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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Überresten meines Kraftlinienzaubers herum. »Was sol es sein?«, fragte er, während er den Tiegel in der Hand hielt und mit einem Finger in der Asche herumfuhr. »Ewiges Leben? Ungekannter Reichtum? Unbegrenztes Wissen?«
    Mir gefiel nicht, wie er Daumen und Zeigefinger aneinan-derrieb und an der Asche roch, als würde das etwas bedeuten. »Hör auf damit«, sagte ich.
    Er stel te den Tiegel ab. Der Anblick der eleganten Figur in der Robe, die etwas so Al tägliches tat, wie sich ein Stück Küchenrol e abzureißen, um sich daran die Finger abzuwischen, wirkte seltsam. Ich runzelte die Stirn, und meine Anspannung stieg, als er sich hinhockte, um sich meine Zauberbücher anzuschauen.
    »Lass das«, murmelte ich und wünschte mir, Ceri würde sich beeilen.
    Mit ein paar lateinischen Kraftausdrücken zog Minias seine Finger von meinen Büchern zurück. Als er aufstand, hatte er meine kupfernen Zaubertöpfe in der Hand. Im kleinsten davon lag meine Splat Gun. Einen Moment lang machte ich mir Sorgen, da die Zauber darin, auch wenn sie abgelaufen waren, genug von meiner Aura enthielten, um den Schutzkreis zu brechen. Minias beachtete sie aber nicht weiter, sondern betrachtete den größten Topf. Das war der, der mit Ivys Kopf Bekanntschaft gemacht hatte, und es gefiel mir nicht, als er ihn anklagend und angewidert hochhielt.
    »Du benutzt den doch nicht wirklich?«, fragte er.
    »Würdest du einfach damit aufhören?«, protestierte ich.
    Gott, was hatte er nur? Was Neugier betraf war er schlimmer als Jenks. Mit amüsiert hochgezogenen Augenbrauen stel te Minias die Zaubertöpfe ab und schnappte sich das auf der Arbeitsfläche liegende Zauberbuch. Ich biss die Zähne zusammen und schwieg. Seine Mundwinkel hoben sich amüsiert, und er hielt das Buch offen in einer Hand, während er seinen Hut zurechtrückte und sich auf die Arbeitsfläche setzte. Sein Lockenkopf berührte fast die Töpfe und Kräuter.
    Ich trat einen Schritt nach vorn.
    »Schau«, sagte ich ruhig, »es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du versucht hast, mich zu erreichen. Können wir einfach diese Mal-Sache regeln, damit wir al e mit unserem Leben weitermachen können?«
    Er starrte in das Buch, nahm seinen Hut ab und murmelte:
    »Deswegen bin ich hier. Du hattest Zeit, dir einen Wunsch auszudenken. Es ist fast fünfhundert Jahre her, dass ich Umgang mit Endlichen hatte, und ich wil eigentlich jetzt nicht wieder damit anfangen. Also lass hören.«
    Ich senkte den Kopf und setzte mich nervös auf die Arbeitsfläche neben der Spüle. Endliche, hm? Ich legte die Arme um die angezogenen Knie und dachte an Jenks'
    kürzere Lebensspanne, und wie Wünsche immer zurückkamen, um einen zu beißen. Sicher, der, den ich gemacht hatte, um aus der I.S. rauszukommen, hatte funktioniert, aber ich musste immer noch die Dämonenmale loswerden, die daraus entstanden waren. Wenn ich um eine längere Lebenszeit für Jenks bat, würde er die viel eicht in einem Zustand verleben, in dem er zu nichts fähig war. Oder viel eicht würde er der erste Vampirpixie, oder etwas anderes, ähnlich Unangenehmes. »Ich wil keinen Wunsch«, flüsterte ich und fühlte mich wie ein Feigling.
    »Nein?« Offensichtlich überrascht ließ der Dämon seine Beine baumeln, sodass sie meine Zauberbücher verdeckten.
    »Du wil st einen Fluch?« Sein glatt rasiertes Gesicht verzog sich schlecht gelaunt. »Ich habe noch nie eine Hexe unterrichtet, aber wahrscheinlich könnte ich irgendwas in deinen harten Schädel pressen.«
    Interessant. »Ich wil nicht wissen, wie man einen Fluch windet«, sagte ich. »Zumindest nicht von dir.«
    Minias riss seinen Blick von meinen trocknenden Eibenstücken in der Ecke los, legte den Kopf schief und schaute mich an, als wäre ich plötzlich interessant geworden.
    »Nein?«, fragte er. Er machte mit einer Hand eine fragende Geste. »Was wil st du dann?«
    Nervös glitt ich von der Arbeitsfläche. Ich wol te nichts ohne Ceri machen, aber Nein zu sagen schien mir harmlos genug zu sein. »Ich wil nichts.«
    Minias' Lächeln wurde wieder gönnerhaft. »Und das glaube ich, wenn die zwei Welten kol idieren.«
    »Naja, schon, ich wil so einiges«, sagte ich bitter. Es gefiel mir nicht, dass man mir al es anbot, wenn es zu bekommen mehr Ärger machen würde, als es in erster Linie nicht zu haben. »Ich wil , dass mein Partner länger lebt als blöde zwanzig Jahre. Ich wil , dass meine Freundin ein wenig Frieden in ihrem Leben und ihren Entscheidungen findet. Ich wil meine

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