Band 4 - Blutpakt
geraten. Es war von der anderen Straßenseite gekommen, und ich suchte die Schatten ab, bis ich einen muskulösen Tiermenschen in Jeans und Hemd entdeckte. Er folgte mir schon die ganze Woche. Es war Bret.
Ich zwang meinen Kiefer dazu, sich zu entspannen und nickte ihm respektvol zu. Als Antwort erhielt ich einen zackigen Salut. Mein freier Arm schwang, während ich weiter die Straße entlangging und durch die Pfützen stampfte, die auf meinem Weg lagen. Bret würde mich nicht belästigen.
Ich hatte darüber nachgedacht, ob er versuchte, den Fokus zu suchen - entweder, um sicherzustel en, dass er wirklich zerstört war, oder um sich, fal s dem nicht so war, damit zurück in Walters Gunst zu kaufen -, aber ich glaubte es nicht. Als er auf der Mackinac-Brücke seine Kappe fal en gelassen hatte und davongegangen war, hatte es so ausgesehen, als würde er ein Einzelgänger.
Er beobachtete nur. David hatte monatelang dasselbe getan, bevor er seine Anwesenheit zu erkennen gegeben hatte. Werwölfe, die sich ihrer Stel ung nicht sicher sein konnten, waren geduldig und vorsichtig. Er würde zu mir kommen, wenn er bereit war.
Und ich hatte einfach viel zu gute Laune, um mir darüber Sorgen zu machen. Ich war so froh, wieder zu Hause zu sein.
Meine Fäden waren gezogen, und die Narben waren so fein, dass sie sich leicht verstecken ließen. Mein Humpeln verschwand langsam, und dank des Fluches, den ich zur Verwandlung in einen Wolf verwendet hatte, hatte ich absolut keine Sommersprossen mehr. Die kühle Luft glitt leicht in meine Lunge, als ich mich bewegte, und ich fühlte mich verwegen. Verwegen und böse in meinen Vampirstiefeln und Jenks' Fliegerjacke. Ich trug die Kappe, die Jenks von den Inselwerwölfen gestohlen hatte, und das gab dem Ganzen noch einen netten Touch von Bad Girl. Der Kerl hinter dem Tresen im Laden an der Ecke hatte mich für süß gehalten.
Ich ging an meinem zugedeckten Auto in der offenen Garage vorbei, und das dämpfte meine Laune ein wenig.
Die I.S. hatte mir meinen Führerschein abgenommen. Das war einfach nicht fair. Ich hatte ihnen jede Menge politische Scherereien erspart, und bekam nicht mal ein Dankeschön dafür. Nein, stattdessen nahmen sie mir den Führerschein ab.
Ich zwang meine Stirn sich zu glätten, weil ich gut gelaunt bleiben wol te. Die I.S. hatte auf der letzten Seite des Lokalteils der Zeitungen veröffentlicht, dass ich von jedem Verdacht reingewaschen war, etwas mit dem Unfal toten auf der Brücke zu tun gehabt zu haben. Aber hinter geschlossenen Türen hatte mir irgendein untoter Vamp das Leben schwer gemacht, weil ich versucht hatte, mit einem so mächtigen Artefakt al ein zurechtzukommen, statt es ihnen zu bringen. Er hatte erst aufgegeben, als Jenks ihm androhte, ihm die Eier abzuschneiden und sie mir zu geben, damit ich eine magische Bola daraus basteln konnte. Solche Freunde muss man einfach lieben.
Dem Untoten war es auch nicht gelungen, mich zu einem Geständnis zu bringen, dass ich Peter töten wol te, und das hatte ihn ohne Ende genervt. Er war wunderschön gefährlich gewesen, mit schneeweißem Haar und einem scharfen Gesicht, und auch wenn er mich genug aufgeregt hatte, um seine Kinder zu bekommen, es war ihm nicht gelungen, mich vergessen zu lassen, dass ich Rechte hatte.
Nicht, nachdem ich Piscary überlebt hatte - der sich einen Scheißdreck um meine Rechte gekümmert hatte. Die gesamte nationale I.S. war sauer auf mich, weil sie davon ausgingen, dass der Fokus mit Nick von der Brücke gefal en war, statt in ihre Hände.
Es gab immer noch eine andauernde Rund-um-die-Uhr-Suche nach dem Artefakt auf dem Grund der Enge. Die Einheimischen hielten das für dämlich, weil die Strömung es bereits kurz nach dem Sinken des Trucks in den Huronsee getragen hätte, und ich hielt es für dämlich, weil das echte Artefakt in Jenks' Wohnzimmer versteckt war. Nachdem die Dinge nun einmal so standen, konnte mich die I.S. nicht einknasten, aber mit den zusätzlichen Punkten nach meinem Unfal mit Peter konnten sie mir den Führerschein abnehmen.
Meine Wahl war entweder für sechs Monate Bus fahren oder noch mal in die Fahrschule gehen. Gott, nein. Ich wäre die Älteste in der Klasse.
Mit nicht mehr ganz so guter Laune stieg ich zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe zur Kirche hoch und spürte, wie mein Bein protestierte. Ich zog die schwere Holztür auf, glitt nach drinnen und nahm genüsslich den Geruch nach Tomaten und Speck in mich auf.
Der Pizzateig war
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