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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Funke schoss in meine Mitte.
    Das Klappern von Pixieflügeln erklang und wir beide schauten zum Flur, als Jenks hereingeflogen kam.
    »Es tut mir leid«, keuchte er und kämpfte mit einer vol en Phiole. »Komme ich zu spät?«
    Mein Blick wanderte zum offenen Zauberschrank, und dann zu der Phiole in Jenks' unsicherem Halt. Aus dem vorderen Teil der Kirche erklang Keasleys besorgte Stimme:
    »Rachel? Bist du in Ordnung?«
    Ich streckte den Arm aus, um ihn zu stoppen. »Jenks, nein!«, schrie ich, da ich davon ausging, dass Keasley den Trank gepimpt hatte, aber Ivy schaute auf und Jenks vol führte eine schnel e Rückwärtsdrehung.
    Ivy bekam den Trank vol ins Gesicht. Ihre Augen wurden leer, und so sanft und süß wie frische Wäsche von der Leine fiel sie zu Boden.
    Ich fing sie gerade noch an den Schultern und ließ sie nach unten gleiten. Jenks hatte einen der Befriedungstränke geklaut, mit denen wir gerade experimentierten. Aber sie sol te eigentlich nicht bewusstlos werden. Er war viel zu stark.
    Jenks schoss zwischen uns. Seine Flügel waren blau, als er nur Zentimeter vor ihrem Gesicht schwebte. Ihr neuer Biss stach hervor. Ich dachte an meinen und spürte zum ersten Mal so etwas wie Scham. Gott, ich konnte das nicht mehr tun. Ich hatte al es riskiert. Es musste einen besseren Weg geben.
    »Sie ist bewusstlos, aber atmet«, erklärte Jenks, und ich seufzte erleichtert. Zauber zu modifizieren war ziemlich riskant, und ich hätte auch Ivys Herz anhalten können.

    »Er ist zu stark«, meinte ich und war froh, dass nichts davon mich getroffen hatte. »Sie sol te eigentlich nicht bewusstlos werden.« Ich erinnerte mich an Keasley und richtete mich auf. Er stand im Türrahmen, unsicher und unbehaglich in seinem braunen Pyjama. »Bist du in Ordnung?«, fragte ich ihn.
    »Ich bin nicht derjenige mit dem Vampirbiss«, antwortete er mit den Augen auf meinem Nacken. Ich weigerte mich, ihn zu bedecken. »Jenks sagte, deine Mitbewohnerin hätte die Kontrol e verloren.«
    Die Erinnerung an die letzten zehn Minuten traf mich und ich fing an zu zittern. Ich hatte gedacht, ich wäre an Kistens Kil er gebunden. Ich hatte. . Ich könnte an Kistens Kil er gebunden sein. »Ich fühle mich nicht so gut«, sagte ich, als mir der Kreislauf wegblieb. Mir war schwindelig und ich holte Luft, als meine Muskeln sich entspannten und ich anfing, in die Knie zu gehen. Ich starrte betäubt auf den Boden.
    »Hey da!«, rief Keasley, und dann lagen plötzlich seine dünnen Arme um meine Schultern und er kämpfte darum, mich auf den Boden zu legen, ohne dabei in die Knie gehen zu müssen.
    »Mir geht es gut«, murmelte ich, obwohl offensichtlich war, dass das nicht stimmte. »Ich bin in Ordnung.« Blinzelnd saß ich neben Ivy vor den Spülschränken und ließ meinen Kopf zwischen die Knie sinken, um nicht in Ohnmacht zu fal en. »Jenks«, hauchte ich. Er landete zwischen meinen Füßen und schaute zu mir auf.
    »Sie hat dich gebissen!«, sagte er vorwurfsvol , und sein silbernes Funkeln mischte sich vor meinen Augen mit den schwarzen Flecken der drohenden Ohnmacht. »Ich habe dir gesagt, dass sie noch nicht bereit ist. Warum hört eigentlich niemand auf mich?«
    »Yeah, sie hat mich gebissen«, sagte ich, als mir ein paar Sachen klar wurden. »Ich wol te, dass sie es tut, und das geht dich verdammt nochmal überhaupt nichts an - du kleiner geflügelter Lügner.« Seine Flügel klapperten wütend, aber er blieb stumm, als er meinen Gesichtsausdruck sah. Dann flog er hoch, plötzlich unsicher, und ich hob den Kopf, um ihm mit den Augen zu folgen.
    »Kistens Mörder hat mich auch gebissen.« Er wurde bleich und flog zum Tresen und damit aus meiner Reichweite. »Ich habe mich daran erinnert«, sagte ich und fand angesichts seiner schuldbewussten Haltung die Kraft, mich aufzusetzen.
    »Der Vampir hat versucht, mich zu binden, und ich glaube, du wusstest es. Rede, Pixie.« Ich kann das nicht mehr tun. Ich spiele mit dem Feuer und ich muss damit aufhören.
    Mit einem explosionsartigen Funkeln schoss Jenks zum Tresen. Keasley trat unruhig von einem Fuß auf den anderen und die Turnschuhe an seinen nackten Füßen quietschten leise. Ich stand auf, wütend und von Frust zerfressen. Mein Blick fiel auf Ivy auf dem Boden. Ich biss die Zähne zusammen und weigerte mich, wieder zu weinen. Mein Leben war ein solches Chaos. Meine Hand kral te sich in meine rechte Schulter, bis es schmerzte. Die Erinnerung an Kistens Tod lastete schwer auf mir. Das ist nicht

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