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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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fair. Das ist verdammte Scheiße nochmal nicht fair!

    »Du warst da, Jenks«, sagte ich und wischte mir über das Gesicht, um mir die Haare aus den Augen zu streichen. »Du hast gesagt, dass du die ganze Nacht bei mir warst. Wer hat mich gebissen? Wer hat mir den Vergesslichkeitstrank gegeben?« Ich schaute Keasley an und fühlte mich verraten.
    »Warst du es?«, bel te ich, und der alte Mann schüttelte den Kopf, so traurig, dass ich ihm glaubte.
    »Rache«, stammelte Jenks und zog damit meine Aufmerksamkeit auf sich, während er auf dem Tresen immer weiter zurückwich. »Nicht. Du warst verrückt. Du warst kurz davor, dir selbst etwas anzutun. Wenn ich es nicht getan hätte, wärst du tot.«
    Entsetzt rang ich um Luft. Jenks hat mir den Trank gegeben?
    Ich fühlte mich wieder, als würde ich gleich in Ohnmacht fal en. Ich griff hinter mich und schüttete das Salzwasser aus der Auflösungsschüssel über Ivy. Keasley zog seine ausgeblichenen Turnschuhe zurück, als das Wasser sich über den Tresen auf den Boden ergoss und sie durchnässte. Ich wandte den Blick nicht von Jenks, als Ivy mit einem Fluch wieder zu Bewusstsein kam.
    »Du warst dort«, wiederholte ich, um Ivy auf den neuesten Stand zu bringen, während sie sich hinter mir auf die Beine kämpfte. »Du hast gesagt, dass du die ganze Nacht bei mir warst. Du warst da, als Kistens Mörder mich gebissen hat.
    Sag mir, wer es war!«, schrie ich so laut, dass meine Kehle davon wehtat.
    Mein Puls raste, als ich über Jenks stand. Ich war verrückt.

    Verängstigt. In Panik, dass er mir sagen würde, dass es Ivy war. Viel eicht war ich gebunden und sie konnte es nicht riechen, weil sie es war. War das der Grund, warum ich mich ihr heute nicht verweigert hatte?
    Oh Gott. Bitte nicht.
    Jenks' Flügel waren nur verschwommen zu sehen, aber er bewegte sich nicht, während seine Augen von mir zu Ivy glitten. Wir beide ragten jetzt direkt vor ihm auf. Meine Socken waren von Salzwasser durchnässt und ich konnte Ivys Frustration darüber spüren, dass meine Magie sie umgeworfen hatte. Aber Jenks hatte sie attackiert, nicht ich.
    »Ich weiß es nicht«, jaulte er, als Ivy eine Hand auf den Edelstahltresen schlug und ein Tropfen Salzwasser seine Flügel traf.
    »Kisten war tot, wirklich tot, als ich dich eingeholt habe«, sagte er beschämt. »Ich habe seinen Mörder nie gesehen.
    Rachel, es tut mir leid. Ich wusste nicht, was ich tun sol te. Du hast geweint. Dich verrückt benommen. Du hast gesagt, Kisten hätte seinen Mörder gebissen und ihr untotes Blut vermischt, um sich und ihn endgültig zu töten.«
    Ivy stöhnte auf und wandte sich ab. Ich berührte ihre Schulter, ohne die Augen von Jenks zu wenden.
    »Aber es hat nicht funktioniert«, sagte Jenks hektisch,
    »weil Kisten noch nicht lang genug tot war, also ist nur Kisten sofort gestorben. Du wol test dem Bastard folgen, um sicherzustel en, dass er tot war. Rache, das hättest du nicht überlebt, selbst wenn der Vampir schon fast tot war. Du warst gebissen worden. Man kann sich keinem untoten Vampir entgegenstel en. Kann man nicht.«
    Ich biss die Zähne zusammen und schloss die Augen in dem Versuch, mich zu erinnern, während Ivy zitternd neben mir stand. Nichts. Nur panische Angst, ein Pochen in meinem Fuß und meinem Arm, wo jemand mich viel zu fest gehalten hatte. Es war ein Schmerz, der vor fast drei Monaten geboren worden und trotzdem so scharf und real war, als wäre ich gerade erst geschlagen worden.
    »Du hast mir den Vergesslichkeitstrank gegeben«, flüsterte ich. »Warum?« Ich wedelte hilflos mit den Händen. »War es das al es wert? Ich wil wissen, wer es getan hat!«
    Jenks stand unglücklich vor uns und schwarzer Staub rieselte von ihm herab. »Ich musste.« Er wich zurück und seine Flügel setzten sich in Bewegung, als er mit der Ferse an eine Serviette stieß. Ivy griff nach ihm, und er schoss davon.
    »Ich habe den Zauber selbst gemacht. Ich habe ihn angerührt und dein Blut hineingetan. Du wol test Kistens Kil er folgen!«, rief er. »Du wärst gestorben! Ich bin nur verdammte zehn Zentimeter groß. Ich habe nicht viele Möglichkeiten. Und ich kann dich jetzt nicht verlieren.«
    Ivy sank in sich zusammen und ließ den Kopf in die Hände fal en. Ihre Haare verbargen ihr Gesicht und ich fragte mich, was sie wohl empfand. Verdammt, das war nicht fair. Wir hatten es geschafft. Wir hatten ein Gleichgewicht aufgebaut, und dann musste meine Erinnerung wiederkommen und al es kaputtmachen.
    »Dieser

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