Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
hatte AI sie gesund gehalten, indem er ihre DNS immer wieder in den Zustand zurückversetzt hatte, den ihre Probe ihm anzeigte? Oder viel eicht kam sie nie an die Oberfläche?
    Ein loser Stein kul erte mir fast vor die Füße und ich bog scharf nach links ab, in der Überzeugung, dass sich hinter Hein zerfal enen Gebäude vor mir eine Straße öffnen würde, die direkt zur Basilika führte. Ich ging nicht davon aus, dass wir in eine bestimmte Richtung getrieben wurden, Gott, ich hoffte, dass es nicht so war.
    Trent folgte mir auf den Fersen, und unser Tempo verlangsamte sich, als wir durch einen engen Durchgang schlüpften. Er atmete laut, und meine Schultern entspannten sich, als wir aus der engen Gasse auf eine gerade Straße traten. Herabgefal ene Trümmer der umstehenden Gebäude lagen hier und da auf dem Asphalt, aber sonst war die Straße frei. Auf Trents nervöses Nicken hin liefen wir immer in Bögen um die größeren Trümmer herum, hinter denen sich ausgemergelte Oberflächen-Dämonen verbergen könnten.
    Mein Blick wanderte die bröckelnden Türme empor, als wir uns näherten. Hier saßen nur gemeißelte Gargoyles auf den unteren Simsen, keine echten. Ob sie das Jenseits mit den Hexen und Elfen verlassen hatten, oder ob es sie hier nie gegeben hatte, wusste ich nicht. Bis auf die fehlenden Gargoyles wirkte das Gebäude relativ unberührt, ähnlich wie auch die Jenseits-Version des Fountain Square. Ich fragte mich, ob es daran lag, dass das Gebäude heilig war, oder weil sie ein Interesse daran hatten, es intakt zu halten.
    Trent hielt neben mir an, als ich abschätzend die Tür musterte und mich dann umdrehte, um unsere Rücken zu decken.
    »Glaubst du, das Hauptportal ist offen?«, fragte ich, weil ich so schnel wie möglich rein wol te. Obwohl sich, wenn sie genauso aufgebaut war wie die in unserer Realität, das einzige Stück heiliger Erde direkt am Altar befand.
    Irgendwo hinter uns kul erte ein Stein. Trent riss den Kopf hoch wie ein erschrecktes Reh, rannte zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe hinauf und rüttelte an jeder Tür. Keine davon ging auf, und nachdem ich sah, dass es von außen auch keine Schlösser gab, setzte ich mich in Richtung Seiteneingang in Bewegung. »Hier entlang«, flüsterte ich.
    Er nickte und kam hastig zu mir. Ich konnte nicht anders, als mich daran zu erinnern, wie ich auf der Eingangstreppe einen der Bodyguards seiner Verlobten bewusstlos geschlagen hatte, um in die Kirche zu gelangen und Trent zu verhaften.
    Ich war immer noch der Meinung, dass Trent mir ein großes Dankeschön dafür schuldete, dass ich die Hochzeit unterbrochen hatte. Auch wenn er ein Drogenbaron und ein Mörder war - mit diesem kalten Fisch von Frau verheiratet zu sein, wäre eine zu grausame und langwierige Strafe gewesen.
    Trent übernahm die Führung. Ich folgte ihm etwas langsamer und beobachtete die Straße, als ein weiterer Trümmersturz durch die zerstörte Stadt hal te.
    Der kränkliche Mond war über die Gebäude gezogen und das rote Licht schuf Löcher, wo keine waren, und versteckte die wirklichen Öffnungen. Meine Finger zuckten. Ich wol te in meinen Gedanken das Jenseits ausrol en und genug Licht erzeugen, um al e Oberflächen-Dämonen zum Laufen zu bringen, aber ich musste meine Reserven speichern, um Ceris Zauber auszuführen. Wenn ich sie nicht zwischen dann und jetzt irgendwann brauchte, um meine Haut zu retten.
    Der vertraute Anblick der doppelten Treppe an der Seitentür war ein Schock. Sie sah exakt gleich aus, und die unberührte Erscheinung der Kathedrale ließ die Stadt doppelt so zerstört aussehen.
    »Trent«, flüsterte ich mit weichen Knien. »Warum, glaubst du, ist al es irgendwie paral el? Ich habe Minias sagen hören:
    >Wenn die zwei Welten zusammenstoßen> Ist das Jenseits ein Spiegel unserer Realität?«
    Trent zögerte, während er seine Augen vom Mond über das Land zu den waldbestandenen Flächen gleiten ließ, wo bei uns die Parkplätze gewesen wären. »Viel eicht. Und es ist wegen der Dämonen so zerstört?«
    Ich zuckte zusammen, als ich zwei Steine gegeneinander schlagen hörte. »Viel eicht ist ihr Wandel nicht besonders gut verlaufen.«
    »Nein«, sagte er, als er sich langsam vorwärts schob. »Diee Bäume, an denen wir vorbeigekommen sind, waren älter als vierzig Jahre. Wenn sich die Dinge mit dem Wandel z um Schlechten verändert hätten, dann wären sie erst so alt. Die Elfen sind vor zweitausend Jahren gegangen, und die Hexen vor fünf. Wenn das

Weitere Kostenlose Bücher