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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Eingangstür beobachten und selbst ungesehen bleiben konnte. Ich war zu früh. Wenn ich ihn erwischen konnte, bevor er reinging, wäre es am besten. Aber dann erstarrte ich, als ich ein vertrautes Flügelgeräusch hörte.
    Mein Gesicht versteinerte und wandte sich nach oben, wo ich einen Pixie in einem schwarzen Body sehen konnte, der an einem dreckigen, mit Vogeldreck verschmierten Fenster ein Stück sauber wischte, um hineinschauen zu können.
    Scham ließ meine Stimme versagen. Gott, ich war so dämlich gewesen. Ich nahm es ihm nicht übel, dass er gegangen war, weil er geglaubt hatte, dass ich ihm nicht vertraute. Die hässliche Wahrheit war, ich hatte ihm tatsächlich nicht vertraut. Zur letzten Sonnenwende hatte ich herausgefunden, dass Trent Kalamack ein Elf war. Den reichen Hurensohn dazu zu bringen, mich nicht zu töten, weil ich wusste, dass Elfen nicht ausgestorben, sondern in den Untergrund gegangen waren, hatte mich ein schönes Stück Erpressung gekostet. Herauszufinden, was für eine Art Inderlander Trent war, war zum Heiligen Gral der Pixie-Welt geworden, und ich wusste, dass die Versuchung, es herumzuerzählen, für Jenks zu viel gewesen wäre.
    Trotzdem, er hatte Besseres verdient als meine Unterlassungslüge, und ich hatte Angst, dass er mir selbst jetzt nicht zuhören würde.
    Jenks schwebte und war völ ig darauf konzentriert, was sich drinnen abspielte. Seine Libel enflügel waren in seinem ruhigen Zustand quasi unsichtbar, und kein Körnchen Pixiestaub rieselte von ihm herab. Er sah selbstbewusst aus und trug ein rotes Stirnband, was eine Schutzmaßnahme war, fal s er versehentlich in das Revier eines fremden Pixie oder Fairy eindrang. Sozusagen ein Versprechen, schnel wieder zu verschwinden, ohne Absicht, im Revier zu wildern.
    Nervös sammelte ich meinen Mut. Ich warf einen Blick auf die Wand der Gasse, bevor ich mich daran lehnte und versuchte, lässig auszusehen.
    »Und, betrügt sie ihren Ehemann?«, fragte ich.
    »Nö«, sagte Jenks, und seine Augen blieben auf das konzentriert, was sich jenseits der Scheibe abspielte. »Sie macht einen Fitnesskurs, um ihn zu ihrem fünfundzwanzigjährigen Jubiläum zu überraschen. Er verdient sie nicht, der misstrauische Bastard.«
    Dann zuckte er zusammen und schoss zwei Meter nach hinten, sodass er fast gegen das nächste Gebäude knal te.
    »Du!«, schrie er und Pixiestaub rieselte von ihm wie Sonnenstrahlen. »Was zur Höl e tust du hier?«
    Ich stieß mich von der Wand ab und machte einen Schritt nach vorne. »Jenks -«
    Er ließ sich fal en wie ein Stein, um vor mir zu schweben, und zeigte mit dem Finger auf mich, während der Pixiestaub, den er von sich gegeben hatte, langsam auf mich rieselte.
    Wut verzerrte sein winziges Gesicht und ließ ihn grimmig und beängstigend aussehen. »Sie hat es dir gesagt!«, schrie er gel end. Sein Kiefer war verkrampft und das Gesicht unter den blonden Haaren rot.
    Ich trat beunruhigt einen Schritt zurück. »Jenks, sie macht sich nur Sorgen -«
    »Zur Höl e mit euch beiden«, knurrte er. »Ich bin weg.«
    Er drehte sich um, seine Flügel waren nur ein roter Schimmer. Genervt zapfte ich eine Kraftlinie an. Energie floss und glich sich in der Zeitspanne aus, die eine Seifenblase zum Platzen brauchte. »Rhombus«, blaffte ich und stel te mir einen Kreis vor. Eine goldene Wand erhob sich summend, so dick, dass sie den Blick auf die gegenüberliegenden Wände verschwimmen ließ. Ich stolperte. Mein Gleichgewicht war nicht das Beste, weil ich mir nicht einmal die Zeit genommen hatte, so zu tun, als zöge ich einen Kreis in die Luft.
    Jenks kam kaum zwei Zentimeter vor dem Schutzkreis zum Stehen. »Du kranke, dämliche Hexe!«, kreischte er, weil ihm anscheinend nichts Schlimmeres einfiel. »Lass mich raus. Ich sol te dein Auto kil en. Ich sol te Schneckeneier in deinen Pantoffeln verstecken! Ich sol te, ich sol te. .«
    Mit den Händen auf den Hüften schob ich mich direkt vor ihn. »Yeah, du sol test, aber zuerst wirst du mir zuhören!«
    Seine Augen weiteten sich, und ich lehnte mich vor, bis er zurückwich. »Was stimmt nicht mit dir, Jenks? Das kann nicht al es deswegen sein, weil ich dir nicht gesagt habe, was Trent ist!«
    Jenks' Gesicht verlor jeden Ausdruck von Überraschung.
    Sein Blick glitt zu den Verbänden und Verletzungen an meinem Hals und dann weiter zu meinem Schmerzamulett.
    Anscheinend nur durch Wil enskraft verengte er dann seine Augen in altem Ärger.
    »Das stimmt!«, sagte er und schwebte dabei

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