Band 6 - Blutnacht
il egalen Genlabore konnten es nicht aufhalten. Er war es nicht gewöhnt, hilflos zu sein, und es zerriss ihn.
Quen hatte bei dem Krachen die Augen geöffnet und sie warteten auf mich, als ich mich zu ihm wandte. »Deswegen bist du hier«, sagte er und verwirrte mich damit. Sein Blick glitt zu Trent, dann zurück zu mir. »Trent ist ein guter Mann«, erklärte er, als säße er nicht direkt neben uns. »Aber er ist ein Geschäftsmann. Er lebt und stirbt mit Nummern und Prozentsätzen. Er hat mich bereits begraben. Das mit ihm durchzustehen heißt einen verlorenen Kampf auszufechten.
Du glaubst an die elf Prozent, Rachel.« Er holte mühselig Luft und sein Brustkorb hob sich in einer übertriebenen Bewegung. »Das brauche ich.«
Diese lange Ansprache hatte ihn angestrengt, und als er in nassem Keuchen um Luft kämpfte, hielt ich seine Hand fester und erinnerte mich an meinen Vater. Ich biss die Zähne zusammen und es schnürte mir wieder die Kehle zu, als ich die Wahrheit in seinen Worten erkannte. »Dieses Mal nicht, Quen«, erklärte ich, fühlte den Beginn von Kopfweh und zwang mich, meinen Griff ein wenig zu entspannen. »Ich werde nicht hier sitzen und zuschauen, wie du stirbst. Al es, was du tun musst, ist die Sonne aufgehen sehen, dann hast du es geschafft.«
Das hatte Dr. Anders gesagt, und anders als Trent sah ich es als echte Möglichkeit. Zur Höl e, ich glaubte nicht nur an die elf Prozent, ich lebte von ihnen.
Trent starrte uns entsetzt an, als die Worte einsanken. Er war nicht fähig, anders zu leben als anhand seiner Prognosen und Grafiken.
»Es ist nicht Euer Fehler, Sa'han«, sagte Quen, und in seiner rauen Stimme lag jetzt ein sanfterer Schmerz. »Es ist eine Einstel ung, und ich brauche sie. Denn, auch wenn es anders wirkt. . ich wil leben.«
Vol innerer Zerrissenheit stand Trent auf. Ich beobachtete, wie er dem versenkten Bereich entstieg, und er tat mir leid.
Ich konnte Quen helfen - er konnte es nicht. Die Tür öffnete sich und fiel wieder ins Schloss. Für einen kurzen Moment ließ sie ein Stück Leben herein, bevor die unsichere Dunkelheit, welche die Zukunft verbarg, uns wieder in Wärme und erdrückende Stil e einhül te. Wartend.
Wir waren al ein. Ich schaute auf Quens dunkle Hand in meiner und sah die Stärke darin. Der kommende Kampf würde sowohl im Kopf als auch im Körper geführt werden, aber es war die Seele, die den Ausschlag gab. »Du hast etwas genommen«, sagte ich, und mein Herz raste bei der Chance, dass er tatsächlich mit mir sprechen würde. »Etwas, woran Dr.
Anders gearbeitet hat. War es genmanipuliert? Warum?«
Quens Augen leuchteten und sahen immer noch um die Ecken. Er nahm einen Atemzug, den zu hören wehtat, und blinzelte mich an. Er weigerte sich, zu antworten.
Frustriert fasste ich seine Hand fester. »Schön, du Hurensohn«, fluchte ich. »Ich werde deine dämliche Hand halten, aber du wirst nicht sterben.« Gott, gib uns die elf Prozent. Bitte? Nur dieses eine Mal? Ich war nicht fähig gewesen, meinen Dad zu retten. Ich hatte Peter nicht retten können. Ich hatte Kisten nicht retten können und die Schuld, dass er gestorben war, um mich am Leben zu halten, ließ mich weinend auf die Knie sinken.
Dieses Mal nicht. Nicht dieser Mann.
»Es ist egal, ob ich lebe oder sterbe«, krächzte er. »Aber mich durch das hier zu begleiten ist der einzige. . Weg. . wie du die Wahrheit finden. . kannst.« Sein Körper wand sich vor Schmerzen. Es wurde schlimmer. Seine leuchtenden Augen bohrten sich in meine und die Qualen darin waren offensichtlich. »Wie sehr wil st du wissen?«, höhnte er, während sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten.
»Bastard«, knurrte ich fast, als ich den Schweiß wegtupfte, und er lächelte trotz der Schmerzen. »Du Sohn einer Bastardnutte.«
21
Meine Lendenwirbelsäule tat weh, und meine Arme. Ich hatte sie überkreuzt, um meinen Kopf darauf zu legen, während ich vornübergebeugt in meinem Stuhl saß, den Oberkörper auf Quens Bett gelegt. Ich ruhte nur meine Augen aus, während Quen einmal eine Phase hatte, in der er atmen konnte, ohne dass ich ihn dazu ermunterte. Es war spät, und so unglaublich stil .
Stil ? Adrenalin schoss in meine Adern und ich richtete mich ruckartig auf. Ich war eingeschlafen. Verdammt!, dachte ich panisch, und mein Blick suchte Quen. Seine furchtbaren, rasselnden Atemzüge waren verstummt und Schuld überschwemmte mich, als ich dachte, er wäre gestorben, während ich geschlafen hatte - bis mir
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