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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Gebäude gefunden haben, hinter dessen Wänden wir das Leuchten verstecken können.«
    Trent steckte die Karte in die Tasche und hob den Rucksack auf seine Schultern. Ich verschob nervös die Tasche auf meine andere Schulter, dann gingen wir los. Ich war froh, dass wir uns endlich bewegten, und sei es nur, weil mir so warm wurde. Das Gras verbarg einige Löcher und ich stolperte dreimal, bevor wir auch nur zehn Meter weit gekommen waren.
    »Wie gut ist deine Nachtsicht?«, fragte Trent, als wir eine halbwegs ebene Wiese fanden, die sich ungefähr Richtung Osten erstreckte.
    »Okay.« Ich wünschte mir, ich hätte meine Handschuhe mitgebracht, und schob meine Hände in die Ärmel.
    Trent sah immer noch nicht aus, als würde er frieren, als er neben mir stehen blieb. Seine Kappe veränderte sein gesamtes Aussehen. »Kannst du laufen?«
    Ich leckte mir über die Lippen und dachte an das unebene Gelände. Ich wol te sagen: »Besser als du«, unterdrückte aber meinen Ärger und sagte: »Nicht, ohne mir dabei etwas zu brechen.«
    Der rote Schein von den Wolken beleuchtete sein leichtes Stirnrunzeln. »Dann gehen wir, bis der Mond aufgeht.«
    Er drehte mir den Rücken zu und schlug ein flottes Tempo an. Ich beeilte mich, hinter ihm her zu kommen. »Dann gehen wir, bis der Mond aufgeht«, spöttelte ich leise und
    «lachte, dass Mr. Elf keine Ahnung von der Situation hatte.
    Abwarten, bis er seinen ersten Oberflächen-Dämon sah.
    Dann würde er seinen kleinen dürren Elfenarsch hinter mir parken, wo er auch hingehörte. Bis dahin konnte er die Schlaglöcher im Boden finden und sich seinen verdammten Knöchel verstauchen.
    Der Wind drückte ständig gegen uns und schmerzte in meinen Ohren. Ich senkte langsam den Kopf, um mich dann zu zwingen, ihn wieder zu heben und an Trents Schatten vorbeizuschauen. Er hielt ein ständiges Tempo gerade i ber dem, was ich bequem gehen konnte, während er mit sparsamen Bewegungen durch das hüfthohe Gras schritt, vorbei an gelegentlich auftauchenden Bäumen. Langsam wurde ich warm. Ich beobachtete ihn und stel te meine Entscheidung in Frage, Davids langen Mantel zu tragen.
    Meine Beine waren zwar so vor dem sandigen Wind geschützt, aber er erzeugte ein beständiges Rauschen im Gras, wo Trents Overal es kaum berührte.
    Es wurde auch nicht besser, als wir das Gras hinter uns ließen und in den Schatten eines dichten, verwachsenen Waldes traten. Der Bodenbewuchs war hier spärlicher, aber jetzt waren überal Wurzeln. Wir kamen an etwas vorbei, das viel eicht irgendwann mal ein See gewesen war, jetzt aber bedeckt war von dicken Sträuchern, deren dornige Ruten den Waldesrand berührten wie Wel en.
    Schließlich rief ich eine Pause aus, als die Bäume sich lichteten und in Betonstücke übergingen, unterbrochen von dichtem Gras. Trent stel te seinen erbarmungslosen Marsch ein und drehte sich um. Der Wind fächelte mir kühle Luft zu und atemlos deutete ich auf etwas, das wie eine einbrechende Überführung aussah. Ohne ein Wort hielt er auf ein abgestürztes Stück Stein darunter zu.
    Mit einer Hand an der Seite und meinen Gedanken bei dem Wasser und den Energieriegeln, die Ivy für mich eingepackt hatte, folgte ich ihm. Ich ließ mich neben Trent auf den kühlen Stein sinken und war froh darüber, etwas Stabiles im Rücken zu haben. Seitdem wir den Wald erreicht hatten, kämpfte ich mit dem Gefühl, beobachtet zu werden.
    Das Geräusch des Reißverschlusses an meiner Tasche war ein überraschendes Relikt von Normalität in der rotgefärbten Umgebung um uns, mit ihrem schmierigen Wind und den tief hängenden Wolken.
    Trent streckte die Hand nach seiner Lampe aus und ich gab sie ihm. Er drehte sich weg, um die Karte zu studieren, während ich das Gelände hinter uns musterte. Beim trockenen See hatte ich eine verwachsene Silhouette entdeckt, eine annähernd menschliche Gestalt, ängstlich und nur kurz zu sehen. Trents hohle Hand verdeckte einen Großteil des Lichts, und sein rot gefärbter Finger folgte unserem wahrscheinlichen Weg von dort, wo wir angekommen waren, zu dem Ort, wo laut Ceri die Dämonen den Zugang zu ihrer Datenbank hatten. Es beunruhigte mich, dass es nicht die Stadt war, aber sie hatte gesagt, dass sie es auf heiligen Boden gestel t hatten, um Manipulationen durch Dämonen ebenso wie durch Vertraute zu verhindern.
    Die Karte, die Ceri gezeichnet hatte, war unheimlich, weil sie gleichzeitig vertraut und fremd war. Eine geschlängelte Linie zeigte den trockenen Fluss an, und

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