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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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aus verschiedenen Realitäten gemacht, sie sind aus dem biegsamen Zeug, das uns und das Jenseits zusammenhält und das Jenseits davon abhält, zu verschwinden, wie es eigentlich passieren sol te.
    Aber, ahm, ich höre etwas in der Nähe, warum Stehen wir nicht rein?«
    Ein Tropfen Zeit?, dachte ich und schob die Tür auf, nur um wabernde Schwärze zu sehen. Ich roch kalten Leim, und als ein gutturaler Schrei das Rauschen des Windes übertönte, glitt Furcht bis ins Innerste meiner Seele und stahl mir jedes bisschen Mut. Der Schrei war weit entfernt gewesen, aber überal um uns hatten unsichtbare Bewegungen darauf reagiert.
    »Los«, zischte ich Trent zu, und der Elf sprang hinein. Ich schnappte mir meine Tasche und folgte ihm. Ich bewegte mich so schnel , als wäre das Monster unter dem Bett bereit, nach meinem Knöchel zu greifen. Trent verharrte mitten im Türrahmen, so dass ich gegen ihn pral te. Im dämmrigen Licht, das durch die Tür drang, fielen wir. Jenks fluchte und befahl uns, die Tür zu schließen, und ich bemühte mich, auf die Füße zu kommen.
    Trent raffte sich zuerst auf, knal te die Tür zu und schloss damit auch das Mondlicht aus. Hier drin war es wärmer, ohne den Wind. Ich konnte überhaupt nichts sehen und lauschte auf seine Finger am Schloss und sein in der Dunkelheit lautes Atmen. Heilige Scheiße, wir haben es gerade noch geschafft.
    Erstarrt wartete ich auf einen Schlag an der Tür, aber es passierte nichts.
    »Ihr beiden seht wirklich doof aus, wie ihr da auf dem Boden rumkriecht«, sagte Jenks und schüttelte sich, bis er leuchtete. »Ich werde die Türen kontrol ieren. Wenn das wirklich die Basilika ist, weiß ich genau, wo sie sind. Bin gleich wieder da.«
    Sein reines Leuchten schoss davon und hinterließ nur eine feine Spur fal enden Staubes. Gott, ich war ja so glücklich, dass er da war.
    Das rote Licht von Trents Taschenlampe erschien. Sein Gesicht war wild, und sein Overal war mit einem weißlichen, ascheartigen Film überzogen. Das Licht erleuchtete sonst fast nichts, als wir aufstanden. Mr. Elf hat eine Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karte und ich nicht. Um ehrlich zu sein, hatte ich lieber Jenks.
    »Ich habe eine hel ere Lampe«, bot er an. »Wil st du warten, bis wir Rückmeldung von. . Jenks haben?«
    Ich entspannte mich ein wenig und fühlte mich etwas milder gestimmt. »Das ist eine fantastische Idee«, sagte ich und wünschte mir, dass er das wenige Licht, das wir hatten, mehr auf unsere Umgebung richten würde. Besonders nach oben. In Filmen schaut auch nie jemand nach oben, bis der Sabber von der Decke tropft.
    Ich grub gerade meine eigene Taschenlampe hervor, als das wunderbare Geräusch von eingeschaltetem Strom durch die Kirche hal te. Sowohl Trent als auch ich fielen in die Hocke, als über uns plötzlich die Lichter angingen. Blinzelnd standen wir wieder auf und unsere Blicke wanderten durch das Innere der Kathedrale.
    Zeit, dachte ich wieder. Das Jenseits ist ein Spritzer außerhalb der Zeit? An uns gekettet durch die Kraftlinien und so mitgezogen? Warum ist es dann so paral el?
    Ich hatte keine Ahnung, aber die Basilika sah aus wie jene, aus der ich Trent abgeführt hatte. Naja, fast. Schmutzig gelber Schaum verdeckte von Innen die Buntglasfenster und verhinderte so, dass Licht einfiel oder nach draußen drang.
    Die Bankreihen waren ein Haufen halbverbranntes Holz im hinteren Teil des Altarraums. Rauch und Feuer hatten die Wände und Decken gezeichnet. Das Taufbecken. . Gott rette mich. Es war vol von etwas, das aussah wie geschwärzte Knochen und Haar, absolut besudelt. Darum waren hässliche, schwarze Schlieren. Blut? Ich würde es nicht genauer erkunden.
    Dann hob ich den Blick und Tränen schössen mir in die Augen. Das wunderbare Gebälk war noch vorhanden und auch die Kristal lüster. Sie klirrten leise. Ein weißer Nebel fiel von ihnen herab und hül te sie in eine Wolke, weil der Strom den Staub auf ihnen löste und auf einen Fliesenboden rieseln ließ, der aussah, als wäre er in einem Wutanfal attackiert worden.
    Trent bewegte sich, und mein Blick schoss an ihm vorbei zum Altar. Er stand auf einer erhöhten Plattform und war ebenfal s mit schwarzen Schlieren überzogen. Etwas wirklich Scheußliches war passiert. Ich zog eine Grimasse und schloss die Augen. Entweder war die Weihung verletzt worden, oder diese Zerstörung war von Hexen und Elfen ingerichtet worden. Wenn es eine andere Zeit war, wie viel waren wir ihr jetzt voraus?
    Ich weigerte mich, den

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