Band 4 - Blutpakt
sagte ich mir selbst. Verschwinde und spiel mit der Katze. Ich konnte in der Stil e meinen eigenen Herzschlag hören. In der Musikanlage endete das letzte Lied.
»Wirst du wieder mit ihr Blut teilen?«
Es war eine sanfte, zögerliche Frage, und Ivy holte hörbar Luft. »Ich kann nicht.«
»Darf ich?«
Oh, Gott. Dieses Mal bewegte ich mich und zog die Stofftasche eng an mich. Kisten hatte bereits meinen Körper.
Wenn wir Blut teilten, wäre das zu viel für Ivys Stolz. Etwas würde zerbrechen.
»Bastard«, sagte Ivy und stoppte mit diesem Wort meine Flucht.
»Du weißt, was ich für sie empfinde. Ich werde nicht einfach gehen, nur weil du bei Blut eine dämliche Blockade hast.«
Meine Lippen öffneten sich bei seinem bitteren Vorwurf, und Ivy stieß zischend den Atem aus.
»Blockade?«, fragte sie vehement. »Liebe mit dem Blutsaugen zu verbinden ist die einzige Art, die ich gefunden habe, um mich davon abzuhalten, bei jedem, den ich liebe, die Kontrol e zu verlieren, Kisten! Ich dachte, mir ginge es besser, aber offensichtlich ist dem nicht so!«
Ihr Ton war bitter und anklagend gewesen, aber Kisten»
Stimme enthielt seine ganz eigene Frustration.
»Ich verstehe nicht, Ivy«, sagte er, und ich hörte, wie er sich von ihr wegbewegte. »Ich habe es nie verstanden. Blut ist Blut. Liebe ist Liebe. Du bist keine Hure, wenn du das Blut von Jemandem nimmst, den du nicht magst, und du bist keine Hure, wenn du Sex mit jemandem wil st, dem du dein Blut nicht geben wil st.«
»An diesem Punkt stehe ich nun mal, Kisten«, antwortete sie einfach. »Ich werde sie nicht berühren, und du wirst es genauso wenig tun.«
Mein Puls raste, und ich hörte in seinem schweren Seufzen, dass das ein alter Streit war, für den es keine Lösung gab.
»Rachel ist es wert, um sie zu kämpfen«, meinte erdann leise. »Wenn sie mich bittet, werde ich nicht Nein -sagen.«
Ich schloss die Augen, weil ich schon sah, wo das hinführte.
»Und weil du ein Mann bist«, antwortete Ivy bitter, »sie auch kein Problem damit haben, wenn das Blut zu Sex wird, oder?«
»Wahrscheinlich nicht.« Seine Stimme klang selbstbewusst, und ich öffnete wachsam die Augen.
»Verdammt sol st du sein«, flüsterte sie mit gebrochener Stimme. »Ich hasse dich.«
Kisten schwieg. Dann hörte ich das leise Geräusch eines sanften Kusses. »Du liebst mich.«
Mit trockenem Mund stand ich im Flur. Ich hatte Angst, mich in der Stil e, die das letzte Lied hinterlassen hatte, zu bewegen.
»Ivy?«, schmeichelte Kisten. »Ich werde sie nicht von dir weglocken, aber ich werde auch nicht danebensitzen und so tun, als wäre ich aus Stein. Rede einfach mit ihr. Sie kennt deine Gefühle, und sie schläft trotzdem noch im Zimmer neben dir, nicht in einem Apartment am, anderen Ende der Stadt. Viel eicht. .«
Widersprüchliche Gefühle breiteten sich in mir aus. Die Vorstel ung, ein Zimmer mit Ivy zu teilen, schoss mir durch den Kopf und schockierte mich. Daran, wie ich unter diese seidige Decke schlüpfte und mich an ihren Rücken kuschelte, ihr Haar roch, fühlte, wie sie sich umdrehte und ihr entspanntes Lächeln zehn Zentimeter vor mir sah. Ich wusste, wie ihre schläfrigen Augen aussehen würden und was für ein einladendes Geräusch sie von sich geben würde. Was zur Höl e tat ich?
»Sie ist tol kühn«, erklärte Kisten, »impulsiv, und die warmherzigste Person, die ich jemals getroffen habe. Sie hat mir erzählt, was passiert ist, aber sie hält deswegen nicht weniger von dir, oder sich selbst, obwohl es schiefgelaufen ist.«
»Halt den Mund«, flüsterte Ivy. Schmerz und Selbstvorwürfe klangen in ihrer Stimme mit.
»Du hast die Tür aufgestoßen«, klagte er sie an, um sie dazu zu bringen, sich mit dem, was wir getan hatten, auseinanderzusetzen. »Und wenn du sie nicht durch diese Sache führst, wird sie jemand anderen finden, der es tut. Ich muss dich nicht um deine Erlaubnis bitten. Und fal s du mir nicht genau jetzt erklärst, dass du eines Tages versuchen wirst, ein Blutgleichgewicht mit ihr zu finden, werde ich es tun, wenn sie mich fragt.«
Ich erschauderte und zuckte zusammen, als etwas sanft an meinem Bein vorbeistrich. Es war Rex, aber ich war kaum mehr als etwas, woran sie sich auf ihrem Weg ins Wohnzimmer kurz reiben konnte. Offensichtlich folgte sie den Geräuschen von Ivys Leiden.
»Ich kann nicht!«, rief Ivy, und ich zuckte wieder zusammen. »Piscary. .« Sie holte keuchend Luft. »Piscary wird sich einschalten und dafür sorgen, dass ich
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