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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sich angewidert. Zufrieden schloss ich das Lehrbuch und fing an aufzuräumen, bevor Ivy nach Hause kam.
    »Ich habe dir gesagt, dass ich nicht. .« Ich brach ab, als meine Nase anfing zu jucken. »Ich bin nicht. .«, begann ich noch mal und riss die Augen auf. Jenks starrte mich entsetzt an.
    Mit tränenden Augen wedelte ich mit den Händen.
    »Hatschi!«, rief ich und kauerte mich zusammen, sodass mein Haar über mein Gesicht fiel. Es folgte noch ein Niesen, dann noch eines. Ach scheiße, ich hatte al es nur noch schlimmer gemacht.
    »Zum Wandel damit«, keuchte ich zwischen zwei Niesern.
    »Ich weiß, dass ich es richtig gemacht habe!«
    »Ivy hat Pil en«, sagte Jenks. Ich konnte seine Flügel hören, aber ich war zu beschäftigt damit, Luft zu bekommen, um ihn anzuschauen. Er klang besorgt. »In ihrem Badezimmer«, fügte er hinzu. »Viel eicht helfen die.«
    Ich nickte, nur um dann noch mal zu niesen. Ivy hatte sich letzten Frühling, als wir aus Michigan zurückgekommen waren, eine Erkältung geholt. Sie war drei Tage lang keuchend und rotzend in der Kirche herumgewandert -und hatte mich jedes Mal angefaucht, wenn ich angeboten hatte, ihr einen Zauber zu machen. Stattdessen hatte sie jeden Nachmittag mit ihrem Orangensaft Pil en geschluckt.
    Ich atmete keuchend, und meine Nase kitzelte weiter.
    Dreck. Ich nieste wieder, als ich in den Flur schlurfte. »Ich bin nicht al ergisch gegen Katzen«, betete ich mir vor, während ich nach dem Lichtschalter fummelte. Mein Spiegelbild sah schrecklich aus, mit den in al e Richtungen abstehenden Haaren und der laufenden Nase. Ich öffnete den Schrank und fühlte mich unbehaglich dabei, in Ivys Sachen herumzuwühlen.
    »Die hier!«, sagte Jenks und zog an einem dünnen, bernsteinfarbenen Glas.
    Ich nieste noch dreimal, während ich versuchte, das dämliche Ding zu öffnen und gleichzeitig zu lesen, dass ich al e vier Stunden zwei Pil en nehmen sol te. Warum verdammt noch mal hatte ich versucht, Kraftlinienmagie zu verwenden? Ich hätte es besser wissen sol en, als mich selbst mit einem medizinischen Zauber therapieren zu wol en. Die Schwestern in der Notaufnahme würden sich totlachen, wenn ich ankam, um mir den Gegenzauber zu holen.
    Ich starrte Jenks an und riss die Augen auf. Ein weiteres Niesen baute sich auf und es fühlte sich an wie ein großes.
    Ohne Wasser nahm ich zwei Pil en, starrte zur Decke und versuchte zu schlucken.
    »Wasser, Rache!«, sagte Jenks und schwebte über dem Wasserhahn. »Du musst sie mit Wasser schlucken!«

    Ich wedelte ihn beiseite, schluckte sie trocken und zog dann eine Grimasse. Und wie von Geisterhand verschwand das Jucken in meiner Nase.
    Ich konnte es nicht glauben und atmete vorsichtig ein.
    Jenks tickte über dem Zahnputzbecher fast aus, also fül te ich ihn, schluckte pflichtbewusst ein wenig Wasser und fühlte, wie die Pil en meinen Hals entlangrutschten.
    »Verdammt«, fluchte ich bewundernd. »Die sind tol . Sie haben sofort gewirkt!« Ich stel te den Becher ab, hob das Pil englas hoch und las das Etikett. »Wie viel kosten die überhaupt?«
    Jenks' Flügel klapperten, und er sank langsam nach unten.
    »So schnel wirken sie nicht.«
    Ich warf ihm einen Blick zu. »Wirklich?«
    Er sah besorgt aus. Seine Füße berührten das Waschbecken, und seine Flügel hörten auf, sich zu bewegen.
    Er holte Luft, um etwas zu sagen, aber ein sanftes Plopp ließ uns beide aufschrecken. Mein Puls raste, und ich fühlte, wie jemand die Kraftlinie anzapfte. Erschrocken stolperte ich gegen Ivys schwarze Toilettenschüssel. Ich fiel mit einem kleinen Aufschrei hin, und mein Hintern knal te auf den Boden. »Au«, sagte ich und hielt mir den El bogen.
    »Hexe!«, erklang eine nachhal ende Stimme, und ich schob mein Haar zur Seite und erblickte eine in eine Robe gekleidete Figur auf der Türschwel e. »Warum, bei Cormels Keimdrüsen, schmeckt mein Kaffee nach Löwenzahn?«
    Ach Dreck, es war Minias.

    12
    »Raus, Jenks«, kreischte ich und kämpfte mich auf die Füße.
    Minias rauschte in Ivys Badezimmer. Sein glattes Gesicht war irritiert verzogen. Panisch drückte ich mich gegen ein weiches schwarzes Handtuch, das zwischen der Kommode und der Badewanne hing. »Fass mich nicht an«, schrie ich und warf ihm dann den Inhalt von Ivys Pil englas entgegen.
    Ich spürte, wie er einen Schutzkreis errichtete. Jenks war unter der Decke und schrie etwas, während die kleinen weißen Pil en harmlos an Minias Schild aus schwarzem Jenseits abpral ten.
    Ich musste

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