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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Anrufungskreis«, sagte er, wie um eine Frage zu beantworten, dann: »Steht neben mir.«
    Eine plötzliche Veränderung des Luftdrucks tat mir in den Ohren weh, und ich zuckte zusammen.
    Minias war auf dieser Seite der Realität in Trents'
    Schutzkreis erschienen. Eine dünne Hand hielt seine gelbe Kappe auf dem Kopf fest, und seine wunderschöne grüngesäumte Robe wirkte unordentlich. Sein krauses Haar war zerzaust, und mit ihm kam der Geruch nach verbranntem Bernstein und frisch gebackenem Brot.
    Der Dämon stand mit dem Rücken zu mir, aber ich konnte seinen Schock sehen, als ihm klarwurde, wo er war, und er herumwirbelte. »Bei den zwei zusammenstoßenden Welten«, fluchte er leise, während er mich von oben bis unten musterte. »Nach Sonnenuntergang und noch am Leben? Wie hast du das geschafft?«
    Ich zuckte mit einer Schulter. Trent nahm seine Hand vom Spiegel und stand auf. Mit gebeugten Schultern nahm Ceri ihn schnel an sich.
    »Wenn man seinen Hund einmal zu oft tritt, holt viel eicht jemand die Tierschützer«, sagte ich. Mir gefiel die unterwürfige Haltung nicht, die Ceri in Minias' Anwesenheit annahm. »Und das ist eine Organisation, die man besser nicht gegen sich aufbringt.«
    Minias' Blick wanderte von meinen Freunden, die sich auf heiligem Boden versammelt hatten, zu Trent - der sich sehr bemühte, ruhig zu wirken - und wieder zurück zu mir.
    »Publikum?«
    Ich zuckte wieder mit den Achseln. »Meine Freunde.«
    Trent räusperte sich. »Das ist ja al es sehr nett, aber wir haben eine Frist einzuhalten.«
    Ich presste die Lippen aufeinander. »Was du ihm gerade verraten hast, Trent. Gut gemacht.«
    Trent lief rot an und Ceri verzog das Gesicht. Minias al erdings rückte seine gelbe Robe zurecht und lächelte den Elfen hinterhältig an.
    »Ich wil mit dir handeln«, sagte Trent und verschränkte beiläufig die Hände hinter dem Rücken, damit niemand sah, dass sie zitterten. »Ich wil deinen Namen nicht wissen; ich habe dich um deine Gegenwart gebeten und dich nicht beschworen; und ich werde dich nie wieder rufen.«
    Minias griff nach dem aufwändigen Drahtstuhl mit Sitzkissen, der hinter ihm erschienen war, und zog ihn näher, bis er sich setzen konnte. »Das glaube ich erst, wenn ich es sehe.« Seine Augen mit den ziegenartig geschlitzten Pupil en glitten zu mir, und ich vergaß vorübergehend zu atmen.
    Neugier hat mich hierher gebracht. Ich dachte, es wäre viel eicht jemand anders.« Sein Blick blieb kurz an Ceri hängen, dann wanderte er weiter. »Was in al er Welt kannst du wol en, und warum bei Himmel und Höl e denkst du, dass ich dir helfen werde? Einem fauligen kleinen Elfen?«
    Ohne zu zögern sagte Trent: »Ich wil Durchgang ins Jenseits und wieder zurück für zwei Leute, und Asyl, während wir dort sind. Sie werden uns nicht anrühren und erzählen niemandem, dass wir dort sind.«
    Minias zog die Augenbrauen hoch und blinzelte langsam.
    »Du wirst versuchen, AI zu töten?«, fragte er bedächtig, und ich weigerte mich, wegzusehen oder meinen Gesichtsausdruck zu ändern. Es gab Wege, Probleme zu lösen, ohne jemanden zu töten, aber wenn er dachte, dass wir das vorhatten, würde niemand das Archiv bewachen.
    Richtig?
    Mit einer geschmeidigen Bewegung lehnte der Dämon sich vor. »Ich kann dich hinschaffen, aber nichts wird mein Schweigen kaufen. Zwei Trips ins Jenseits und zurück?«, fragte er nachdenklich. »Du und Ceridwen Merriam Dulciate?«
    Trent schüttelte den Kopf, dann drehte er sich abrupt zu Ceri um. »Du bist eine Dulciate?«, stammelte er, und sie lief rot an.
    »Das bedeutet jetzt nur wenig«, murmelte sie mit gesenktem Blick. Minias räusperte sich und Trent riss seinen Blick von ihr los.
    »Ich und die Hexe«, erklärte Trent, warf aber immer noch Seitenblicke auf Ceri.
    »Ich nehme an, deine Seele zu verlangen ist ausgeschlossen?«, meinte der Dämon und ich schaute zu den ersten Sternen auf, die sich zeigten. Wir konnten hier noch die ganze Nacht stehen. Aber Trent schien seine hochmütige Art wiedergefunden zu haben und wandte sich halb ab, als wäre es ihm eigentlich egal, ob Minias mitspielte oder nicht.
    »Stanley Saladan hat mehrfach Trips von einem Dämon gekauft«, sagte er, und in seiner Stimme lag träge Selbstsicherheit. »Vier Sprünge durch die Linien sind nicht meine Seele wert, und das weißt du auch.«
    »Stanley Saladan hat Kraftliniensprünge von jemandem gekauft, der versuchte, ihn in die Sklaverei zu locken«, erwiderte Minias. »Das war eine

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