
Ich errötete und hob unwil kürlich die Hand, um meinen Wangenknochen zu berühren. Mein Blick senkte sich zu meinen hässlichen Schuhen. Offensichtlich funktionierte das dunklere Make-up nicht so gut wie ich gedacht hatte.
»Man muss seine Hündinnen unter Kontrol e halten«, sagte David gut gelaunt. »Aber wenn man sie richtig schlägt, muss man sie nur einmal schlagen.«
Ich biss die Zähne zusammen, und mir wurde warm, als Candice lachte. Ich beobachtete unter halb gesenkten Lidern hervor, wie ein Vamp meine Aktentasche durchwühlte. Sie war vol von Zeug, das nur ein Versicherungsvertreter mit sich herumschleppen würde: ein Taschenrechner mit mehr kleinen Knöpfen als die Ausgehstiefel eines Leprechauns, Schreibblöcke, Ordner mit Kaffeeflecken, nutzlose kleine Kalender, die man an den Kühlschrank pinnen konnte, und Stifte mit Smileys drauf. Es gab auch Quittungen von Läden wie Office Depot und Staples. Gott, es war furchtbar. Sie musterte geistesabwesend eine meiner Geschäftskarten.
Während Davids Aktentasche derselben Durchsuchung unterworfen wurde, wanderte Candice in ein Hinterzimmer.
Sie kam mit einer hässlichen Bril e zurück, durch deren Gläser sie uns provokativ musterte. Mein Herz klopfte, als sie danach ein Amulett hervorzog. Es leuchtete in einem warmen Rot.
»Chad, Liebling«, murmelte sie. »Geh weg. Dein Zauber stört.«
Einer der Vampire errötete und zog sich zurück. Ich fragte mich, für was Chad-Liebling einen Zauber hatte, dessen Erwähnung seine Ohren in dieser besonderen Farbe glühen ließ. Ich atmete auf, als das Amulett grün wurde, und war dankbar, dass ich mich nur auf herkömmlichem Weg verkleidet hatte. Neben mir stand David, seine Finger zuckten. »Geht das nicht etwas schnel er?«, fragte er. »Ich habe noch zwei andere Termine.«
Candice lächelte und drehte das Amulett in den Fingern.
»Hier entlang.«
Mit vorgeblich ungeduldiger Hast klappte David seine Aktentasche zu und zog sie von dem kleinen Tisch. Ich tat dasselbe und war erleichtert, als die zwei Vampire in ein Hinterzimmer verschwanden, aus dem es nach Kaffee roch.
Candice ging langsam die Treppe hinauf und wiegte dabei ihre Hüften so stark, dass man meinen könnte, sie würde sie jeden Moment verlieren. Ich versuchte sie zu ignorieren, während ich ihr folgte.
Das Haus war alt, und jetzt, wo ich es genauer sehen konnte, nicht gut erhalten. Im ersten Stock war der Teppich durchgelaufen, und die Bilder, die in dem offenen Flur um die Treppe hingen waren so alt, dass sie wahrscheinlich mit dem Haus gekommen waren. Die Wandfarbe über der Vertäfelung war dieses widerliche Grün, das vor dem Wandel modern gewesen war, und sah abstoßend aus. Jemand mit einem heftigen Mangel an Fantasie hatte auch einen Teppich dieser Farbe über die zwanzig Zentimeter dicken Dielenbretter gelegt, in die Efeu und Kolibris eingeschnitzt waren. Mich schauderte es bei dem Gedanken an die Schönheiten, die hier wahrscheinlich unter hässlicher Farbe und Synthetik verborgen lagen.
»Mr. Saladan«, verkündete Candice, als sie eine schwarz gestrichene Tür öffnete. Ihr Lächeln war gehässig. Ich folgte David in
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