Band 5 - Blutlied
des älteren Vampirs. »Ivy«, flötete er, »meine süße Ivy. Endlich widersetzt du dich mir. Komm zu mir, kleiner Fisch. Es ist Zeit, den Tangwald zu verlassen und frei zu schwimmen wie das Raubtier, das du bist.«
Nein, dachte ich entsetzt, als mir klar wurde, dass al es -die Angst, der Schmerz, die Agonie - nur dazu gedacht gewesen waren, Ivy dazu zu bringen, sich ihm zu stel en und damit seine Vision zu vol enden, dass er in ihr eine Gleichgestel te finden konnte.
»Es wird wehtun wie die Sonne«, warnte Piscary, die Arme weit geöffnet, um sie zu umarmen, während sie mit weißem Gesicht zurückwich. »Dein letztes Blut wird süß sein in mir.«
Edden, wieder bei Bewusstsein, krabbelte zu mir, und ich schlug ihn schwach, als er versuchte, sich meinen Nacken anzusehen. »Erschießen Sie ihn«, hauchte ich und musste mich fast übergeben, als ich nach oben griff und meinen Hals offen fand. »Er wird sie umbringen«, flüsterte ich, aber Edden war das anscheinend egal. Ivy hatte Piscary herausgefordert. Er würde sie umbringen, damit sie zusammen eine untote Existenz beginnen konnten. »Ivy, nein«, sagte ich, lauter, weil Edden mir nicht zuhörte. »Das wil st du. . nicht.«
Piscary hob eine Augenbraue. »Geduld, Hexe«, sagte er und griff dann nach Ivy.
Panik überwältigte ihr Training, und Ivy wich zurück. Sie schrie, hoch und schril , und das Geräusch erschütterte mich.
Er presste sie gegen den Spiegel, sein Mund an ihrem Hals, als er sich tief vergrub, um es schnel zu beenden.
Sie widersetzte sich ihm nicht. Sie wol te sterben, das war der einzige Weg, wie sie ihn bekämpfen und darauf hoffen konnte, mich zu retten. Sie ließ sich töten, um mich zu retten.
»Nein«, schluchzte ich und versuchte aufzustehen, aber Edden hielt meinen Arm fest. Er ließ nicht los. »Nein!«
Ein blonder Schatten sprang sie an. Mit einem Grunzen schwang Skimmer den Arm des Papierschneiders wie eine Axt gegen Piscarys Nacken. Er traf mit einem fleischigen Schlag.
Piscary zuckte zusammen. Er zog sich von Ivy zurück und gab ihren aufgerissenen Nacken frei. Blut floss. Er hatte sie tief gebissen, ein Todesbiss.
Vor Wut und Angst weinend schlug Skimmer ein weiteres Mal zu. Mein Magen hob sich bei dem Geräusch, als die Klinge diesmal Piscarys Kehle traf. Seine Hände glitten von Ivy ab, und Skimmer holte noch einmal aus, mit einem Schrei blinder Frustration, diesmal gezielt auf dieselbe Stel e.
Die Klinge schlug beim dritten Mal durch, und Skimmer stolperte und fiel weinend auf die Knie, als Piscary in sich zusammenfiel. Die blutige Klinge, die sie immer noch festhielt, klirrte, als ihre Hand auf dem Boden aufkam.
»Heilige Mutter Gottes«, fluchte Edden, und seine Hand rutschte von mir ab.
Vor dem Spiegel zusammengefal en, starrte Ivy ungläubig Piscary an. Sein abgetrennter Kopf sah zu ihr auf, und seine Augen blinzelten einmal, bevor sich seine Pupil en silbern verfärbten und leer wurden. Er war tot. Skimmer hatte ihn getötet. Dünne Ströme von Blut flössen aus seinem durchtrennten Hals, um dann zu versiegen.
»Piscary?«, flüsterte Ivy wie ein verlassenes Kind und kippte dann um.
»Nein!«, kreischte Skimmer. Weinend kroch sie zu Ivy. Ihre Hände färbten sich rot, als sie versuchte, das Blut zu stoppen, das aus Ivys Hals quol . »Gott, bitte, nein!«
Die Tür öffnete sich mit einem Knal , und das Geräusch des Bohrers, den sie verwendet hatten, um sie aufzubrechen, verstummte, als Leute in den Raum stürmten. Zwei stürzten sich auf Skimmer. Sie kämpfte gegen sie, aber ihre Bewegungen waren ziel os und einfach abzuwehren. Drei kümmerten sich um Ivy, und ich hörte ihr rhythmisches Zählen, als sie einen Wiederbelebungsversuch starteten. Oh Gott. Sie war tot. Ivy war tot.
Ich kroch unter den Tisch, vergessen, als Füße herumeilten, um Trent aus seiner Ecke zu ziehen und Mr. Ray und Mrs.
Sarong aus dem Raum zu bringen. Ein Laken wurde über Piscary gelegt. Beide Teile von ihm.
Ivy war tot. Kisten war tot. Jenks . .
»Nein«, flüsterte ich, und meine Augen liefen über, als ich in mich zusammensackte. Jenks, dachte ich verzweifelt, und in meinem Hals bildete sich in unbeweglicher Klumpen. Wo ist Jenks? Piscary hatte ihn geschlagen.
Der körperliche Schmerz ließ nach, aber der andere nicht.
Jenks. Wo war Jenks? Mein Hals war kalt, und ich wol te ihn nicht berühren. Ich stieß in einem Schluchzen den Atem aus.
Oh Gott, ich hatte Schmerzen. Von unter dem Tisch sah ich glänzende Schuhe und drei
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