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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Weile in die Länge zogen, wären wir klatschnass.
    »Er hat gesagt, dass er zurückkommt, und das ist er auch, gerade lang genug, um sein Apartment auszuräumen und zu verschwinden. Kein >Auf Wiedersehens nicht mal ein >Es war schön, Baby, aber ich muss jetzt weg<. Ich muss ihm ins Gesicht sagen, dass er quer über mich drübergetrampelt ist und dass ich ihn nicht mehr liebe.«
    Jenks hob die Augenbrauen, und ich wünschte mir, er wäre größer, damit ich ihm das Grinsen aus dem Gesicht wischen könnte. »Das ist so ein weibliches Beendigungsding, oder?«, fragte er, und ich grinste abfäl ig.
    »Schau«, sagte ich. »Ich werde Jax holen und Nicks dämlichen Hintern aus was auch immer für einem Dreck ziehen, in den er sich manövriert hat. Kommst du mit mir, oder verschwendest du deine Zeit auf dämliche Aufträge für Geld, das du dann auf ein Flugticket verschwenden kannst, das dich für drei Tage ins Krankenhaus bringt?« Ich sprach jetzt langsamer, weil ich davon ausging, dass ich jetzt an seine Liebe zu Matalina appel ieren konnte, ohne dass er davonflog. »Matalina hat Angst, Jenks. Sie hat Angst, dass du nicht zurückkommst, wenn du al ein gehst.«
    Sein Gesicht verlor jeden Ausdruck, und für einen Moment glaubte ich, dass ich zu weit gegangen war. »Ich kann das auch al ein«, sagte er zornig. »Ich brauche deine Hilfe nicht.«
    Meine Gedanken wanderten zu seiner ungesicherten Essensversorgung und den kalten nördlichen Nächten. In Michigan konnte es im Mai schneien. Jenks wusste das.
    »Sicher kannst du das«, sagte ich. Ich verschränkte die Arme und starrte ihn an. »Genauso, wie ich diese Fairy-Kil er letzten Herbst auch ohne deine Hilfe überlebt hätte.«
    Er schürzte die Lippen und holte tief Luft, um etwas zu sagen. Seine Hand hob sich, und er zeigte mit dem Finger auf mich. Ich riss spöttisch die Augen auf. Langsam fiel seine Hand wieder nach unten. Er stand immer noch auf dem Kantholz und ließ die Flügel hängen. »Du gehst?«
    Ich kämpfte darum, mir meine Hoffnung nicht anmerken zu lassen. »Ja«, sagte ich. »Aber um eine Chance zu haben, brauche ich einen Experten in Umgehung von Security-An-lagen, einen Kundschafter und jemanden, dem ich genug vertraue, dass er mir den Rücken deckt. Ivy kann es nicht machen. Sie kann Cincinnati nicht verlassen.«
    Jenks' Flügel flatterten kurz und wurden dann wieder stil .
    »Du hast mir echt wehgetan, Rachel.« v
    Meine Brust verkrampfte sich vor Schuldgefühlen. »Ich weiß«, flüsterte ich. »Und es tut mir leid. Ich verdiene deine Hilfe nicht, aber ich bitte dich darum.« Ich hob den Kopf und sah ihn flehend an. Zum ersten Mal zeigte sein Gesicht wirklich den Schmerz, den ich ihm zugefügt hatte, und mein Herz brach gleich noch mal.
    »Ich denke drüber nach«, sagte er und hob ab.
    Ich ging einen zögerlichen Schritt auf ihn zu. »Ich fahre morgen. Später Vormittag.«
    Mit klappernden Flügeln schoss Jenks in meine Richtung.
    Fast hätte ich die Hand gehoben, damit er darauf landen konnte, aber es würde mich zu sehr verletzen, wenn er sie nicht annahm. »Ich denke, das ist früh für eine Hexe«, sagte er. Das Geräusch seiner Flügel wurde höher, bis meine Augäpfel davon wehtaten. »Okay. Ich komme mit dir, aber ich komme nicht zurück in die Firma. Das ist ein einmaliges Ding.«
    Meine Kehle wurde eng, und ich schluckte einen Frosch im Hals herunter. Er würde zurückkommen. Ich wusste es genauso gut wie er. Ich wol te ein überschwängliches »Ja!«
    herausschreien. Ich wol te jubeln, bis die vorbeilaufenden Leute mich anstarrten, aber stattdessen lächelte ich ihn zittrig an. »Okay«, sagte ich, so erleichtert, dass ich fast heulte.
    Heftig blinzelnd folgte ich ihm zum Ausgang der Gasse.
    Obwohl sich Jenks früher unter meiner Kappe versteckt hätte, um dem Regen zu entgehen, war das jetzt noch zu viel verlangt. »Kannst du mich heute nach Mitternacht in der Kirche treffen?«, fragte ich. »Ich muss noch ein paar Zauber vorbereiten, bevor wir losziehen.«
    Wir verließen die Gasse zusammen, und das bisschen mehr Hel igkeit sorgte dafür, dass ich mich fühlte, als hätten wir gerade ein schwarzes Loch verlassen. Wir waren beide extrem vorsichtig; die Muster waren vertraut, aber wir waren beide so verletzlich.
    »Das kann ich machen«, sagte Jenks nachdenklich und schaute zu den Regenwolken hoch.
    »Gut. Gut.« Ich lauschte meinen Schuhen auf dem Bürgersteig und fühlte die Erschütterung meiner Schritte in meiner Wirbelsäule. »Hast

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