Band 4 - Blutpakt
versuchte, mich zu bewegen, wurde sein Griff fester.
»Es geht ihr jetzt besser«, sprach er weiter, und seine blauen Augen flehten mich an, ihm zuzuhören. »Es hat lange gedauert, um die Muster zu durchbrechen, und noch länger, damit sie sich selbst wieder etwas mögen konnte. Ich habe sie noch nie glücklicher gesehen, und ob es dir gefäl t oder nicht, es ist deinetwegen. Sie liebt Skimmer, aber diese Frau ist ein großer Teil von dem, was Ivy war, und wenn du gehst. .«
Ich biss die Zähne zusammen und versteifte mich, weil mir das, was ich hörte, überhaupt nicht gefiel. »Ich bin nicht Ivys Hüter!«, sagte ich, und mein Magen verkrampfte sich. »Dafür habe ich mich nicht gemeldet, Kisten!«
Aber er lächelte nur, sanft, verständnisvol und bedauernd.
Ich mochte Ivy - ich mochte sie, respektierte sie und wünschte mir, ich hätte nur die Hälfte ihrer Wil ensstärke -, aber ich wol te nicht, dass jemand sich so sehr auf mich verließ. Zur Höl e, ich konnte kaum auf mich selbst aufpassen, und noch weniger auf einen mächtigen, seelisch missbrauchten Vampir.
»Sie wird dich nicht um mehr bitten, als du geben kannst«, sagte er. »Besonders, wenn sie es braucht. Aber du bist mit ihr zusammengezogen, und, noch wichtiger, du bist geblieben, während eure Beziehung angefangen hat, sich zu entwickeln.«
»Entschuldigung?« Ich versuchte, mich zurückzuziehen. Er wol te nicht loslassen, und ich musste mich losreißen, um zwei Schritte zurückzutreten.
Kistens Gesichtsausdruck war leicht anklagend. »Sie hat dich gebeten, ihr Nachkomme zu sein«, sagte er.
»Und ich habe abgelehnt!«
»Aber du hast ihr vergeben, dass sie versucht hat, dich zu zwingen, und du hast es ohne nachzudenken getan.«
Das war Mist. Ich hatte das al es schon mal gehört. Warum machte er so eine große Sache draus? »Nur, weil ich ihr auf den Rücken gesprungen bin und ihr ins Ohr gekeucht habe, während wir einen Übungskämpf hatten!«, sagte ich. »Ich habe sie zu weit getrieben, und es war nicht ihr Fehler.
Außerdem hatte sie Angst, dass Piscary mich töten würde, wenn sie mich nicht zu ihrem Nachkommen macht.«
Kisten nickte, und seine Ruhe half mir dabei, meine Wut gehen zu lassen. »Es war eine Situation, in der keiner gewinnen konnte«, sagte er sanft. »Und ihr seid beide so gut wie möglich damit umgegangen. Aber der Punkt ist, du hast sie angesprungen, obwohl du wusstest, was es auslösen könnte.«
Ich holte Luft, um zu widersprechen, und drehte mich dann nervös weg. »Es war ein Fehler, und ich war der Meinung, dass es falsch wäre zu gehen, weil ich einen Fehler gemacht habe.«
»Warum nicht?«, beharrte er. »Leute gehen ununterbrochen, weil jemand einen Fehler gemacht hat.«
Verängstigt versuchte ich, mich an ihm vorbeizuschieben.
Ich musste hier raus.
»Rachel«, sagte er laut und riss mich zu sich. »Warum bist du genau da nicht gegangen? Niemand hätte deswegen weniger von dir gehalten.«
Ich holte Luft und atmete langsam aus. »Weil sie meine Freundin ist«, sagte ich, ohne ihn anzusehen. Ich sprach leise, damit er nicht hörte, dass meine Stimme zitterte.
»Deswegen. Und es wäre nicht fair, wegen meines Fehler zu gehen, wenn sie sich doch auf mich. . verlässt.«
Meine Schultern sackten nach unten, und Kistens Griff wurde sanfter, als er mich zu sich zog.
»Verdammt, Kist«, sagte ich, legte meine Wange gegen sein Hemd und atmete seinen Geruch ein. »Ich kann kaum auf mich selbst aufpassen. Ich kann sie nicht auch noch retten.«
»Niemand hat gesagt, dass du das musst«, sagte er, und seine Stimme rumpelte in seiner Brust. »Und niemand sagt, dass es so bleiben wird. Dir zu helfen, am Leben und trotz deiner Narbe ungebunden zu bleiben, gibt Ivy das Gefühl, einen Sinn zu haben - dass sie die Welt zu einem besseren Ort macht. Weißt du, was es für einen Vampir bedeutet, so etwas zu finden? Sie stützt sich schwerer auf dich als ich, weil sie sich für dich verantwortlich fühlt und du ihr etwas schuldest.«
Das auch noch, dachte ich und erinnerte mich daran, wie verwundbar mich meine ungebundene Vampirnarbe machte.
Aber es war nicht meine Schuld gegenüber Ivy, die verhindert hatte, dass ich gegangen war. Nick hatte gesagt, dass ich Ausreden fand, in einer gefährlichen Situation zu bleiben, dass ich gewol t hatte, dass sie mich beißt. Das konnte ich nicht glauben. Es war nur Freundschaft. Oder?
Kistens Hand auf meinem Haar war beruhigend, und ich legte meine Arme um seine Hüfte und fand
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